Unsere Bob-Frauen nominiert für den Weltcup

Stephanie Schneider bildet gemeinsam mit der fünf Jahre jüngeren Lisa Marie Buckwitz ein Potsdamer Team, auf das im Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) große Hoffnungen gesetzt werden. Beide sind als eins von zwei deutschen Frauen-Teams für die Ende des Monats in Whistler/Kanada beginnende Weltcup-Saison nominiert worden.

„Dass wir zusammengefunden haben, war eher Zufall. Aber ich habe gleich gemerkt, dass dies was werden kann“, sagt Stephanie Schneider. Die 26-Jährige bildet gemeinsam mit der fünf Jahre jüngeren Lisa Marie Buckwitz ein Potsdamer Team, auf das im Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) große Hoffnungen gesetzt werden. Beide sind als eins von zwei deutschen Frauen-Teams für die Ende des Monats in Whistler/Kanada beginnende Weltcup-Saison nominiert worden.

Schon im letzten Winter sorgten sie für Furore. Erst sicherten sie sich in Winterberg Gold bei der Junioren-WM, dann wurden sie in Innsbruck-Igls Vierte bei der WM. Nach dem Rücktritt von Weltmeisterin Anja Schneiderheinze rücken sie umso mehr in die erste Reihe.

Athletikeinheiten unter Trainerlegende Heinz Rieger

Apropos erste Reihe. Stephanie Schneider wagte sich 2015 erstmals an die Steuerseile. Bis dato hatte sie sich als Anschieberin bereits einen Namen gemacht. 2014 wurde sie mit Anja Schneiderheinze in Sotschi Olympia-Zehnte, 2015 feierte sie beim Abschied von Cathleen Martini mit WM-Bronze ihren größten Erfolg. Danach übernahm Stephanie Schneider gleich Martinis Material und deren Pilotenplatz beim BSC Sachsen Oberbärenburg und kehrte ins Erzgebirge zurück. Denn Schneider stammt aus Rittersgrün nahe Oberwiesenthal, kam als jugendliche Werferin 2006 an die Sportschule nach Potsdam. Nach der Leichtathletik-Karriere wechselte sie zum Bob. Seitdem ist Trainerlegende Heinz Rieger (84) ihr Athletiktrainer im Luftschiffhafen.

Hier lief ihr auch Lisa Buckwitz über den Weg, die beim SC Potsdam unter Jörg Weber trainiert. „Den Sommer über können wir öfter gemeinsam unsere Übungen in Potsdam absolvieren. Das hilft schon und schweißt noch mehr zusammen“, erzählt Lisa Buckwitz, die als ehemalige Siebenkämpferin gleichfalls aus der Leichtathletik kommt. Beide verstehen sich sogar so gut, dass selbst der Musikgeschmack ähnlich ist. Während sich die meisten Bobsportler vor dem Wettkampf mit Hardrock puschen, stehen Schneider/Buckwitz mehr auf die Blues Brothers. Auch in punkto Beruf sind sie Kolleginnen. Stephanie ist Polizeimeisterin und Lisa als Polizeikommissaranwärterin noch in der Ausbildung.

Olympia 2018 in Südkorea bereits vor Augen

Im Eiskanal sind beide noch Lernende, die eine als Pilotin, die andere als Anschieberin. Weil das Duo athletisch top ist, brilliert es mit exzellenten Startzeiten. Ihren Bob haben sie auf „Pegasus“ getauft. Mit dem wollen sie nun in ihrer ersten kompletten Weltcup-Saison erfolgreich zu Tale sausen. Zweite und damit Ersatz-Anschieberin im Team ist mit Madlin Dossow übrigens ebenfalls eine Ex-Werferin vom SC Potsdam. Saisonhöhepunkt sind die Weltmeisterschaften im Februar 2017 in Sotschi/Russland. Es ist bereits der vorolympische Winter. Denn das große Ziel Olympia 2018 in Pyeongchang/Südkorea haben Schneider/Buckwitz bereits vor Augen. An diesem Wochenende fliegt „Pegasus“ zunächst beim Europacup in Königssee durch die eisige Spur.

Von Peter Stein

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