Kalte Pizza nach Aachen-Krimi

„Die Pizza ist jetzt zwar kalt, aber das ist uns nach dem Sieg auch egal“, sagte Eugen Benzel, Teammanager des SC Potsdam, am Mittwochabend kurz nach dem Auswärtsspiel in Aachen.

Die Pizza, die es für die Mädels vom SC Potsdam immer vor der Heimreise gibt, wurde zu früh bestellt. Fast drei Stunden dauerte die Partie in der Neuköllner Straße. Beide Teams schenken sich nichts. Nach einem überaus spannenden Fünf-Sätze-Spiel konnten die Potsdamerinnen jedoch am Ende als glückliche Siegerinnen vom Platz gehen. Und da schmeckte auch eine kalte Pizza.

Trainer Alberto Salomoni schickte in seiner Anfangsformation mit Giulia Carraro, Michala Kvapilová und Seomara Sainz gleich drei Neuzugänge aufs Parkett. Jessica Rivero, Kathy Radzuweit, Bernarda Cutuk sowie Libera Lisa Rühl vervollständigten den Startkader. Der SC Potsdam begann zunächst sehr gut. Sie führten mit 8:5 und 16:14 jeweils in den technischen Auszeiten. Den Schlussspurt des ersten Satzes setzten dann jedoch die Aachenerinnen, die den Satz letztendlich mit 25:21 für sich verbuchen konnten.

Auch im zweiten Satz setzten sich die Potsdamerinnen zunächst deutlich mit 7:2 ab. Doch die Ladies in Black hielten mit Kampf und Leidenschaft dagegen, kamen auf 7:10, später auf 11:13, 16:18 und dann auch auf 23:24 heran. Doch den entscheidenden Punkt machten dieses Mal die Gäste aus Potsdam. Mit 25:23 ging der zweite Satz an den SC.

 

Die zehn-Minuten-Pause, die es in Aachen anders als in Potsdam nach dem zweiten Satz gibt, brachte die Salomoni-Truppe tatsächlich etwas aus dem Tritt. Im Angriff zwar ganz gut, aber mit fehlender Durchschlagskraft, was auch daran lag, dass die Aachenerinnen Potsdams Hauptangreiferin Jessica Rivero gut im Griff hatten, ging der dritte Satz deutlicher als zuvor mit 25:17 an die Gastgeberinnen.

Als Knackpunkt des gesamten Spiels galt der vierte Satz. Obwohl der SC Potsdam zur zweiten technischen Auszeit ziemlich deutlich mit 10:16 zurücklag, gaben sich die Frauen um Kapitänin Kathy Radzuweit nicht auf. Mit Teamgeist, den richtigen Wechseln und sechs Blockpunkten kamen sie zurück und gewannen den vierten Satz noch mit 25:21 für sich.

Der psychologische Vorteil lag damit ganz klar im entscheidenden Tiebreak bei den Potsdamerinnen. Doch wieder legten die Aachenerinnen vor. Das Team von Rojko Marek führte mit 3:0, 4:1 und 5:2 und wieder schlugen die Potsdamerinnen zurück und machten aus dem 2:5 ein 6:5. Am Ende erlebten die 935 Zuschauer einen echten Krimi. Immer wieder schafften es beide Mannschaften den entscheidenden Matchball abzuwehren. 14:14, 15:15, 16:16, 17:17, 18:18, 19:19, 20:20. Die stärkeren Nerven hatten zuletzt die Potsdamerinnen, die sich nach dem 22:20 glücklich in die Arme fielen.

„Wir sind super glücklich“, sagte SC-Trainer Alberto Salomoni in der anschließenden Pressekonferenz. „Hier haben heute zwei starke Mannschaften gegeneinander gespielt. Der Knackpunkt war der vierte Satz, als wir den Satz nach ein paar Wechseln gedreht haben.“

Als most vailuable Player wurde auf Seiten der Potsdamerinnen Nikola Radosova gewählt. Die 22-jährige Außen-Annahme-Spielerin konnte ihr Glück gar nicht fassen und hatte gar Tränen in den Augen. Nach 12 Monaten Verletzungspause war das Spiel in Aachen ein gelungenes Comeback für die Slovakin. Bei Aachen wurde Simona Kosova ausgezeichnet.

Am Samstag empfängt der SC Potsdam um 18.30 Uhr den amtierenden Deutschen Meister, Dresdner SC, in der heimischen MBS-Arena. Wer noch keine Karte für das erste Heimspiel der Saison hat, hat am Freitag in der Zeit zwischen 17 und 18 Uhr noch einmal die Möglichkeit, sich an der MBS-Arena eine im Vorverkauf zu kaufen.

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