Bittere Niederlage gegen Stuttgart

MAZ – Am 2. Adventssonntag brannte beim SC Potsdam schon der Baum lichterloh. Nach einer desolaten Vorstellung unterlag das Team von Trainer Davide Carli in der Volleyball-Bundesliga dem MTV Stuttgart vor 823 Zuschauern in der MBS-Arena im Schnelldurchgang mit 0:3 (16:25, 14:25, 18:25). Die Gäste zeigten den Potsdamerinnen nicht nur einen Klassenunterschied auf, sondern auch, weshalb sie in dieser Saison wieder zur Ligaspitzengruppe zählen und der SC nicht. Carlis Team muss sich als Achter in Bescheidenheit üben.

Carli: „Stuttgart war wie eine Maschine“

Während bei der Mannschaft von Gästecoach Giannis Athanasopoulos nahezu alles von Annahme über Block bis Angriff und Aufschlag funktionierte, zerfiel das Spiel des SC Potsdam von Satz zu Satz immer mehr. „Stuttgart war wie eine Maschine“, konstatierte Carli. „Sie haben gezeigt, dass sie eine superstarke Mannschaft haben. Stuttgart gewann absolut verdient – Glückwünsch! Das Ergebnis ist für uns deprimierend. Wir haben keinen Satz über 20 Punkte geschafft. Wir können das viel besser, haben es aber leider nicht gezeigt. Wir wollten aggressiv beginnen, sind aber schnell von der Linie abgekommen.“

Anne Hölzig kann sich über ihre Medaille nicht freuen

Libera Sophie Dreblow, die in der Annahme wieder einen harten Arbeitsnachmittag hatte, zeigte sich fast ein wenig geschockt, zumindest war sie nahezu sprachlos: „Ich kann im Moment nicht sagen, woran es lag.“ Auch Außenangreiferin Anne Hölzig wollte sich über ihre Medaille als beste Potsdamerin nicht so recht freuen, obwohl sie mit ihren elf Punkten wenigstens ab und zu die gegnerische Abwehr überlisten konnte. „Wir haben es versucht, aber es lief nichts zusammen. Selbst leichte Danke-Bälle konnten wir nicht verwerten. Stuttgart hat das absolut clever gemacht“, sagte die 20-Jährige.

Immer derselbe Spielfilm

Die Chronologie der 71 einseitigen Spielminuten ist rasch erzählt. Im ersten Satz blieb der SC bis zum 6:7 dran. Dann enteilte Stuttgart auf 14:6. Im zweiten Satz kam Potsdam von einem 1:5 auf 9:10 heran, dann aber machte die herausragende Renata Sandor den Unterschied und ließ die Gäste mit ihrer starken Aufschlagserie erneut auf 17:9 enteilen – der Drops war wieder gelutscht.

Auch im dritten Satz legte Stuttgart vom 7:5 zum 11:5 einen Zwischenspurt ein, der die Fronten schnell klärte. Carli versuchte es zwar noch mal mit Wechseln. Geburtstagskind Ljubica Kecman durfte an ihrem 24. Ehrentag noch mal ran, aber das war kein Aufbäumen mehr. Stuttgart ließ sich nicht erschüttern. Als Marta Drpa mit einem symptomatischen Eigenfehler den Ball ins Aus hämmerte, war die 0:3-Pleite besiegelt, der Adventsnachmittag gründlich verdorben.

Von Peter Stein

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