Der Diskus segelte wieder über die Wiese! – Erster Wettkampf für unsere Werfer seit Corona-Pause!

Wir gratulieren Kristin Pudenz, Clemens und Hennig Prüfer zum ersten erfolgreich absolvierten Wettkampf seit den Corona-Einschränkungen! Die Weiten können sich sehen lassen! Der Trainings-Koller hat sich also dennoch ausgezahlt!


Pressebericht: Märkische Allgemeine Zeitung

Der Diskus segelt wieder über die Wiese

Potsdamer Trio bestreitet in Neubrandenburg ersten Wettkampf nach Corona-Pause

Von Peter Stein, Do 28.05.2020

Neubrandenburg/Potsdam. Der Trainings-Koller bei den ersten Top-Leichtathleten ist vorbei. Am Mittwoch gab es im Jahnstadion von Neubrandenburg den ersten offiziellen Wettkampf der Saison, nachdem aufgrund der Corona-Einschränkungen zuvor reihenweise Meetings abgesagt beziehungsweise verschoben werden mussten. Mit dabei war mit Kristin Pudenz sowie den Brüdern Clemens und Henning Prüfer ein Diskuswerfer-Trio vom SC Potsdam.
Möglich gemacht hat diesen ersten Start Astrid Kumbernuss, die Sportwartin des SC Neubrandenburg. Die Kugelstoß-Olympiasiegerin von 1996 sagte: „Das ist der erste offizielle Wettkampf, den wir bei den Behörden der Stadt Neubrandenburg angemeldet und mit den entsprechenden Auflagen auch genehmigt bekommen haben. Wir müssen den Athleten ja wieder Motivation geben. Immer nur Training ist für sie eine missliche Lage. Daher wagen wir im kleinen Rahmen mit diesem Einladungswettkampf für Bundeskader – die Anzahl ist auf 40 Teilnehmer begrenzt – einen Anfang. Neben den Athleten werden ja auch Kampfrichter, Trainer und Ärzte dabei sein. Weil alle heiß auf Wettkämpfe sind, kommen unsere Gäste nicht nur aus Potsdam, sondern auch aus Magdeburg oder Chemnitz.“ Diskuswerfer, Kugelstoßer, Speerwerfer und Weitspringer sorgen für einen ersten Wettkampf. Da könne sich jeder aus dem Weg gehen. „Wir müssen auch ein paar Gepflogenheiten ändern“, mahnte Astrid Kumbernuss auch in Richtung ihres Schützlings Claudine Vita. Die Diskuswerfer bringen ihre eigenen Geräte mit, müssen diese nach dem Wurf selbst wieder einsammeln. „Die Abstands- und Hygieneregeln während des Wettkampfes einzuhalten, wird nicht einfach, weil viele wie im Tunnel sind. Also ein Abklatschen nach einem gelungenen Wurf ist nicht drin“, so die Wettkampfchefin, die auf baldige Nachahmer hofft. „Ich denke schon, dass wir es in Deutschland hinbekommen, eine kleine Wettkampfserie aufzubauen.“
Bei den Athleten erntet die Vorreiterin schon jetzt große Dankbarkeit. „Das ist doch toll, dass wir diese Chance bekommen. Das ist besser als nichts, wenn auch ohne Zuschauer“, meinte etwa die Potsdamerin Kristin Pudenz. „Ein Wettkampf bringt ein ganz anderes Feeling. Das lässt sich durch Training nicht ersetzen.“ Die deutsche Meisterin im Diskuswerfen musste zwei Trainingslager im türkischen Belek wegen der Corona-Beschränkungen absagen. Ursprünglich war der Saisonstart für den 16. Mai in Halle/Saale vorgesehen. Das sind zwar nun nur elf Tage später, aber die Situation sei völlig anders, so die 27-Jährige. „Wir wären ja schon mitten in der Olympia-Saison. In zehn Tagen wären die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig gewesen, wo ich meinen Titel verteidigen wollte.“ Anfang August sollen nationale Titelkämpfe ohne Zuschauer in Braunschweig stattfinden. „Das wäre ja für 2020 wenigstens ein Ziel“, sagt die Sportsoldatin.
Auch ihre Trainingsgefährten Clemens und Henning Prüfer aus der Gruppe von Coach Jörg Schulte freuten sich auf das Wettkampf-Comeback in Neubrandenburg. Schließlich kamen sie dort einst auf die Sportschule, bevor sie 2014 nach Potsdam wechselten. „Wir kennen uns im Jahn-Stadion also bestens aus“, sagt Clemens Prüfer, der mit 22 Jahren jüngere der Brüder, der im Vorjahr seine Bestleistung auf 63,76 Meter steigerte. Der zwei Jahre ältere Henning Prüfer kam auf 63,52 Meter. Beide sehen die Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 auch als große Chance. „Wir sind ja noch in der Entwicklung und wollen uns weiter steigern“, bestätigte Clemens Prüfer, dass er den Wierigs, Hartings oder Jasinskis Konkurrenz machen will. Mit vereinten Kräften haben die Prüfers, die bisher in der U20 und U23 schon bei EM und WM Medaillen gewannen, eine reelle Chance.

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