U18-Mädels steigern sich zur Goldmedaille

Am Samstag fand in Potsdam die Nordostdeutsche Meisterschaft in der Altersklasse U18 statt. Geladen waren die jeweiligen Finalisten der Landestitelkämpfe aus Berlin, Sachsen Anhalt und Brandenburg. Die SCP-Talente von Trainer Philipp Eisenträger gingen in einem starken Teilnehmerfeld als Mitfavorit ins Rennen.

Die Auslosung, welche von den jeweiligen Teamkapitäninnen durchgeführt wurde, ergab folgende Gruppen.

Gruppe A

BBSC Berlin (1. Berlin)

SG Einheit Zepernick (2. Brandenburg)

HSG Merseburg (3. Sachsen Anhalt/Teilnahme da Bitterfeld Erster und Zweiter der LM wurde)

Gruppe B

SC Potsdam (1. Brandenburg)

VolleyTeam Berlin (2. Berlin)

VC Bitterfeld Wolfen (1. Sachsen Anhalt)

Jenna Zimmerman zog also die vermeintlich schwerste Gruppe. Aber wer zur DM will muss ja bekanntlich ins Finale kommen und somit auch die Gruppenphase überstehen.

Gruppe A geht an den BBSC

Die Berliner Meisterinnen vom BBSC konnten sich in der Gruppe A durchsetzen. Es gelangen ein klarer 2:0-Erfolg gegen Merseburg sowie ein knappes 2:0 gegen Zepernick. Die Brandenburgischen Vizemeisterinnen konnten sich mit 2:1 gegen Merseburg behaupten und zogen ebenfalls ins entscheidende Halbfinale ein.

Hochspannung in der Hammergruppe mit Happy End für den SC Potsdam

Zunächst stand das Duell gegen das VolleyTeam Berlin an. Was sich den vielen Zuschauern in der schönen Da Vinci Halle bot, war genauso überraschend wie ernüchternd. Die SCP-Mädels kamen überhaupt nicht ins Spiel gerieten schnell in einen aussichtslosen Rückstand. Über den Zwischenstand von 6:20 konnte zumindest noch ein wenig aufgeholt werden, was sich später als beruhigend erweisen sollte. Trotzdem ging der Satz mit 16:25 verloren.

Das Gute am Volleyball ist, dass es im zweiten Satz wieder bei 0:0 los geht und das Team die Chance hat, es besser zu machen. Leider nutzten die Mädels von Trainer Philipp Eisenträger auch diese Chance nicht und es wurde sogar noch deutlicher. Aufgrund einer unglaublich schwachen Annahmeleistung ging das Spiel mit 0:2 (16:25; 14:25) verloren.

Fast die gesamte Aufwärmphase vor dem zweiten Gruppenspiel nutzten Trainer und Mannschaft in der Kabine zur Aussprache und Einstimmung. Als nächster Gegner wartete der Topfavorit aus Bitterfeld, die mit Diagonalangreiferin Emma Cyris, die womöglich beste U18 Spielerin Deutschlands, in ihren Reihen haben.  Das Motto war nun, du hast eigentlich keine Chance also nutze sie! Und wie sie genutzt wurde. Diesmal erwischten wir einen 6:0-Traumstart und Bitterfeld erlitt das gleiche Schicksal wie wir im ersten Spiel. Gute Aufschläge und zwei krachende Blocks von Emilia Weske gegen eben jene Emma Cyris zwangen den Bitterfelder Trainer schnell zur ersten Auszeit. Wir hingegen spielten wie ausgewechselt und ließen nie einen Zweifel daran aufkommen, dieses Spiel zu gewinnen. Nach bärenstarker Leistung stand am Ende ein 2:0 (25:12; 25:18) für den SC Potsdam auf der Anzeigetafel.

Da nun niemand in der Halle eine seriöse Prognose über das Resultat des letzten Spiels treffen konnte, wurden alle Szenarien diskutiert. Die wohl verrückteste wäre ein 2:0 mit 20 kleinen Punkten mehr für Bitterfeld und alle Teams hätten genau die gleichen Punkte, Sätze und Bälle. Was ein Losentscheid bzw. ein nochmaliges spielen der gesamten Gruppe zur Folge gehabt hätte. Dass dieser Fall kein Hirngespinst war, zeigte der erste Satz im dritten Spiel. Bitterfeld siegte mit 25:16 (+9) und hatte damit schon fast die halbe Miete eingefahren. Nun geisterte die Zahl 14 durch die Halle; erreicht  Berlin im zweiten Satz genau diese Punktzahl, wäre der oben beschriebene Fall Realität. Jeder andere Punktestand wurde für „klare“ Verhältnisse sorgen und der SC Potsdam wäre als Gruppenzweiter weiter. Die Spannung war in der ganzen Halle zu spüren, bis, ja bis die Berlinerinnen den 15 Punkt machten und den ausgeglichenen Satz sogar gewinnen konnten. Sichtlich enttäuscht gelang es den Bitterfelderinnen sogar noch den Tiebreak zu gewinnen, Respekt!

Im Halbfinale gegen den BBSC

Nach tiefen Durchatmen und spürbarer Erleichterung, stand nun aber noch der wichtige Schritt ins Endspiel an. Da die Vorrunde einen eindrucksvollen Beweis lieferte, wie wichtig der Start ins Spiel ist, galt es jetzt eben diesen auf gar keinen Fall zu verschlafen. Zu Beginn erarbeiteten sich die Potsdamerinnen einen kleinen Vorsprung, konnten diesen aber nicht halten und gegen Satzmitte zogen die Berlinerinnen sogar vorbei. Ein wiederum starker Endspurt verhalf zu einem 25:20-Satzgewinn. Es fehlten somit noch 25 Punkte, um zur DM zu kommen. Durch konsequenten Druck im Aufschlag und einer guten Feldabwehr konnten alle 25 Punkte schnell gesammelt werden. Ein souveräner zweiter Satz (25:15) brachte die endgültige Erlösung und das DM-Ticket war gesichert.

Im anderen Halbfinale unterlagen die Zepernickerinnen dem VolleyTeam Berlin deutlich!

Jedoch gelang den Mädels aus dem Panketal der vielumjubelte Gewinn der Bronzemedaille gegen den BBSC! Herzlichen Glückwunsch.

Finale mit großen Emotionen und goldenem Ende

Mit dem Willen, sich unbedingt für die schmerzhafte Auftaktniederlage zu revanchieren, startete das große Finale. Trainer „Eisen“ gab nun allen Spielerinnen Einsatzchancen. Im ersten Satz konnte das Team stark aufspielen und mit gutem Block und druckvollen Aufschlägen schnell einen 25:12-Satzgewinn verbuchen. Im zweiten Satz setzte die totale Rotation ein und mit vier U16-Spielerinnen gestaltete sich das Spiel lange offen. Gegen Satzmitte kamen dann wieder einige Stammspielerinnen, darunter Hauptangreiferin Emilia Weske, zurück, jedoch blieben die Berlinerinnen dran. Emotional wurde es dann als die Schiedsrichter einen schwierig zu beurteilenden “Block-Netz-Antennen-Ball“ gegen das Volleyteam beurteilten. Nach großem Protest sowie einer Roten Karte für den Berliner Trainer, kamen auch geschmacklose Rufe aus dem Publikum, wie man sie bei einem Jugendwettkampf selten gehört hat. Wenn das ganze Theater ein gutes hatte, dann war es die nun lautstarke Kulisse. Auch der zweite Satz blieb bis zum Ende umkämpft. Mit den besseren Nerven ausgestattet gelang es, den Satz und das Spiel mit 2:0 (25:12; 25:23) zu gewinnen.

Bei der Siegerehrung gab es neben der Goldmedaille und dem DM-Ticket noch die Gewissheit als Regionalmeister eine vermeintlich leichtere DM-Gruppe zu haben. Unbestätigten Gerüchten zur Folge wurde am Abend noch ein wenig gefeiert und am Sonntag erschien fast die komplette Mannschaft wieder in der Halle, um die Jungen anzufeuern.

Die Deutsche Meisterschaft findet am 05./06. Mai in Saarbrücken statt, wir drücken die Daumen und wünschen maximale Erfolge.

Vielen Dank an die vielen Helfer die einen reibungslosen Ablauf garantierten!!

 

 

 

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