Mit einem flüchtigen Blick von „Außen“ scheint alles „beim Alten“ zu sein- doch wie groß die Probleme und der tatsächliche Schaden wirklich sind, ist von Außenstehenden in den meisten Fällen nicht annähernd abschätzbar. Wir selbst, als Verein, können den tatsächlichen Schaden wohl erst zu Beginn des nächsten Jahres beziffern. Bis dahin hoffen wir, dass bald alle unsere derzeitigen Mitglieder ihr Training wieder in Anspruch nehmen können und die Wartelisten so kurz wie möglich gehalten werden können, natürlich alles gemäß den notwendigen und wichtigen Hygienemaßnahmen.
Wir danken jedem einzelnen Mitglied für die Treue, die Unterstützung und die Leidenschaft am Sport mit uns gemeinsam.
Spiel- und Trainingspause kostet Geld und vergrämt Sponsoren
Ein Bericht Von Christian Bark und Stephan Henke
Potsdam. Die Corona-Krise hat Brandenburgs Sportvereine wegen der Spiel- und Trainingspause Mitglieder und Geld gekostet. So gebe es finanzielle Schäden etwa durch ausgefallene Veranstaltungen, fehlende Zuschauereinnahmen oder Sponsorenverluste. „Jeder Verein hat Verluste, das ist eindeutig“, sagte Andreas Gerlach, Vorstandsvorsitzender beim Landessportbund Brandenburg (LSB), in welchem 3000 Vereine mit über 355 000 Mitgliedern organisiert sind.
Die Höhe der Verluste für die Vereine könne derzeit aber noch nicht beziffert werden. Der LSB hatte zunächst zwei Hilfspakete mit initiiert, bislang haben 17 Vereine daraus Hilfsgelder in Höhe von insgesamt gut 900 000 Euro bekommen, weil sie eine Existenzbedrohung nachweisen konnten. „Ich kann noch nicht sagen, ob wir Mitglieder verlieren werden. Ich vermute schon, aber das ist reine Spekulation“, sagte Gerlach.
Brandenburgs größter Sportverein mit derzeit 5100 Mitgliedern, der SC Potsdam, wird seinen finanziellen Schaden wohl erst im kommenden Jahr beziffern können, wie Vereinssprecherin Jana Fiedler sagte. „Wir haben Unterstützung der Stadt und des Landes sowie des Landessportbundes und staatliche Förderungen erhalten“, berichtete die Sprecherin. Diese Förderungen reichten nach derzeitiger Berechnung aber nicht.
Durch Trainingsausfall verzeichnet der Verein auch einen Mitgliederschwund. „Der Verein wird bis zum Jahresende 500 bis 800 Mitglieder verlieren“, schätzte Fiedler. Neuaufnahmen könnten in vielen Bereichen derzeit nicht bearbeitet werden aufgrund der begrenzten Kapazitäten durch die Corona-Maßnahmen.
„Natürlich gab es Mitglieder, die ihre Beiträge wegen Corona nicht mehr zahlen wollten oder nicht mehr konnten“, sagte Thomas Krieglstein, Geschäftsführer des Kreissportbundes Ostprignitz-Ruppin. 165 Sportvereine sind dort organisiert. Viele von ihnen seien Mitgliedern in finanziellen Nöten entgegengekommen. Der Kreissportbund habe Vereinen mit Problemen eine Stundung ihrer Abgaben angeboten. Nicht nachvollziehbar war für Krieglstein, dass der Schulsport bereits wieder erlaubt worden sei, der Breitensport am Nachmittag nach der Schule aber nicht.
Selbst kleine Sportvereine auf dem Land, wie etwa der Fußballverein BSV Schwarz-Weiß Zaatzke (Ostprignitz-Ruppin), haben in der Krise finanzielle Einbußen gehabt. „Wir konnten kein Bier und keine Bockwurst mehr verkaufen“, berichtete Vorstandsmitglied Robert Drobniecki. Wegen der coronabedingten Haushaltssperre der Gemeinde Heiligengrabe sei auch der Umbau des Vereinshauses nicht vorangekommen. Außerdem seien Sponsoren wegen der Krise nicht mehr so freigiebig. Immerhin laufe der Spielbetrieb nun wieder an. Seit zwei Wochen könne wieder voll trainiert werden. „Darüber sind wir auch alle voll happy und hoffen, dass es weiter so geht“, sagte Drobniecki.
Weniger erfreut waren bisher die Vereine, die in Hallen Sport treiben. „Es ist aktuell vor allem bei den Sportvereinen, die Indoor-Sportarten mit Körperkontakt anbieten, eine große Unzufriedenheit auszumachen“, sagte der Sprecher des Landessportbundes, Fabian Klein. Warum Aktive, die älter als 27 Jahre sind, vom Sporttreiben ausgeschlossen wurden, sei nicht mehr erklärbar. Mit der neuen Corona-Verordnung können Fußballer, Handballer und Ringer über 27 wieder in Hallen trainieren. Für Mannschaftssport wie Fußball sind bis zu 30 Teilnehmer erlaubt, für individuellen Sport wie Ringen bis zu fünf.
Presselinks
Süddeutsche Zeitung – Wegen Corona: Sportvereine verlieren Geld und Mitglieder