Traumhafter lassen sich die Sommerferien nicht einläuten: Säulenbambus, Palmen, heiße Sonnenstrahlen, glitzerndes Wasser – und Surfen. Was nach Mittelmeer klingt ist San Pepelone, ein Feriendorf zwischen Wismar und Rostock am zauberhaften Salzhaff. Mediterrane Gemütlichkeit verteilt sich hier auf 20.000 qm. Mit dem SC Potsdam und der ansässigen Wassersportschule haben 25 Jungen und Mädchen aus Potsdam und Umgebung gelernt, den Wind zu bezwingen.
Eine Woche lang, vom 17. bis 24. Juli, konnten die Sieben- bis Vierzehnjährigen in die Kunst des Windsurfens hinein schnuppern. Nach einer Einweisung für Brett und Segel mussten die Nachwuchswassersportler zunächst mit verschiedenen Übungen ihr Gleichgewicht auf dem Surfbrett finden. Keine leichte Aufgabe für die bisherigen Landratten. Bei etwas Wind stürzten sich die Teilnehmer erstmals ins Wasser: Schon nach wenigen Versuchen standen die meisten gekonnt auf ihren Brettern und ließen sich treiben.
Jeden Vormittag stand eine zweistündige Pflichteinheit mit Lehrer auf dem Programm. Am Nachmittag folgten optionale Extraeinheiten für die besonders Surfbegeisterten. Im Lauf der Tage verlangte starker Wind den Kindern immer wieder einiges ab: Das „Wenden“ wurde zur echten Herausforderung: „Viele haben sie gut gemeistert“, so die Betreuer des SC-Potsdam. „Es ist erstaunlich, wie schnell die Kinder das Gelernte umsetzen können.“
Die die es „richtig ernst meinten“, immerhin 20 der Kinder, büffelten außerdem Theorie, um den Surfschein abzulegen. Nach bestandener theoretischer Prüfung lag besonders am letzten Tag Nervosität in der Luft, als die praktische Umsetzung von den Prüfern begutachtet wurde. Das fleißige Training auch bei „Wind und Wetter“ hatte sich bezahlt gemacht: „Alle unsere Prüflinge haben bestanden und bekommen ihren Surfschein!“
Wechselhaft war nicht nur das Wetter, auch das Programm, das sich die Betreuer ausgedacht hatten, war reich an Abwechslung: Wem der Wind zu stark war fürs Surfen, der probierte sich im “Stand-Up-Paddling“. Ein Vormittag war reserviert für den Radsport: Mit gemieteten Fahrrädern ging es in das schöne Rerik, wo Proviant eingekauft wurde und leckeres Eis die Strapazen wettmachte. Bei schlechtem Wetter wurden statt den Surfbrettern die Spielbretter herausgeholt und sich bei Dame, Uno oder Tabu vergnügt.
Beim Fußball stürmten die Kinder nach jedem Tor, rannten und schlugen beim Tischtennis um jeden wertvollen Punkt und duellierten sich beim „Ball über die Schnur“. „Sie wuchsen schnell als Mannschaft zusammen, kämpften um Punkte und unterstützten sich gegenseitig“, so die Betreuer. So sehr, dass sie eines Abends sogar die Betreuer herausforderten: „Das schweißte die Gruppe noch mehr zusammen.“ Auch in anderen Sportarten zeigten die Kinder den Betreuern, wer „die Hosen anhat“: Im Basketballzielwurf, Tischtennisballjonglieren, Fußballjonglieren, Seilspringen, Reise über den Fluss, Schlussweitsprung, Weitwurf, Slagline, Wasserpistolenschießen und Federball standen sie den Erwachsenen knapp als Sieger gegenüber.
Am Ende der Woche wurden aber nicht nur die Punkte aller Sporttourniere zusammenaddiert und das sportlichste Team geehrt. Auch die „Zimmerhygiene“ wurde als Wettbewerb ausgeschrieben und das Team mit dem saubersten Bungalow prämiert.
Kein Abend war wie der andere: Mal ließen sich die Kinder von den letzten warmen Sonnenstrahlen am Strand erwärmen, um anschließend zu bestaunen, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand, mal ging es ins Kino, mal zum „BINGO“ mit erstrebenswerten Preisen. Allein für die Mädchen wurden zwei Beauty-Abende ausgerichtet: Die jungen Damen legten Gesichtsmasken mit Quark und Gurke und anschließend Make up auf, lackierten sich die Fingernägel und stylten sich die Haare. Gleich danach schwangen sie in der Disko Tanzbein, Hüften und die Haare. Bei einer Beachparty am Strand warteten gemütliche Feuerkörbe, eine Strandbar mit Kindercocktails und Getränken sowie Musik. Die hart erarbeiteten Surfscheine nahmen die Kinder feierlich in der Disko entgegen, wo anschließend kräftig gefeiert wurde.
„Die Kinder waren begeistert“, so die Betreuer. „Es hat ihnen sehr gefallen.“ Viele fahren jetzt direkt weiter in den Surfurlaub. „Die meisten wollen auch im nächsten Jahr wiederkommen, und einen Aufsteigerkurs absolvieren, um ihr Können auszubauen.“
Im nächsten Jahr bietet der SC Potsdam das Surfcamp vom 22. bis 29. Juli an, mit Anfänger- und Aufsteigerkurs. Schon jetzt können sich Kinder und Jugendliche anmelden. Eingeladen sind auch Nichtmitglieder des Vereins.