Rabenschwarzer Tag in Vilsbiburg

MAZ – Eine bittere 0:3-Pleite gab es für die Volleyballerinnen des SC Potsdam nach einer erschreckend schwachen Vorstellung in der Bundesliga bei den Roten Raben Vilsbiburg. Schöne nachträgliche Bescherung! Da hatten die Volleyballerinnen des SC Potsdam extra auf eine längere Weihnachtspause verzichtet. Doch am Mittwochabend im Bundesligaspiel bei den Roten Raben Vilsbiburg erwischten sie einen rabenschwarzen Tag. Bei der 0:3 (19:25, 8:25, 22:25)-Niederlage ging alles schief, was nur schief gehen konnte. Das Team aus Bayern schob sich in der Tabelle wieder an den Brandenburgerinnen vorbei, die zum Abschluss der Hinrunde auf Rang acht abrutschten.

Kritik an der Einstellung der Mannschaft

Dabei hatten sie sich soviel vorgenommen, Manager Toni Rieger im Vorfeld von einem „extrem wichtigen Spiel gesprochen“, von dem ein positiver Impuls für die Rückrunde ausgehen sollte. Impulse wird es geben, aber der anderen Art. Das zumindest kündigte ein enttäuschter SC-Trainer Davide Carli unmittelbar nach den nur 71 einseitigen Spielminuten an. „So kann es nicht weitergehen“, monierte der Italiener. „Die Einstellung der Mannschaft stimmt nicht. So kann ich keinen professionellen Volleyball betreiben. Die Mannschaft kommt ja überhaupt nicht in den Wettkampfmodus. Gleich bei der ersten schwierigen Situation bricht sie zusammen. Da gibt es kein Aufbäumen und keinen Kampf. Egal, wen ich auch bringe, keiner ist in der Lage, etwas mehr zu machen und das Ruder rum zu reißen.“

Die vernichtende Kritik kommt an der Schwelle zum neuen Jahr sicher zum richtigen Zeitpunkt. Stichwort: Gute Vorsätze! Noch gebe es genügend Spiele und Zeit, die Situation in der Mannschaft und damit auch in der Tabelle zu verbessern, meinte Carli, der zugab: „Ich war zuletzt auch im Training unzufrieden. Wie gesagt, die Einstellung stimmt nicht. Ich werde da grundlegend etwas ändern. Wir können uns doch nicht jetzt schon aufgeben.“ Dabei sei es auch keine Entschuldigung, dass nur neun Spielerinnen die Reise nach Vilsbiburg antraten.

Einseitiges Spiel

Der Spielverlauf gab genügend Anlass zu großer Sorge im Hinblick auf die Qualität des Kaders und ließ früh ein Desaster erahnen. Im ersten Satz hielten die Potsdamerinnen bis zum 19:19 mit, dann gab es zwei Aufschlag- beziehungsweise Annahmefehler in Folge und der Faden riss. Im zweiten Satz stand es schnell 0:6 und 5:20, der Drops war gelutscht. Im dritten Durchgang lag der SC bereits 5:11 zurück, kam aber wieder heran und führte plötzlich beim 14:13. Aber daraus wurde kein Kapital geschlagen. Die Unzulänglichkeiten blieben. Und während Vilsbiburg vor voller Halle die nötige Aggressivität und Siegeswillen zeigte, ergaben sich die Gäste ihrem Schicksal. Bitteres Fazit: Demoralisierender hätte das Jahr nicht enden können.

von Peter Stein

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