U13 Schwerin:Die Jungs holen Gold, Mädels auf Platz 6

Am vergangenen Wochenende fand in Schwerin der AOK Nordcup der Altersklasse U13 statt. Erstmals trafen statt 16 Mannschaften 20 Mädchen- und Jungenteams aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Sachsen aufeinander.

Unsere Mädchenmannschaft reiste am Freitag an und konnte sich glücklicherweise jahrelangem Kontakt zum SSC im „reservierten“ Seminarraum der Sporthalle einrichten. Unsere Jungs kamen frisch und munter am Samstagmorgen nach Schwerin.

Um 10 Uhr war am Samstag pünktlich Spielbeginn. Gespielt wurde zuerst in Fünfergruppen. Aufgrund des hohen Starterfeldes wurde auf vier Feldern gespielt. Zwei Netze wurden längs gespannt und ein Langnetz quer. Fraglich war, ob die unterschiedlichen Dimensionen im Raum z.B. beim Aufschlag Probleme bereiten könnten. Zudem wurden das Langnetz in der Mitte durch weitere an Rahmen befestigten Netzen abgetrennt, was zuerst optisch für Verwirrung sorgte und ein erhöhtes Verletzungsrisiko zu sein schien. Innerhalb der Gruppenphase wurde auf den Feldern rotiert, so wurde Chancengleichheit gewährt. Alle Sätze, bis auf die Spiele um Platz drei und eins sollten bei 5:5 beginnen, es wurden zwei Sätze (kein Gewinnsatz bei 1:1 nach Sätzen) gespielt und auf Zeit (35 Minuten), sodass jeder Punkt zählte. Es sollten dann die kleinen Punkte über den Spielgewinn entscheiden und später bei Satz- und Spielgleichstand die Differenz der Ballpunkte.

Souveräne Gruppenphase

In der Gruppe B unserer Mädchen waren der Oldenburger TB (männlich), die zweite Mannschaft des Schweriner SC männlich, der VC Blau-Weiß Brandenburg (weiblich) und der VC Angermünde (männlich mit einem Mädchen). Wir spielten nach einer guten ersten Hallenübernachtung das erste Spiel um 10 Uhr gegen den Oldenburger TB. Wir starteten sicher in den ersten Satz, es gab nur einzelne Abstimmungsprobleme bei Bällen, die direkt zurückgespielt wurden. Die Mädchen gewöhnten sich nach und nach an den kurzen Anlauf beim Aufschlag am Langnetz. Der zweite Satz war deutlich souveräner, da wir noch aufmerksamer waren, wenn der erste oder zweite Ball direkt zurückkam. Wir nutzen die „Dankebälle“ und griffen zum Teil schon druckvoll an. Das erste Gruppenspiel ging problemlos 2:0 an uns. Das zweite Spiel fand um 12.15 Uhr gegen die Jungs des Schweriner SC 2 statt. Der erste Satz war durchweg sehr eng, da wir zuerst Probleme in der Abwehr hatten. Die Schweriner platzierten ihre Schläge entweder kurz vor den Füßen unserer Mädchen oder im letzten Meter vor der Grundlinie. Durch zunehmend bessere Laufarbeit und konsequentes Verschieben wehrten wir immer besser ab und auch der vorerst fehlende Angriffsdruck wurde besser. Zusätzlich wurden die Mädchen durch den gegnerischen Trainer abgelenkt, da behauptet wurde sie würden falsch stehen bzw. wechseln, was sie verständlicher Weise verunsicherte. Die Aufregung legte sich, als wir den ersten Satz gewannen. Im zweiten Satz spielten wir deutlich stärker, da wir sehr gut abwehrten und viele gute Angriffsschläge machten. Nach der Mittagspause, in der wir genug Zeit zum Verdauen des leckeren Mittags hatten, ging es gegen die Mädchen des VC Blau-Weiß Brandenburg. Die noch sehr jungen und zum Teil noch eher unerfahrenen Mädels stellten kein Problem für uns dar. Alle Mädchen von uns wurden eingesetzt und spielten insgesamt gut. Trotzdem fehlte an einigen Stellen die Konsequenz am Netz. Die Mädchen trauten sich teilweise nicht mit einem Schlag anzugreifen und mit den vielen gelegten und gepritschten Bällen wurden dann nicht die Lücken bei Brandenburg gefunden. Phasenweise wurde auf die Fehler von Blau-Weiß gewartet. Trotzdem gewannen wir den ersten Satz. Im zweiten Satz spielten eher ruhige Spielerinnen von uns, die dann auf sich gestellt waren und selbst Verantwortung auf dem Feld übernehmen mussten. Die Mädels wurden dazu angehalten viel und früh zu rufen, was sie gut umsetzten und uns den dritten Gruppensieg bescherte. Mit dem VC Angermünde wartete dann der spätere Gruppenzweite auf uns. Das ausgesprochene Zwischenziel war nun der Gruppensieg, welcher mit diesem Spiel entschieden wurde. Unser viertes Spiel war geprägt von Spannung, Aufregung und viel Spaß. Angermünde spielte mit einem herausragenden Spieler, der bisher an jedem Spielzug beteiligt war und den es zu umspielen galt. Unsere Mädchen waren im ersten Satz beeindruckt vom gegnerischen Trainer, der sein Team lautstark unterstützte. Im ersten Satz waren wir teilweise etwas zu spät bei der Abwehr kurz gespielter Angriffe oder zweiter Bälle des besten Spielers von Angermünde. Trotzdem hielten wir gut dagegen an und machten auch einzelne sehr druckvolle und erfolgreiche Angriffsschläge. So gewannen wir den ersten Satz knapp. Die Spannung blieb im zweiten Satz, doch wir griffen mit zunehmend mehr harten Angriffsschlägen an und zeigten viel Einsatz in der Abwehr. Im letzten Spiel des langen Tages haben die Mädels noch einmal ihr Bestes gegeben und belohnten sich dafür verdient mit dem Satzgewinn und dem Gruppensieg.

Jungs: Unglückliche Niederlage im ersten Spiel, danach souverän ins Viertelfinale

Die Jungs haben am Samstag einen guten Turniertag absolviert. Bei nur einer knappen Niederlage gegen die Mädchen vom Dresdener SC mit 23:25 / 17:18 (Abpfiff nach Zeitregel) wurden alle weiteren drei Vorrundenspiele Spiele gegen die Teams aus Flensburg, Schwerin und RPB Berlin m sowie das Überkreuz gegen RPB w mit 2:0 gewonnen und in keinem Satz mehr als 20 Punkte abgegeben. Dies gelang durch überwiegend konzentriertes Spiel und gute Zusammenarbeit im Team. Allerdings gab es auch in jedem Spiel schwächere Phasen und es wurde gemeinsam besprochen, wie weitere Verbesserungen erreicht werden können.

Den Mädels fehlt ein kleiner Punkt zum Halbfinale

Nach einer vorbildlichen Nachtruhe mit circa zehn Mannschaften in einer Sporthalle wurden am Sonntagmorgen die Viertelfinals ausgetragen. Unser Gegner um 9 Uhr war der Marzahner VC aus Berlin. Unsere Mädchen waren von vorn herein wach und fokussiert. Es war ein ausgeschlichener Satz, in dem es hin und her ging und in dem es viele lange Ballwechsel gab. Die Mädchen waren mutig am Netz und fanden im Laufe des Satzes immer mehr die Ecken im Marzahner Feld. Durch etwas mehr Konsequenz im Angriff ging der Satz nur knapp mit 22:25 an den MVC. Wir begannen den zweiten Satz mit starken Aufschlägen und spielten uns auf ein Hoch und die Marzahner Mädels in ein kleines Tief. Es konnte ein Vorsprung von 12:7 und später 18:9 herausgearbeitet werden. Doch dann gab es einen Knick. Mehrere Annahmen gingen uns bei allen Spielerinnen und trotz Spielerwechsel verloren und die Marzahnerinnen arbeiteten sich auf 19:14 heran. Wir hatten sie wieder stark gemacht. Trotz der Schwächephase in der Annahme blieben wir konzentriert und cool. Die Mädchen schafften es, sich nicht zu sehr von der allgemeinen Aufregung anstecken zu lassen. Die ganze Halle tobte zu diesem Zeitpunkt, da alle Viertelfinals ausgespielt wurden. Der zweite Satz entwickelte sich zusehends zu einem Pritschwettbewerb, in dem es darum ging wer besser die Ecken des Gegners trifft und wer in der Abwehr beweglicher ist. Beide Teams trauten sich nicht mehr hart anzugreifen. Durch unsere Steigerung in der Abwehr hielten wir trotzdem den nun nur noch knappen Vorsprung und gewannen den Satz mit 26:24. Nach Sätzen stand es nun 1:1, jedoch gewann der MVC dieses Viertelfinale mit einem kleinen Punkt Unterschied. Im Nachhinein stellt sich die Frage, ob man die bedeutenden Viertelfinals nicht als erste Spielrunde des zweiten Turniertages mit zwei Gewinnsätzen hätte spielen können. Davon einmal abgesehen hatte unser Team aber einen derartigen Vorsprung, der zum Viertelfinalsieg gereicht hätte, hätte man ihn gehalten. Uns fehlte nach der Schwäche in der Annahme auch der Mut druckvoll, wie im ersten Satz, anzugreifen. Die Marzahner nutzen dies gut aus und ihre Leistung in einem spannenden und umkämpften Spiel ist anzuerkennen.

Die Jungs im Viertelfinale gegen den Turnierfavoriten erfolgreich

Als am Samstagabend nach dem Kreuzspiel bekannt wurde, wer unseren Jungs im Viertelfinale gegenüber stehen würde, gab es zunächst nachdenkliche Gesichter. Die Mädchen vom SSC I hatten beim letzten Turnier alle Spiele in überzeugender Art und Weise und mit deutlichen Ergebnissen gewonnen. Für diesen Altersbereich schon sehr stark spielende, sehr große Mädchen bildeten das absolut favorisierte Team dieses Wochenendes. Nach einigen Augenblicken überwog bei unseren Jungs dann doch eine zuversichtliche, mutige Denkweise: „Wenn wir gut spielen, können wir es vielleicht schaffen.“

Am Sonntagmorgen war die Müdigkeit nur sehr schwer aus den Beinen zu vertreiben. In der Erwärmungsphase lief nicht viel zusammen. Um 9.00 Uhr erfolgte der Anpfiff für alle Viertelfinals und unsere Jungs spielten jetzt munter darauf los. Die starken Aufschläge und Angriffszüge der SSC – Mädchen wurden ein ums andere Mal von unseren fleißig laufenden und stark kämpfenden Jungs abgewehrt. Kluges Spielverhalten der Jungs im Angriff gegen die körperlich deutlich überlegenen Mädchen brachten Punkt für Punkt und immer mehr Mut. Das Spiel der Mädchen wurde unsicherer und die starke Abwehrbereitschaft unserer Jungs zwang das gegnerische Team zu unerwarteten Fehlern. Als zum Ende des zweiten Satzes zum zweiten Mal die 25 auf der Seite der Jungs stand, war die Freude riesig.

Platzierungsrunde um die Plätze 5-8

Direkt im Anschluss an das anstrengende Viertelfinale der Mädels sollte das erste Spiel der Platzierungsrunde stattfinden. Die Plätze 5-8, 9-12, 13-16 und 17-20 sollten nun innerhalb von Vierergruppen ausgetragen werden.

Wir trafen auf die quirligen Jungen der SCC Juniors Berlin. Die Jungen waren sehr beweglich und schnell, ihr System schien zum Teil etwas unübersichtlich und somit hatten wir Schwierigkeiten ruhig zu bleiben und uns abzusetzen. Trotz weiterhin guter Angriffsschläge ließen die Jungen nicht locker und es entstanden ungewohnt lange und kräftezehrende Ballwechsel. Man merkte unseren Mädels an, dass sie nach dem Viertelfinale keine Verschnaufpause hatten. Wir versuchten unsere Größe auszunutzen und druckvoll anzugreifen, was uns gelang. Mit 25:23 gewannen wir den ersten Satz knapper als nötig. Auch im zweiten Satz hätten die Ballwechsel deutlich kürzer sein können. Dies ist sicherlich auch der Turnierdauer geschuldet, wobei wir es trotzdem nur schwer schafften die Lücken zu finden. Der zweite Satz ging nach insgesamt 35 Minuten Spielzeit auch knapp mit 19:18 an uns.

Nach einer Pause ging es gestärkt ins Gruppenspiel gegen die SG Einheit Zepernick. In diesem Spiel probierten wir verschiedene Aufstellungen aus und zeigten unsere Stärken. Wir gewannen beide Sätze ohne erhebliche Probleme. Im zweiten Satz machten wir viele Aufschläge, die die Mädchen aus Zepernick entweder zum direkten Fehler zwangen oder Schwierigkeiten zum Weiterspielen bereiteten. Zu diesem Spiel ist noch zu sagen, dass wir trotz des für uns sprechenden Punktestandes, größtenteils wenig Mut zeigten.

Im letzten Spiel wartete auch auf uns der eigentliche Turnierfavorit. Die Mädels des Schweriner SC waren noch Anfang November bei unserem SCP-Cup deutlicher Turniersieger. Das Spiel sah sehr schwerfällig und etwas lahm aus. Gut möglich, dass unsere Mädchen etwas eingeschüchtert von den sehr guten Angriffen der Schwerinerinnen waren. Sie zogen leider zu sehr den Kopf ein, was gar nicht nötig war, denn schließlich hatten wir dem SSC im November schon einen Satz abgenommen. Unsere Mädels gaben das Spiel aber nicht ganz kampflos auf. Es gab einzelne starke Aktionen in der Abwehr und dem Angriff, welche hätten öfter vorkommen müssen. Wir gaben das Spiel deutlich an den Schweriner SC ab.

Deutlicher Erfolg im Halbfinale

„Jetzt will ich auch auf das Podest.“ war nach einigen Momenten des Durchatmens bei unseren Jungen zu hören. Da schlossen sich die Teammitglieder gern an und gemeinsam wurde im Halbfinale das Team des Dresdener SC jetzt deutlich bezwungen.

Die Jungs gewinnen das Turnier

Im Finale hatten die Jungen des Schweriner SC natürlich die lautstarken Zuschauer auf ihrer Seite. Doch hier zeigte sich wieder, dass unser Team auch in brenzligen Situationen zusammenhielt und sich durch unermüdlichen Einsatz die Führung erarbeitete. Im zweiten Satz war dann auch der stärkste Angreifer des gegnerischen Teams entnervt und konnte seine Leistung nicht mehr abrufen. Mit einem sicheren Vorsprung von 24:18 konnte nun ganz entspannt der letzte Punkt anvisiert werden. Nach dem Schlusspfiff lagen sich vier glückliche Jungs in den Armen.

Trainerin Frau Pollack bilanzierte stolz: “Dieses Endergebnis konnte im Vorfeld wirklich nicht erwartet werden. Jetzt haben sich die Jungs auf sehr angenehme Art und Weise selbst einen hohen Maßstab für die nächsten Wettkämpfe gesetzt.“

Bei der Siegerehrung gab es dann noch eine extra Überraschung: unser Richard wurde als bester Spieler geehrt.

Platz 6 von 20

Die Schwerinerinnen hatten gegen die Jungs vom SCC verloren. Somit hatten wir und der SSC jeweils zwei gewonnene Spiele in der Platzierungsrunde. Nach kleinen Punkten stand dann fest, dass wir etwas weniger gesammelt hatten und somit knapp auf einem guten 6. Platz landeten.

Unsere Mädchen spielten in zwei Tagen acht Spiele. Sie zeigten in sieben Spielen gute bis sehr gute Leistungen, die uns positiv in die Zukunft blicken lassen können.

An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an die Mutti von Amelie, die uns heil nach Schwerin und wieder zurück nach Hause gebracht hat, sich um alles neben dem Volleyball gekümmert hat, stets angefeuert hat und für gute Laune und Ordnung sorgte!
Einen lieben Dank auch an Emilias Papa, der am Sonntag noch extra nach Schwerin gekommen ist, um uns zu unterstützen!

Ein herzlicher Dank geht auch an die Schweriner! Ein Turnier mit 20 Teams auf vier Feldern zu organisieren, das zeitlich im Rahmen bleibt und in dem die Kinder viel Spielerfahrung sammeln können, ist keine leichte Aufgabe und diese wurde gemeistert. Wir hatten viel Spaß an diesem Wochenende und kommen immer wieder gern! Vielen Dank auch an die freundlichen Damen beim Frühstück, Mittag und Abendessen. Die Mahlzeiten waren lecker, es fehlte uns an Nichts.

SCP Jungs: Richard, Jannek, Jared und Hannes. An dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch!

SCP Mädels: Amelie H., Emilia K., Sonia P., Lisa E. und Leni K., gecoacht von Trainerin Lina Baumert

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