Bobsport: Potsdamer Frauen-Duo bereit für die Heim-WM

MAZ – Sie sind gerade noch rechtzeitig nach Verletzungspause wieder in die (Eis-) Spur gekommen. Stephanie Schneider und Lisa Buckwitz vom SC Potsdam treten am Freitag und Samstag bei der Bob-WM in Königssee an.

Stephanie Schneider sitzt wieder am Steuer. Die 26-Jährige hat nicht nur im Bob seit 2015 die Lenkseile in der Hand, sondern chauffiert auch den Transporter samt Beifahrerin beziehungsweise Anschieberin Lisa Buckwitz sowie Bob, Kufen, Reisetaschen und Werkzeug durch die Lande. Das Duo ist am Montag wohlbehalten in Königssee angekommen, wo am Freitag die Bob-Weltmeisterschaften beginnen.

Schwerer Sturz am Beginn der Saison

„Dass wir überhaupt dabei sind, ist schon ein Wunder“, erzählt Buckwitz, die zunächst von Potsdam mit dem Auto bis zu Schneiders Elternhaus nach Rittersgrün im Erzgebirge fuhr, ehe sie in den Transporter umstieg und auf der Fahrt nach Bayern auch ein bisschen Zeit zum Schlafen hatte. Ihr Vertrauen in die Pilotin ist auf der Straße wie in der Eisspur gleichermaßen groß. Trotz der Stürze. Denn gleich zum Weltcup-Auftakt Anfang Dezember war der Bolide verunglückt. Stephanie Schneider zog sich eine Verletzung an der rechten Schulter zu und musste operiert werden. „Großartig, wie schnell sich Steffi wieder zurückgekämpft hat. Das hätte nicht jede geschafft“, findet Sozius Buckwitz.

Platz vier beim letzten Weltcup als gutes Omen

Ende Januar meldeten sie sich als 13. beim Weltcup in Königssee zurück. Schon eine Woche später wurden sie in Innsbruck-Igls Weltcup-Vierte noch vor den deutschen Europameisterinnen Mariama Jamanka (Oberhof) – die Berlinerin begann ihre Bob-Karriere ebenfalls in Potsdam – und Annika Drazek. „Platz vier in Innsbruck betrachten wir als gutes Omen für die WM“, berichtet Lisa Buckwitz. Denn schon im Vorjahr wurden sie auf der Olympia-Bahn in Österreich WM-Vierte. Auf der Heimbahn in Königssee kommen die Junioren-Weltmeisterinnen von 2016 ebenfalls gut zurecht. Zumal es bei einer WM vier Läufe gibt und nicht nur zwei wie beim Weltcup. „Das liegt uns. Wir lassen uns durch die Nacht dazwischen nicht verrückt machen“, sagt Lisa Buckwitz. Die 22-Jährige ist als ehemalige Siebenkämpferin in der Leichtathletik den Zwei-Tage-Wettkampf ja gewohnt.

Kufen für alle Fälle dabei

Sie wollen gegen die favorisierte Konkurrenz aus Nordamerika bestehen. „Minimum Platz acht. Klar, wollen wir so weit vorn wie möglich landen“, meint die Polizeikommissaranwärterin bei der Landespolizei Brandenburg. Sie hoffen auf faire Bedingungen. „Schneefall wäre nicht so günstig, weil dann die Bedingungen in der Bahn oft wechseln“, bestätigt die Pilotin, die für alle Fälle die passenden Kufensätze im eigenen Transporter dabei hat.

Kevin Kuske startet nur im Vierer

Kevin Kuske vom SC Potsdam hat sich am Dienstag ebenfalls auf den Weg nach Königssee gemacht. Der viermalige Olympiasieger wird allerdings an diesem Wochenende nicht im Zweier antreten, sondern erst am 25./26. Februar im Vierer von Pilot Nico Walther (Oberbärenburg). Dort nimmt der 38-jährige Kuske als Anschieber die Position zwei ein.

Philipp Wobeto (25) vom SC Potsdam ist als Ersatzmann dabei.

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