Svobodnikova fühlt sich wohl in Potsdam

Nach einer Woche Training spürt Ivona Svobodnikova die Beine, die Muskeln schmerzen. Die Mittelblockerin aus Tschechien ist Neuzugang beim Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam.

Potsdam. Das Athletiktraining am Dienstagvormittag war offenbar anstrengend. Ivona Svobodnikova steckte das Laktat beim Treppensteigen noch in den Beinen. Aber ihrer guten Laune tat das keinen Abbruch. „Ich fühle mich wohl hier“, sagte der Neuzugang beim Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam. Die 1,91 Meter große Spielerin soll den Mittelblock verstärken und kam vom Bundesliga-Rivalen Aachen an die Havel.

Mit 16 Jahren Debüt in der 1. Liga

Aufgewachsen ist Ivona Svobodnikova in Brno/Tschechien. Mutter Ilona war Handballerin, Vater Pavel Basketballer. So kam sie mit neun Jahren zum Volleyball, „weil Handball und Basketball meiner Mutter zu ruppig waren“, erzählte die Tschechin, die bei VK Kralovo Pole schon mit 16 Jahren ihr Erstliga-Debüt gab. Mit dem Verein wurde sie 2009 und 2010 Vizemeisterin, spielte ab 2010 auch in der A-Nationalmannschaft. Nach je einer Spielzeit in der Schweiz (Volley Köniz) und in Frankreich (Evreux Volleyball) stand sie ab 2014 in Aachen unter Vertrag. Nach der Insolvenz des Vereins und einer Schulter-Operation habe sie ein schwieriges Jahr hinter sich und setze daher umso mehr auf einen Neuanfang in Potsdam. Sie war und ist ausdrücklich eine Wunschspielerin von Trainer Davide Carli.

Bei Privatlehrerin Deutsch gelernt

In Aachen habe sie bei einer Privatlehrerin zweimal in der Woche ihr Schul-Deutsch verbessern können und ist froh darüber, dass in Potsdam die Ansprachen des Trainers in Deutsch erfolgen. Ivona Svobodnikova, die ein Design-Studium in Prag mit einem Diplom abschloss, sagte: „Es ist schön, wenn ich den Sport zum Beruf machen kann.“ Mit ihren 25 Jahren sieht sie noch Entwicklungspotenzial und hofft, das mit Potsdam abrufen zu können.

Urlaub in den USA

Sie wirkte entspannt, erzählte vom Urlaub. „Ich hatte drei Monate frei, konnte mich gut erholen. Im Sommer kann ich keinen Ball sehen. Umso mehr Lust hat man danach wieder auf Volleyball.“ Mit ihrer Freundin Teresa weilte sie in den USA, besuchte unter anderem Las Vegas und Los Angeles. „Das machen wir immer so, weil wir dort kostenfrei bei Freunden schlafen können. Vor zwei Jahren waren wir in New York bei Bekannten, nächstes Jahr wollen wir nach Bali.“

Freund Vit wohnt in Aachen

Ivona Svobodnikova, die mit dem serbischen Neuzugang Ljubica Kecman in einer WG wohnt, mag gern Süßes, hat daher auch schon dem einen oder anderen Café in der Potsdamer Innenstadt einen Besuch abgestattet. „Eine hübsche Stadt, aber das war Aachen auch.“ Dort wohnt übrigens noch ihr Freund Vit, der gleichfalls aus Tschechien stammt und in Aachen in der 3. Liga spielt.

Ihre größten Fans seien aber ihre Eltern und Oma Olga, die mit ihren 82 Jahren noch immer die Karriere ihrer Enkelin verfolgt und dank Internet bestens informiert ist. „Sie schreibt mir sogar SMS. Deshalb schicke ich auf diesem Wege unbedingt liebe Grüße an meine Oma, weil sie das im Internet lesen wird“, sagte Potsdams neue Nummer 5. „Am Anfang war ja die 15 meine Lieblingsnummer, weil mein Vater und mein Bruder Ondrej (27) sie als Basketballer auch getragen haben. Aber zuletzt hatte ich auch in Aachen die 5 auf dem Trikot. Das passt schon.“

Die Eltern kommen zu Besuch

Die Eltern besuchen sie regelmäßig an den neuen Wohnorten. „Als ich das erste Mal von meinem Heimatclub wegging in die Schweiz, war das schwierig für mich. Mittlerweile ist das okay. Aber meine Mutter ruft viel an, macht sich Sorgen, wie das Mütter so machen.“ Im Moment könne sie Entwarnung geben, alles laufe gut an in Potsdam.

Von Peter Stein MAZ / SC Potsdam

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