Der Traum ist vorbei. Potsdam verliert erneut in Wiesbaden

Die Enttäuschung war den Spielerinnen des SC Potsdam ins Gesicht geschrieben. Mit 1:3 (19:25; 19:25; 25:23; 18:25) unterlagen sie am Mittwochabend im dritten und alles-entscheidenden Viertelfinalspiel dem VC Wiesbaden. Die Chance erstmalig in der Vereinsgeschichte in ein Halbfinale der Deutschen Meisterschaft einzuziehen und damit bereits eine Medaille zu gewinnen war so groß. Doch nach gut zwei Stunden war der Traum in der Wiesbadener Sporthalle geplatzt.

Das Selbstvertrauen, was sich das Team von Trainer Alberto Salomoni im Heimspiel mit dem 3:0-Sieg gegen den VC Wiesbaden hart erarbeitet hat, blieb am Mittwoch wieder auf der Strecke. Die neue Arena in Wiesbaden scheint kein gutes Pflaster für Potsdam zu sein. In allen drei Saisonspielen unterlag der SC dort. Wiesbaden nutzte seinen Heimvorteil und die lautstarke Unterstützung des Publikums abermals und steht nun im Halbfinale gegen den Dresdner SC. Im zweiten Halbfinale treffen der MTV Stuttgart und der Schweriner SC aufeinander.

Für den SC Potsdam, der von Beginn an nicht gut ins Spiel fand, ist die Saison beendet. Salomoni begann wie bereits im Heimspiel am vergangenen Samstag mit Doreen Engel (Zuspiel), Bernarda Cutuk (Mittelblock), Nicola Radosova (Außen), Seomara Sainz (Außen), Michala Kvapilová (Diagonal) und Libera Lisa Rühl. Als zweite Mittelblockerin schickte der Italiener am Mittwochabend allerdings Ivonee Montaño, die nach der Partie auch als wertvollste Spielerin ausgezeichnet wurde, statt Kapitänin Kathy Radzuweit aufs Feld. Vom ersten Ballwechsel an, wurden den 1682 Zuschauern in der Arena deutlich, dass hier zwei Teams um alles kämpfen. Lange Ballwechsel und tolle Abwehraktionen prägten das Spiel. Schnell ging der VC Wiesbaden mit 5:2 in Führung. Doch Potsdam kam zurück und gestaltete das Spiel offen: Mit 8:6 ging die erste technische Auszeit an die Gäste, beim 16:14 hatten die Gastgeberinnen dann die Nase vorn. Beim 21:18 konnte sich Wiesbaden etwas deutlicher absetzen und fuhr den ersten Satzpunkt dann beim 25:19 auch für sich ein.

Im zweiten Satz hatte der SC Potsdam dann etwas seinen Faden verloren. Wiesbaden legte mit 13:7 vor. Ein Rückstand, den die Potsdamerinnen nicht mehr aufholen konnten. Beim 16:24 schafften sie es immerhin noch vier Satzbälle abzuwehren. Auch der zweite Satz ging mit 25:19 aufs Wiesbadener Konto.

Noch eine 0:3-Niederlage wollte Potsdam allerdings nicht erleben und so bäumten sie sich im dritten Satz noch einmal richtig auf. Zur zweiten technischen Auszeit lag die Salomoni-Truppe mit 16:13 vorne. Beim 20:16 erarbeiteten sie sich gar einen Vier-Punkte-Vorsprung. Knapp, aber verdient wanderte der dritte Satzpunkt beim 25:23 auf die Potsdamer Seite.

Obwohl laut Statistik diejenige Mannschaft das Match gewinnt, die den dritten Satz für sich entscheiden kann, bestätigte sich am Mittwochabend, dass Statistiken eben nicht immer zutreffen. Beim 10:10 war es im vierten Satz noch ein ausgeglichenes Spiel. Dann aber setzten sich die Hessinnen ab. Auch mit großem Kampf konnte der SC Potsdam leider nichts mehr ausrichten und musste beim 25:18 den Gegner jubeln lassen. Während die Wiesbadenerinnen ausgiebig feierten und tanzen, sah man beim SC Potsdam gesenkte Köpfe. Auch im dritten Anlauf war es nicht gelungen, in die Runde der besten vier Mannschaften einzuziehen. Dennoch kann das Team stolz sein auf eine tolle Saison.

„Schade, wir haben alles versucht. Aber Wiesbaden war letztlich über die gesamten drei Spiele die bessere Mannschaft, vor allem zu Hause. Wir haben es nicht vermocht, unsere Leistung vom Heimspiel in Potsdam noch einmal abzurufen“, sagte Salomoni nach dem Spiel gegenüber der MAZ. „Ich bin stolz auf mein Team, wie es sich in den Playoffs präsentiert hat. Das war noch mal eine Steigerung. Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt. Da müssen wir in der nächsten Saison anknüpfen. Der Traum vom Halbfinale lebt für mich weiter. Wenn wir nächste Saison hart arbeiten, dann ist es vielleicht möglich, eine Medaille zu holen.“

Datum: [Bearbeitet am: ]