9. Spieltag SG UHC Berlin/ VfL Tegel 12:4 (7:1;2:3;3:0)

Wenn der Wecker beim Klingeln eine „5“ vorne zeigt und noch dazu „Sonntag“ auf dem Kalenderblatt steht, muss es schon eine besondere Bewandtnis haben. So würde man dies z.B. auf sich nehmen, um eine längere Anfahrt ins Urlaubsgebiet anzutreten. Dank einer optimierungsbedürftigen Spieltagsplanung bzw. -ansetzung war allerdings die Tatsache daran schuld, dass der SC Potsdam aus der Landeshauptstadt ins entfernte Hohen-“schön“-hausen reisen durfte, um pünktlich zur Vorbereitung auf den Spieltag vor Ort zu sein. Nun, man gönnt sich ja sonst nichts. Vorbildlich wie zu erwarten versammelte sich die Mannschaft aber überpünktlich, teils nachtschichtgeplagt kurz vor 08:00 Uhr an der Halle. Nach dem souveränen Sieg am letzten Spieltag und intensiver Trainingsvorbereitung waren wir trotz krankheitsbedingt kleinem Kader guter Dinge einen tollen Spieltag vor uns zu haben. Der Tabellenzweite der SG UHC Berlin/ VfL Tegel war natürlich in der Favoritenrolle, verstecken wollten wir uns aber nicht.

 

Erstes Drittel (7:1)

Die Hoffnung, dass die jungen Wilden und vor allem das gefürchtete Teufelsdreieck der Berliner nach einem langen durchzechten Abend vielleicht verschlafen haben würden, stellte sich zumindest teilweise als falsch heraus, da 3/4 der Toptorjäger der Liga kurz vor Spielbeginn ebenfalls den Weg in die Halle fanden. Da auf unserer Seite die besten Torschützen fehlten, mussten eben andere in die Presche springen. Gut gelaunt und motiviert ging es dann auch los. Die Gastgeber begannen unerwartet passiv und offenbarten unseren Aufbauspielern viel Platz. Der Ball durfte in den ersten Zeigerumdrehungen munter durch unsere Reihen rollen. Dass dies aber offensichtlich taktisch-klug ausgetüftelt war, zeigte sich nach kurzer Zeit. Schneller als es die müden Knochen und Augen verfolgen konnten, fielen schnell die ersten Gegentore. Auf der anderen Seite offenbarte sich unsere gewohnte Abschlussschwäche, gekoppelt mit guten Paraden des Berliner Keepers. Nach einem 0:3 Rückstand innerhalb der ersten acht Minuten, durften wir dann aber das erste Mal jubeln. Nach toller Vorarbeit durch Kapitän Micha, erzielte der mit dem wenigsten Schlaf an diesem Tag den Anschlusstreffer zum 1:3. So langsam wurden dann aber auch die Tegeler wach. Mit einer unglaublichen Effizienz wurden uns schnell noch vier weitere Tore eingeschenkt. Dank zahlreicher guter Paraden von Tamas, dem beherzten Abwehrbollwerk und dem offensichtlich neu entdeckten Hobby von Tegels Pascal an den Pfosten zu schießen anstatt ins Tor, stand es nach den ersten zwanzig Minuten 1:7. Auch wenn es für den neutralen Leser nicht danach aussah, der Spielstand spiegelte bei Weitem nicht das wieder, was auf dem Platz zu sehen war. Vor allem in der Abwehr offenbarten die Berliner viele Schwächen und Unsicherheiten, die wir allerdings nicht ausnutzten.

 

Zweites Drittel (2:3)

Ohne hängende Köpfe nahmen wir uns für die nächsten beiden Drittel vor, mit stolzer Brust weiterzumachen. Für den Kampfeswillen sollten wir dann auch schnell belohnt werden. Nachdem Pascal durch die Pfostenschüsse fünf, sechs und sieben langsam an sich und der Größe des Tores zweifelte, pirschten wir uns immer mal wieder an das gegnerische Tor heran. Wieder war es Tom, der mit einem beherzten, offenbar abgefälschten Schuss auf das Tor den Spielstand verkürzte. Gnädiger Weise beurteilten es die Schiedsrichter als Eigentor. Offenbar dachten sie, wir würden Tom in Zukunft immer nur 2 Stunden Schlaf gewähren, würde er weiter so scoren. Es ging munter weiter. Tegel konnte nochmal erhöhen, bevor Stefan mit einem tollen Lauf über die Flügel durch die Abwehr brach und hinter dem Tor mustergültig den wiedergenesenen Jojo bediente, welcher nur noch einschieben musste. Von der Tatsache beflügelt, dass dies unser Drittel werden sollte, versuchten wir es weiterhin aus allen Positionen. Leider nahm der Ball oft den umständlichen Weg, knapp 3 Meter vorbei am Tor. Blöder Ball! Nachdem der letzte Spieltag gänzlich straffrei ausgegangen war, durften wir dann mal wieder unser Überzahlspiel üben. Auch wenn dieses durchaus noch verbesserungswürdig bleibt, durften wir kurz vor Vollzähligkeit jubeln. Peter bugsierte den Ball irgendwie über die Linie und verkürzte auf 4:8. Das letzte Wort hatte aber auch diesmal Tegel. Trotz dem Drittelstand von 9:4 konnten wir dieses Drittel aber für uns entscheiden.

 

Drittes Drittel (3:0)

Die deutliche Leistungssteigerung inklusive gewonnenem Drittel machte Lust auf mehr. Leider sollte das dritte Drittel wie schon oft in dieser Saison nicht unser bestes werden. Pascal hatte mittlerweile mitbekommen, dass Pfostenschüsse (auch im zweistelligen Bereich) nicht gewertet werden und entschied sich fortan lieber zu treffen. Trotz aufopferungsvollem Spiel der Potsdamer wurden dann doch die Grenzen aufgezeigt. Auch eine erneute Überzahl für uns konnten wir nicht mehr in ein Tor ummünzen. So durften es die Gastgeber dann doch noch recht eindeutig werden zu lassen. Mit drei weiteren Toren inkl. einem Last-Minute Tor eine Sekunde vor Schluss war der 12:4 Endstand hergestellt.

So bleibt es weiter spannend im Kampf um den vierten Platz. Die Eisbären haben wieder vorgelegt, sodass uns gegen die Young Rockets ein echter Matchball bevorsteht. Bis dahin gibt es aber noch Gelegenheit, die ein oder andere Baustelle zu beackern und das Lazarett zu lichten.

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