Start in die neue Saison

Freitag 18:45 Uhr: Die Spielerinnen des 1. Bundesligisten SC Potsdam sind auf sich gestellt, als sie jeder für sich unter dröhnendem Applaus und ihrer Lieblingsmusik durch die abgedunkelte Halle zum Moderator laufen. Unter ihren Füßen breitet sich der neue Bodenbelag eben und mattgrün aus, in der Mitte das reine Spielfeld in orange. Der SC lässt es sich nicht nehmen, seinen neuen Kader in einer großen Introshow in der MBS-Arena offiziell vorzustellen.

Am Ende stehen neun Damen in Abendgarderobe auf dem Spielfeld: Libera Lisa Rühl, die Zuspielerinnen Marina Katic und Luisa Sydlik, die Diagonalspielerinnen Nadja Schaus und Saskia Hippe, Lisa Gründing im Mittelblock und die Angreiferinnen Anne Hölzig, Manuela Roani und Regina Mapeli Burchardt, die das Team als Mannschaftskapitänin führt: „Ich habe vor, mit meiner Mannschaft gut Volleyball zu spielen, den Fans viel Freude zu machen“, sagt sie ins Mikrofon. Diana Arrechea auf der Außen-Annahme-Position und Ivonne Montano, die beide noch für die kolumbianische Nationalmannschaft spielen, schicken in einer Video-Botschaft Grüße in die Halle, ebenso Wiebke Silge, die für die deutsche Nationalmannschaft unterwegs ist.

Am Ende der Show betritt Kathy Radzuweit die Bühne und wird vom Verein verabschiedet: „Ich werde das Feld vermissen, werde aber oft in der Halle sein“, sagt sie. „Du bist bei uns und du wirst immer bei uns sein“, entgegnet Peter Rieger, Geschäftsführer des Vereins, und dankt ihr für eine „super Zusammenarbeit. Du hast das Team mit voran gebracht. Ohne dich hätte etwas gefehlt.“

Dann eröffnet er die 4. Internationalen Potsdamer Volleyball Masters, die der SC Potsdam im unmittelbaren Vorfeld der neuen Bundesligasaison ausrichtet: „Ich möchte alle Fans, Mitglieder und Freunde herzlich begrüßen. Ich wünsche uns allen großartige Spiele.“

Es sind nur noch wenige Minuten, bis das Potsdamer Team gegen den USC Münster antritt. Während des Aufwärmens fliegen dutzende blaugelbe Bälle durch die Luft und die Spielerinnen vollführen eine nicht enden wollende Kette aus Zuspiel und Angriff, Zuspiel und Angriff, während laute Musik durch die Halle dröhnt.

Dann ertönt der Pfiff: Für den SC Potsdam gehen Rühl, Hippe, Roani, Gründing, Mapeli-Burchardt, Katic, Hölzig sowie Antonia Lutz und Natalie Sabrowske aus der zweiten Mannschaft ans Netz. Von der ersten Sekunde an schenken sich die Mannschaften nichts. Sie kämpfen um jeden Punkt und liefern sich ein Kopf-an-Kopf Rennen: Kommunikationsfehler bei den Potsdamern verhindern, in Führung zu gehen. Aber Bälle werden sicher genommen, Blöcke sitzen. Kurz tut sich eine Lücke auf, als Potsdam mit 14:17 zurück liegt, dann schließen die Damen auf und bleiben bis zum 23:23 auf Augenhöhe. Mapeli Burchardt holt mit dem 25:23 den ersten Punkt für Potsdam.

Im 2. Satz scheint Münster schon zu Beginn immer einen kleinen Schritt voraus, es zeigt sich, dass die Mannschaft besser eingespielt ist. Die Distanz vergrößert sich langsam aber stetig zum 13:19. Potsdam kann nur noch reagieren und findet nicht mehr ins Spiel. Das Team rettet, schmettert und blockt, leistet sich aber auch kleine Fehler und verpasst den Anschluss. Der 2. Satz geht mit 18:25 an Münster.

In den 3. Satz startet der Gegner aggressiv, die Abstimmung im Team passt in Abwehr und Angriff. Schnell steht es 3:7, 5:14; 7:17. Der Potsdamer Angriff kommt schwer an den Münster Blöcken vorbei, auch in der Abwehr sind Abstimmungsprobleme zu erkennen. Mit 12:25 geht der 2. Satzpunkt und der Sieg an Münster.

Trotz der Abstimmungsprobleme bei der Potsdamer Mannschaft zeigte das Team viele gute Ansätze und hohes Potenzial. „Vorbereitungsturniere sind da, um sich einzuspielen und zu einander zu finden“, sagt Sportdirektor Toni Rieger.

Dazu wird am Samstag und Sonntag genug Gelegenheit geben: Insgesamt acht hochkarätige Erstliga-Teams kämpfen in der MBS-Arena um den Pokal. Jeweils von 11-21 Uhr und von 10-17 Uhr geht es ans Netz. In insgesamt 18 Spielen treffen die Mannschaften aufeinander, darunter der VC Peelpush aus Holland, der USC Münster, der Schweriner SC, der Aurubis Hamburg, die Volleystars Thüringen sowie der KSC Berlin und der VCO Berlin.

 

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