Blick auf die Neuzugänge beim Masters

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam laden am Wochenende zum internationalen Turnier. Beim Masters dürften für die heimischen Fans vor allem die Neuzugänge wie Libera Aleksandra Jegdic im Blickpunkt stehen.

Potsdam. Aleksandra Jegdic hatte keinerlei Anpassungsprobleme. „Ich habe mich von Anfang an hier wohlgefühlt“, sagte der Neuzugang des Bundesligisten SC Potsdam, der an diesem Wochenende das 7. EWP-Volleyball-Masters ausrichtet. Gegner sind BKS Bielsko-Biala/Polen, Türk Hava Yollari Istanbul/Türkei und GEN-I Volley Nova Gorica/Slowenien. Nur die Partie gegen das türkische Spitzenteam am Samstag (19.30 Uhr, MBS-Arena) wird öffentlich sein. Aleksandra Jegdic freut sich auf das Masters. „Wir hatten ja schon ein erfolgreiches Turnier in Nova Gorica. Das hilft in der Vorbereitung und gibt Selbstvertrauen.“

Ein Tipp von Marta Drpa

Dass sich die neue Libera, die das zum Bundesliga-Rivalen Straubing gewechselte Eigengewächs Sophie Dreblow ersetzt, sofort in Potsdam heimisch fühlte, lag sicher auch an ihrer WG-Partnerin Marta Drpa. Die Hauptangreiferin lotste ihre serbische Landsfrau, mit der sie vor fünf Jahren mal im selben Verein spielte, quasi in den Luftschiffhafen. „Aleksandra Jegdic kam auf Empfehlung von Marta zum Probetraining“, bestätigte Cheftrainer Davide Carli. „Ich bin überzeugt von unserer neuen Libera. Sie gibt auf dem Feld positive Energie, kommuniziert gut mit den Mitspielerinnen. Es war die richtige Entscheidung, sie zu verpflichten.“

Erstes Gastspiel im Ausland

Potsdam ist für Aleksandra Jegdic, die am Dienstag 24 Jahre alt wird, die erste Station im Ausland. Dabei sei es nicht nur Marta Drpa geschuldet, dass es sie nach Potsdam verschlug. „Mein Vater hat mir immer gesagt, wenn ich ins Ausland wechseln wolle, dann solle ich nach Deutschland gehen. Das Land sei gut organisiert. Ich weiß, dass es hier eine sehr gute Volleyball-Bundesliga mit starken Mannschaften gibt. Ich freue mich schon auf die Zuschauerkulisse“, erzählte die Spielerin mit der Trikotnummer 15.

Im Alter von neun Jahren kam sie daheim in Belgrad zum Volleyball. „Das wurde bei uns an der Schule angeboten. Ich war erst einen Tag beim Handball. Aber das hat mir nicht gefallen, Volleyball aber sofort“, meinte die nur 1,67 Meter große Serbin, die schon wegen ihrer Größe, aber vor allem wegen ihrer Reaktionsschnelligkeit für die Libera-Position prädestiniert ist. Wie ein Wirbelwind agiert sie in der Feldabwehr, kratzt die gegnerischen Schmetterbälle noch vor dem Auftreffen auf dem Hallenboden weg.

Trainer Carli lobte den Trainingsfleiß der Spielerin, deren Mutter Verica als Krankenschwester arbeitet. Vater Vitomir ist Bauunternehmer. Sie hat noch eine zwei Jahre ältere Schwester Caterina. Aleksandra Jegdic hofft, dass ihre Eltern im November zu Besuch nach Potsdam kommen.

Mannschaft soll sich einspielen

Dann wolle sie ihnen zeigen, wie gut es ihr in der Havelstadt gehe. Natürlich strebt sie mit dem SC in der am 31. Oktober beginnenden Saison ebenso Erfolg an. „Das Masters ist eine wichtige Zwischenstation in der Vorbereitung“, sagte Carli. „Da können wir sehen, wo wir gut gearbeitet haben und was wir noch besser machen müssen.“ Natürlich geht es angesichts von acht Neuzugängen auch darum, sich einzuspielen. „Wir haben viel frische Energie bekommen“, meinte Carli und zielte dabei sicher auch auf Aleksandra Jegdic ab.

Von Peter Stein MAZ
Foto: Gerhard Pohl

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