Nur David Storl geht nicht K.o.

Beim 3. Internationalen Potsdamer Kugelstoß-Meeting wurde wieder Mann gegen Mann gekämpft. Am Ende der K.o.-Runden setzte sich wie vor zwei Jahren Doppel-Weltmeister David Storl aus Leipzig durch.

David Storl winkte höflich in Richtung Zuschauer, dann war es mit den Freundlichkeiten vorbei. Der Doppelweltmeister vom SC DHfK Leipzig gewann zwar am Mittwoch das 3. Internationale Kugelstoß-Meeting in der Potsdamer MBS-Arena, aber zufrieden war er nicht. „Die 21 Meter wollte ich schon übertreffen. Ich habe das auch locker drauf, aber ich bin ein wenig aus dem Rhythmus gekommen und dann probiert man es halt mit der Brechstange, aber das funktioniert im Kugelstoßen eher nicht“, sagte der Sieger selbstkritisch.

Der 28-Jährige, der schon vor zwei Jahren mit 21,32 Meter an selber Stelle triumphiert hatte, war diesmal wirklich gut drauf. Sein Trainer Wilko Schaa meinte: „Man hat ja gesehen, dass er es drauf hat.“ Zum weltweit einmaligen Modus mit den K.o.-Duellen Mann gegen Mann ergänzte der Coach: „Die Athleten mögen das. Das ist mal was anderes. Aber man muss sich auch darauf einstellen.“

Polnisches Duo enttäuscht

Vor allem der polnische Vizeeuropameister Konrad Bukowiecki hatte damit so seine Probleme. Der 140 Kilo schwere Drehstoß-Koloss schied schon in der Hauptrunde mit drei ungültigen Versuchen aus. Nicht viel besser erging es seinem Landsmann Michal Haratyk. Der Europameister, der im August vorigen Jahres im Berliner Olympiastadion die Goldmedaille gewann und Bukowiecki sowie Storl auf die Plätze verwies, schied im Viertelfinale aus. So erwies sich am Ende der Luxemburger Bob Bertemes als ärgster Herausforderer für den Sachsen.

Bertemes hatte in der Qualifikation mit 21,03 Meter den weitesten Stoß des Abends erzielt. Im Finale gelangen ihm jedoch nur zwei ungültige Versuche. So war der Weg frei für den Titelverteidiger. Storl wiederholte seinen Meeting-Erfolg von 2017. In der Hauptrunde kratzte er mit 20,97 Meter an der anvisierten 21-Meter-Marke. Die wollte er im Finale gern noch übertrumpfen. Aber es gelang nicht.

Lokalmatador Henning Prüfer macht seine Sache gut

„Zum Ende wurde ich technisch ein bisschen holprig“, erzählte Storl, der sich auch vom Potsdamer Kugelstoß-Olympiasieger Udo Beyer gratulieren ließ. „Das war wieder ein schönes Kugelstoß-Meeting“, fand Beyer. Allerdings waren die Ränge mit 662 Zuschauern nur spärlich besetzt, die zehn Athleten hätten mehr Unterstützung verdient gehabt.

Einer freute sich besonders: Henning Prüfer. Der Diskuswerfer vom SC Potsdam hatte erst zweieinhalb Stunden vor Wettkampfbeginn erfahren, dass er einspringen muss, nachdem drei Athleten kurzfristig abgesagt hatten. Dann jubelte Prüfer dreimal über eine Bestleistung. Von 18,05 über 18,08 steigerte sich der Lokalmatador bis auf 18,20 Meter, wobei er sowohl in der Hauptrunde als auch im Viertelfinale jeweils im K.o.-Duell auf Storl traf. „Das war schon cool“, sagte Prüfer, der wie der Sachse die Angleittechnik bevorzugte. „Aber ich bleibe Diskuswerfer“, so der Potsdamer.

 

Storl ist heiß auf die Meisterschaften

Storl hingegen will seine Serie von sechs Wettkämpfen in 13 Tagen am Samstag daheim in Leipzig bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften krönen. „Da muss es aber weit über die 21 Meter hinausgehen. Jetzt will ich es wissen und mit dem Heimpublikum im Rücken sollte das auch klappen.“ Immerhin, die Titelkämpfe sind seit Wochen ausverkauft.

Von Peter Stein MAZ / SC Potsdam

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