Kristin Pudenz: „Grundsätzlich ist der Blick nach vorn gerichtet“

Die Olympia-Silbermedaille in Tokio (Japan) hat Diskuswerferin Kristin Pudenz mehr als jemals zuvor in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Nach guten Leistungen in diesem Jahr galt die 29-Jährige auch bei der Weltmeisterschaft in Eugene (USA) als Medaillenkandidatin. Doch daraus wurde nichts, sie belegte Rang elf. Wie sie im Interview verrät, möchte sie bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in München (15. bis zum 21. August) in die Erfolgsspur zurückfinden.

Frau Pudenz, als nächstes Highlight steht die Leichtathletik-EM in München an. Wie wird die weitere Vorbereitung bis dahin aussehen?

Kristin Pudenz: Ich trainiere noch bis Ende der Woche hier in Potsdam. Dann fahre ich ab Montag ins Trainingslager nach Südtirol. Da liegt der Fokus dann auf dem Werfen. Und dann geht es weiter nach Erding, in das Pre-Camp. Dort trifft sich die Nationalmannschaft. Von dort aus geht es dann nach München.

Ende Juni hatten Sie mit 67,10 Metern eine persönliche Bestleistung erzielt und sind erneut Deutsche Meisterin geworden. Glauben Sie, Sie können die Weite in diesem Sommer noch steigern?

Pudenz: Ja, das glaube ich. Ich habe im Training gemerkt, dass noch etwas mehr drin ist und ich eine gute Form habe. Das konnte ich leider bei der Weltmeisterschaft nicht bestätigen. Umso mehr hoffe ich, dass sich das in München bei der Europameisterschaft zeigt.

Sie haben es gesagt: Zuletzt lief es bei der WM nicht so gut. Gibt es Dinge, die in der Vorbereitung auf die EM umgestellt werden müssen? Oder sind Sie trotzdem auf dem richtigen Weg?

Pudenz: Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg. Bei der WM gab es mentale Ursachen, warum es nicht geklappt hat. Daran arbeite ich mit meinem Mentalcoach. Technisch beziehungsweise trainingstechnisch muss daher nichts umgestellt werden.

Die Zeit bis zur EM ist kurz. Ist die WM damit abgehakt?

Pudenz: Ja. Wenn ich zurückdenke, tut das natürlich immer noch ein bisschen weh. Aber grundsätzlich ist der Blick nach vorn gerichtet. Der Fokus liegt inzwischen auf der EM und darauf, besser abzuschneiden.

Die Diskuswurf-Konkurrenz aus dem eigenen Land ist in diesem Jahr groß. Kommt Ihnen das entgegen?

Pudenz: Auf jeden Fall. Es ist schön, wenn zwei andere deutsche Diskuswerferinnen mit bei den internationalen Höhepunkten dabei sind. Denn man gibt sich gegenseitig Sicherheit. Und es ist ein ständiger Anreiz, sich zu verbessern. Es ist wichtig, dass man sich erst einmal in Deutschland gegen eine starke Konkurrenz durchsetzen muss, um vorn mitwerfen zu können. Sich immer wieder behaupten zu müssen, macht auch Spaß.

Eine Heim-EM ist sicherlich etwas Besonderes. Wie groß ist die Vorfreude auf München?

Pudenz: Die ist riesengroß. Da werden Familie und Freunde vor Ort sein. Deshalb freue ich mich sehr darauf.

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Foto: Kristin Pudenz freut sich auf die Leichtathletik-EM in München (Quelle: SC Potsdam)

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