3. SG Mellensee/Rangsdorf – SC Potsdam 11:7 (5:3; 3:0; 3:4)

Wie schön wäre es doch mal einen Bericht mit „an einem sonnigen Morgen…“ anzufangen. Stattdessen war das erste, was einem an diesem Samstag Mitte März am Morgen begrüßte leicht verschneite Straßen, was sich schon bei der Hinfahrt ins ach so schöne Hohenschönhausen in Form von Pirouetten drehenden und im Seitengraben liegenden Autos bemerkbar machte. Nichtsdestotrotz fanden alle den Weg zur, und was noch beeindruckender war einen Parkplatz vor der von Hochhäusern umsäumten Halle. Von allen zu sprechen zeugt jedoch von einer quantitativ als hoch anzusehenden Anzahl an Spielern, was hier gleich zu Beginn berichtigt werden soll. Neben unserem Stammkeeper Fynn fanden sich gerade mal 8 weitere Spieler am 3. CR Spieltag wieder. Immerhin konnte Tom kurz vor dem Spieltag noch akquiriert werden, was wenigstens in der Kaderbreite etwas Hoffnung lies. Dass es heute im Spitzenspiel gegen den direkten Mitkonkurrenten ging, machte das deprimierende Zahlenspiel natürlich nicht besser. Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass auch der harte Kern ausreichen kann, um für Überraschungen zu sorgen.

  1. Drittel (5:3)

Mit der kleinen Traube an Spielern, aber mit ordentlich Selbstbewusstsein ging es ans Aufwärmen. Auch wenn Tom mit der Androhung weitere Reihenlegionen (inkl. eines Nordskandinaviers) seien auf dem Weg ein paar Schweißperlen auf des Gegners Stirn verursachte, blieb es bei einem recht ungleichen Bild zwischen Rot und einem ungesunden „Gelb“. Mattis Ansage war klar, wir hatten quasi nichts zu verlieren und sollten uns auf unser Spiel konzentrieren. Das funktionierte zunächst nur knapp anderthalb Minuten. Das frühe Pressing resultierte schnell im ersten Gegentor. Danach fingen wir uns aber wieder und machten unser Spiel. Matti belohnte die Mühe mit einem tollen Schuss zum 1:1. Wir legten sogar noch einen drauf. Peter wirbelte in gewohnter Manier durch den gegnerischen Strafraum und rannte hinter jedem Ball hinterher. Einen dieser gewonnenen Bälle legte er perfekt auf René ab, der zur Führung für Potsdam traf. Sichtlich überrascht vom Rückstand schalteten die Mellenseer einen Gang nach oben. In der Folge rollte ein Angriff nach dem anderen auf unser Tor. Fynn hielt, was er konnte, doch trotzdem klingelte es in kurzer Zeit viermal. Davon abgesehen, dass die meisten Tore aus unserer Sicht ziemlich unglücklich fielen und ein Hauch von Slapstick hatten, waren wir sehr unkonzentriert im Aufbau. Wenigstens konnten wir bis zum 2:5 das selbst gesteckte Ziel halten, Mellensees Toptorschützen weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen. Es ist auch nicht so, dass wir im weiteren Verlauf des ersten Drittels gar keine Chancen mehr hatten. Allerdings standen wir uns oft selbst im Weg und vergaben hochkarätige Chancen. Alleine Peter traf zweimal das umrahmte Stück Luft auf der gegnerischen Seite. Das letzte Wort hatten wir dennoch. Kurz vor Schluss verkürzte Tom auf 3:5 und ließ uns mit einem guten Gefühl in die Kabine gehen.

  1. Drittel (3:0)

Dass es einiges zu besprechen gab, zeigte sich in der verspäteten Rückkehr auf das Feld. Während Mellensee sich schon den Ball zuspielte, wartete alles auf Potsdam. Aber das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Das zweite Drittel sollte nicht unser Bestes werden. Die mangelnde Anzahl an Spielern machte sich so langsam bemerkbar. Auch wenn sich trotzdem noch in jeden Schuss geworfen wurde, war die Reizübertragung zwischen Kopf und Beinen doch merkbar zeitversetzt. Auch wurde das Spiel zunehmend ruppiger. Da es eigentlich keine akustischen Unterbrechungen in Form von hohen Pfeiftönen gab, konnte man umso besser hören, wie sich ein Talente Cup der Schlagzeuger anhören muss. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass sich im Vorfeld der Berichtsanfertigung ein Gummiband um das Handgelenk gebunden wurde was bei jedem kritischen Gedanken zur Spielleitung ausgiebig gezupft wurde. Steigende grammatikalische Ungereimtheiten im Folgenden sind auf die zunehmenden Schmerzen zurückzuführen, sorry. Wenigstens bewegten wir uns so ganz ohne Unterbrechungen auf ein schnelles Spielende zu. Klatsch! Autsch! Das Schießen von Toren schienen wir in diesem Drittel gänzlich verlernt zu haben. Auch wenn es ein paar wenige Chancen gab, wollte kein Tor für uns fallen. Auf der anderen Seite waren die Mellenseer schlichtweg abgezockter. Drei weitere Gegentore ließen unsere Hoffnung auf den ersten Sieg in Hohenschönhausen schwinden. Mit einem 3:8 ging es in die nächste Pause, die wir diesmal zur Sicherheit auf dem Feld verbrachten.

  1. Drittel (3:4)

So ging es in das letzte und nochmal recht interessante Drittel. Dies begann im Grunde ganz gut für uns. Wir hatten uns vorgenommen, trotz abnehmender Kondition das Pressing zu erhöhen. Zu verlieren gab es nichts mehr. Das gelang auch ganz gut. Nach Mattis Vorlage traf Frank durch die Beine des gegnerischen Keepers zum 4:8, bevor Mellensee wieder erhöhte. Nun wurde es etwas kurios, was die weitere Berichterstattung eher nebulös erscheinen lässt. Die zunehmend harte Gangart steuerte, ließ das Spiel etwas außer Kontrolle geraten. Wer sollte es schließlich managen. Klatsch! Autsch! Eine körperliche Spielweise, verbunden mit überhöhter, aber in dieser Sportart zu erwartenden Sprintgeschwindigkeit äußerte sich nun öfter in horizontaler Positionsverlagerung. Diese gravitativ-bedingte Annäherung an den Hallenboden jedoch mit schauspielerischen Aktionen gleichnamig mit einer artenreichen Zugvogelart zu vergleichen, zeugt von exponentiell zunehmender zerebraler Verschleißerscheinung. Die Luft in der Halle war aber auch sehr dick. Der zugegeben Knigge-fremde Hinweis darauf, man solle doch das Werkzeug der Akustik zulassen, wenn es wenig zum Spielgeschehen beiträgt, wurde dann doch mal mit einem Pfiff und einer begleitenden leuchtendroten Karte bestraft. Dass es im engeren Sinne keine Beleidigung darstellt, den Mund als etwas sich auf „Desinteresse“ reimendes zu bezeichnen, sei mal dahingestellt. Auch die Tatsache, eventuell nur einen kulturellen Hinweis auf die gleichgeschriebene 700 Seelengemeinde in der französischen Region Bourgogne-Franche-Comté am südlichen Rand der Vogesen geben zu wollen, wurde nicht in Betracht gezogen. Mit einem Spieler weniger in der Halle und einer begleitenden 2+2-Minuten-Strafe musste nun das Spiel irgendwie zu Ende gebracht werden. Wer aber dachte Potsdam bricht nun völlig ein, hat sich geirrt. Zwar konnte Mellensee im Zuge der zweiten Überzahl nochmal erhöhen, aber die übrig gebliebenen kämpften, was das Zeug hält. Auf Mattis 5:10 folgte ein erneuter Treffer der Mellenseer. Die letzten Worte hatten aber unsere Stürmer. Erst hob sich Peter nach Vorlage von Seb an die Spitze der Torschützenliste, bevor Tom mit seinem zweiten Treffer dieses seltsame Spiel beendete.

 

Fazit

Am 01. April, kein Scherz, geht es im Rückspiel um Wiedergutmachung. Mit hoffentlich mehr Spielern in den Reihen kann die Tabellenführung durchaus wieder zurückerobert werden. Bis dahin Wunden lecken und Tore schießen üben. Das fällige Strafgeld wird gerne überwiesen, wenn es für einen guten Zweck ist, z.B. für die renommierte Ausbildung von….Klatsch! Autsch!

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