Der Traum geht weiter

Mit 3:0 besiegte der SC Potsdam am Samstagabend vor 1.487 Zuschauern den VC Wiesbaden und kann damit weiter vom Halbfinale träumen. Das Team von Alberto Salomoni hat die 0:3-Niederlage im ersten Play-Off-Viertelfinale in Wiesbaden mit dem ebenso deutlichen Heimsieg egalisiert und reist nun am Mittwoch zum Entscheidungsspiel noch einmal in die hessische Hauptstadt.

„Bestes Spiel, was ich bisher gesehen habe“, sagte ein über-das-ganze-Gesicht-strahlender Geschäftsführer Peter Rieger nach dem letzten Punkt zu Trainer Alberto Salomoni. Die Zuschauer feierte unterdessen ihre Mannschaft, die Freudentänze auf dem Parkett machte. Mit 3:0 besiegte der SC Potsdam am Samstagabend vor 1.487 Zuschauern den VC Wiesbaden und kann damit weiter vom Halbfinale träumen. Das Team von Alberto Salomoni hat die 0:3-Niederlage im ersten Play-Off-Viertelfinale in Wiesbaden mit dem ebenso deutlichen Heimsieg egalisiert und reist nun am Mittwoch zum Entscheidungsspiel noch einmal in die hessische Hauptstadt.

Mit einem selbstbewussten Auftreten bestimmten die Potsdamerinnen von Anfang an das Geschehen. Salomoni schickte zunächst Doreen Engel (Zuspiel), Kathy Radzuweit (Mittelblock), Bernarda Cutuk (Mittelblock), Nicola Radosova (Außen), Seomara Sainz (Außen), Michala Kvapilová (Diagonal) sowie Libera Lisa Rühl ans Netz. Im ersten Satz führte der SC zur ersten technischen Auszeit beim 8:3 bereits mit fünf Punkten. Die Wiesbadenerinnen kamen zwar noch einmal heran (12:12), doch nach einer konzentrierten und fehlerarmen Leistung konnte am Ende Bernarda Cutuk mit 25:19 den ersten Satzpunkt aufs Potsdamer Konto holen.

Im zweiten Satz ging es zunächst deutlich ausgeglichener zu, wobei den Potsdamerinnen stets anzumerken war, dass sie sich für diesen Abend Großes vorgenommen hatten. Alle sechs Spielerinnen kämpften um jeden Punkt. Mit tollen Rettungsaktionen und klasse Angriffen überzeugten sie auch die vielen Zuschauer, die ebenso bei jedem Punkt mitfieberten. Zur ersten technischen Auszeit führte Potsdam nur knapp mit 8:7, beim 16:11 fiel die zweite Auszeit schon deutlicher aus, beim 22:20 war Wiesbaden dann allerdings wieder dran. Bis zum 24:23 war es ein heißes Rennen um den zweiten Satzpunkt, den Ivonee Montaño dann allerdings wieder auf die Seite des SC Potsdam holen konnte.

Im dritten Satz wollte der SC Potsdam nichts mehr anbrennen lassen. Über die Zwischenstände von 8:4, 15:10, 19:15 und 22:18 waren die Potsdamerinnen stets besser. Beim Stand von 24:20 kochte die Arena. Und als Zuspielerin Doreen Engel dann mit einem schnellen Angriff den Sack zu machte, gab es kein Halten mehr. Die Ersatzspielerinnen stürmten aufs Feld, die Zuschauer rissen ihre Arme in die Höhe, der Song „Oh, wie ist das schön“ schallte durch die MBS-Arena und selbst als der DJ die Lautstärke runterdrehte, sangen die Zuschauer weiter: „So was hat man lange nicht gesehen, so schön, so schön“. Der SC Potsdam hat es geschafft! Nach der deutlichen 0:3-Niederlage in Wiesbaden hatten mit solch einer Antwort wohl die wenigsten gerechnet. „Heute haben wir eine ganz starke Leistung gezeigt“, resümierte auch SC-Trainer Alberto Salomoni nach dem Spiel. „Wir haben das Spiel gemacht und zu Hause wieder einmal sehr gut gespielt.“ Kapitänin Kathy Radzuweit erklärte den Sieg folgendermaßen: „Es war wichtig, dass wir den ersten Satz gewonnen haben und dort die Nerven behalten haben, als Wiesbaden herankam. Heute hat Wiesbaden mehr Fehler gemacht als wir. Wir wollten hier heute einfach gewinnen.“

Als wertvollste Spieler wurde Wiesbadens Libera Izabela Sliwa geehrt. Beim SC Potsdam kam diese Ehre erneut der 19-jährigen Mexikanerin Seomara Sainz zuteil. Seomara Sainz hatte an diesem Abend einen ganz besonders großen Fan: die mexikanische Botschafterin Patricia Espinosa Cantellano hatte sich das Spiel angeschaut und war hellauf begeistert von der überragenden Leistung ihrer jungen Landsfrau. „Es war unglaublich. Einfach toll“, sprudelte es aus Espinosa Cantellano nach dem Spiel heraus.

„Ich wusste, dass meine Mannschaft besser spielen kann, als sie es bisher gegen Wiesbaden gezeigt hat“, sagte Salomoni als es etwas ruhiger in der Arena wurde. „Das Selbstbewusstsein ist immer eine Problematik. Heute hat von Anfang an alles geklappt. Wir haben das Spiel gut vorbereitet und überzeugt gespielt. Wir wollten hier heute nicht sang- und klanglos ausscheiden. Jetzt schauen wir auf Mittwoch. Der Traum geht weiter. Wir werden in Wiesbaden alles geben.“

Am kommenden Mittwoch, den 25. März 2015 findet um 19 Uhr in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden das entscheidende dritte Spiel statt. Wer dieses gewinnt, zieht ins Play-Off-Halbfinale gegen den amtierenden Deutschen Meister, Dresdner SC ein.

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