U13 gewinnt die Bronzemedaille bei der Landesmeisterschaft

Am Sonntag fand in Brandenburg die Landesmeisterschaft in der Altersklasse U13 statt. Nach bisherigem Saisonverlauf war das Erreichen des Finales das gesteckte Ziel. Es sollte am Ende ein Wettkampf werden, in dem wir nicht so recht wussten, ob wir uns freuen oder enttäuscht sein sollten.

Wir hatten die Endrunde als einziger Verein mit zwei Mannschaften erreicht und waren in den ersten beiden Lostöpfen vertreten. Anders als in den Vorrunden und der Qualifikation wurde aber Mannschaft 1 mit den momentan stärksten Spielerinnen beider Mannschaften besetzt.

Die Auslosung ergab für Mannschaft 1 das härteste Los. Mit Cottbus aus Topf 2 und Zepernick aus Topf 3, bekamen wir jeweils das stärkere Team in unsere Gruppe. In der Vergangenheit brauchten wir oft ein wenig, um in Wettkämpfe rein zu finden, was aber mit dem Auftaktspiel gegen die Lausitzerinnen nicht möglich war.

Also ging es gleich im ersten Spiel gegen Cottbus. In Anbetracht der Brandenburger Dominanz im Verlauf der Saison, kam es also direkt zum Auftakt zu einem vorgezogenen Halbfinale. Im Saisonverlauf konnten zwar drei von vier Spielen gewonnen werden, es war jedoch stets knapp. Zu unserer Überraschung spielte bei Cottbus eine neue sehr große und körperlich weit entwickelte Spielerin mit. Die im Zusammenspiel mit den beiden kleinen sehr spielfähigen Mädels einen deutlichen Qualitätszuwachs im Spiel zur Folge hatte. Wir starteten zunächst gut und konnten mit 4:1 in Führung gehen, doch leider konnte das die Nerven nicht beruhigen und wir produzierten Angriffsfehler in ungewohnt hoher Anzahl. Beim Stand von 5:11 kam Charlotte ins Spiel und machte mit gezielten Pritschbällen viele Punkte. Wir kämpften uns sogar mit 16:14 am Gegner vorbei. Leider gab auch das keine Sicherheit und der Faden riss erneut. Der Gegner stellte sich auf unser Angriffsspiel ein und zog erneut davon. Satz 1 ging also verloren.

Im zweiten Abschnitt wieder ein deutlicher 4:11-Rückstand zu Beginn. Es fehlte ein Stück Sicherheit, nötige Cleverness und Angriffsdruck. Hinzu kamen gerade zu Satzbeginn 4 strittige Schiedsrichterentscheidungen. Gefühlt blockte die große Cottbusser Spielerin sechs Bälle weg. Trotzdem kämpften wir weiter unermüdlich und schafften sogar erneut eine 17:15-Führung. Leider spielten wir wieder nicht ruhig und fokussiert zu Ende und leisteten uns zu viele Eigenfehler. Somit war die Enttäuschung nach dem 0:2 natürlich groß. Dennoch stellte Trainer Rossi die Mädels auf das letzte Gruppenspiel gegen Zepernick ein und unterstrich auch, wie im Vorfeld des Turniers, die Möglichkeit Brandenburg schlagen zu können.

Im direkt folgenden 2. Gruppenspiel gegen Zepernick hing die Enttäuschung noch in den Kleidern der Mädels. Ein katastrophaler Start zwang Trainer Rossi wieder zum Wechseln. Bei 5:14 war der Satz schon fast weg, doch dann platzte der Knoten im Turnier. Plötzlich sehr sicher spielend, mit viel Spielwitz und Druck in Angriff und Aufschlag konnte ein 20:3-Lauf den Satz drehen. Im zweiten Satz von Beginn an sehr dominant auftretend konnte Gruppenplatz 2 gesichert und das Aus nach der Vorrunde abgewandt werden.

Wie zu erwarten war, schlug Cottbus Zepernick und Brandenburg konnte Gruppe B klar gewinnen.

Somit kam es leider schon im Halbfinale zum Duell gegen die Havelstädterinnen. Im ersten Satz liefen wir von Beginn an einem großen Rückstand hinterher, obwohl wir bis auf drei direkte Annahmefehler viele lange und spielerisch gute Ballwechsel erlebten. Doch irgendwann kam der Ball immer zu Finja Hinze,  die nach mehreren Versuchen doch den Ball verwerten konnte. Gegen Satzmitte wurde durchgewechselt und der Satz deutlich mit 11:25 abgegeben. Mit einer emotionalen Brandrede packte Trainer Rossi die Mädels bei der Ehre und forderte maximales Risiko im Aufschlag und im Angriff. Und es entwickelte sich ein Spiel auf absoluter Augenhöhe, mit beachtlichen Ballwechseln und jeder Menge Kampf und Emotionen auf beiden Seiten. Während unsere 11 Punkte aus Satz 1 noch auf 9 Eigenfehlern des Gegners resultierten, fassten sich Emma, Pauline und Amelie nun ein Herz und konnten schnell einen deutlichen Vorsprung erzielen. Beim Stand von 21:12 konnte Brandenburg nochmal aufdrehen und Punkt um Punkt aufholen, doch diesmal hielten die Mädels dem Druck stand und siegten mit 25:21. Vorhang auf für einen Tiebreak, der sicherlich allen Beteiligten lange im Gedächtnis bleiben wird. Da auf Feld 1 Cottbus schon lange gegen Erkner gewonnen hatte, schaute die ganze Halle zu, wie wir mit vier Angriffen und einem Aufschlagpunkt mit 5:1 in Führung gingen. Doch wie so oft gab Brandenburg nicht nach und glich bei 7:7 wieder aus. Dennoch konnten wir eine 8:7-Führung zum Seitenwechsel wieder auf 12:10 ausbauen. Es folgten wiederum lange dramatische Ballwechsel die alle Zuschauer mitrissen. Erneuter Ausgleich und dann 14:13 für uns – Matchball! Die Sensation lag in der Luft. Erneut ein Ballwechsel mit ca. 10 Netzüberquerungen, dann endlich die perfekte Annahme, Pauline, die vorher drei Angriffspunkte in Folge machte, läuft an, doch wir spielen den zweiten Ball völlig ohne Not genau zu einer Brandenburger Spielerin. Die nimmt an und macht den Punkt zum 14:14! Sichtlich benommen verlieren wir danach die Ordnung und versäumen es einen Block gegen Finja zu stellen. Trotzdem wehren wir klasse ab und schaffen es mehrfach den Ball noch zu retten ohne aber Druck machen zu können. Beim gefühlt fünften Versuch nutzt die Brandenburger Hauptangreiferin ihre Chance zum 14:15. Auszeit Potsdam. Appell, die Ordnung nicht zu verlieren. Ball ist wieder im Spiel,  Finja wieder ohne Block, abgewehrt, Dankeball, nochmal Finja abgewehrt, weit hinterm Feld, fast an der Wand, langer Baggerball ins gegnerisches Feld, Schiri pfeift, angeblich Antenne, schwer zu sehen, Aus und Vorbei!!!

Emotionen, wie sie gegensätzlicher nicht sein können, Trauer, Enttäuschung aber auch Stolz! Trainer und Spielerinnen ringen mit den Tränen, doch es geht gleich weiter mit dem Spiel um Platz 3 gegen Erkner. Das Minimalziel Medaille und NOM-Quali stehen auf dem Spiel.

Es folgt die vielleicht reifeste Leistung des Teams bisher. Nach so einer Enttäuschung und auf zwei Positionen verändert, spielten wir ein sehr sicheres, schönes und abgeklärtes Spiel gegen die Mannschaft, der wir  im Vorjahr nach ähnlicher Vorgeschichte im Spiel um Platz 3 noch unterlagen.  Annelis und Charlotte, die vorher weniger Einsatzzeiten bekamen, spielten sehr gut und wir holten uns mit einem klaren 2:0 (25:11/25:15) die Bronzemedaille. Respekt!

Mannschaft 2 konnte leider kein Spiel gewinnen, sammelte aber dennoch wertvolle Spielerfahrung. Sie unterstützen Team 1 überragend im Halbfinale und haben auch alle ihren Anteil am Medaillengewinn!

Trainer Rossi bilanzierte nach dem Turnier: „Hätte mir vor dem Turnier jemand gesagt, wir werden Dritter, wäre ich sicherlich sehr enttäuscht gewesen, aber nun habe ich sehr gemischte Gefühle. Leider kann ich meiner Mannschaft nach der Aufholjagd im ersten Satz gegen Zepernick keinen Vorwurf machen. Ich hätte gerne nochmal gegen Cottbus gespielt. Die Entwicklung spricht eine klare Sprache, wir waren mit vier Mannschaften unter den Top 10, mit drei Mannschaften bei der Quali und mit zwei Teams bei der Endrunde, des Weiteren haben wir auch mit diesem reinen U13-Jahrgang die U14-Endrunde erreicht. Wir spielen bereits sehr gut mit zwei Blockspielern, was die Umstellung auf das 4er Feld im nächsten Jahr quasi wegfallen lässt. Die Mädels haben unfassbaren Kampfgeist an den Tag gelegt und spielen sehr gut im System. Wir werden den Sommer über an unserem Angriffsschlag und Block arbeiten, da haben wir noch das größte Potenzial.  Der dritte Platz schärft die Sinne und mobilisiert den Willen im nächsten Jahr vorne anzugreifen, vielleicht sogar schon zur Nordostdeutschen? Ein großer Glückwunsch an Cottbus zu Silber, sowie Glückwunsch zum Titel und ein Dankeschön für die Ausrichtung nach Brandenburg.“

Die Nordostdeutsche Meistershaft findet am 13. Mai in Brandenburg statt.

Vielen Dank an alle Eltern und Betreuer, die uns wahnsinnig toll unterstützt haben.

Es spielten: Rike, Fiona, Sophie, Maia, Ronja, Annelis, Charlotte, Amelie, Emma, Pauline

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