Olympia-Fünfter Linke sponsert Outfit für Gruppe

Große Freude bei den Mädchen der Gymnastik-Gruppe vom SC Potsdam. Der Olympia-Fünfte im Gehen, Christopher Linke, sponsert ihr neues Outfit.

Potsdam. Tolle Geste – nicht nur weil Weihnachten vor der Tür steht – von Christopher Linke. Der Weltklasse-Geher – unter anderem Olympia- und WM-Fünfter über 20 Kilometer – spendet einer Gymnastikgruppe seines Vereins SC Potsdam 500 Euro, damit für die Mädchen ein neuer Wettkampfanzug für die neue Saison geschneidert werden kann.

„Die Gruppe wird von meiner Freundin Susanna Weiß trainiert. Als sie mir ihre Sorgen schilderte, habe ich nicht lange überlegt. Mir geht es als Leistungssportler relativ gut. Ich werde unterstützt, aber die Mädchen haben kein Geld, können sich keine neuen Anzüge leisten“, berichtet Linke, der am vergangenen Wochenende symbolisch den Scheck übergab und beim Gymnastik-Treff des SC Potsdam in der Turnhalle der Grundschule Am Priesterweg gleich noch die Siegerehrung durchführte. Linke, der inzwischen zum Ski-Trainingslager in den Allgäu aufgebrochen ist, konnte da auch „seinen“ Mädchen gratulieren, die den ersten Platz belegten.

Deutschlandweit erfolgreiche Gruppe

Bereits im Sommer sorgte die Gruppe von Susanna Weiß für Furore. Beim Deutschland-Cup Gymnastik gewannen sie in der Gruppe in der Altersklasse K8 (12 bis 15 Jahre) die Silbermedaille. Das hatte zuvor noch nie eine Gruppe aus Brandenburg geschafft.

Susanna Weiß, die früher selbst aktiv war und jetzt als Fitness-Trainerin in Werder arbeitet, betreut die Mädchen seit zwei Jahren. Im Unterschied zur Rhythmischen Sportgymnastik darf bei den Gymnastik-Übungen, die ebenso mit Keule, Reifen, Band und Ball vollführt werden, der Rücken nicht überstreckt werden. Das heißt zum Beispiel, Überschläge, Brücken oder Handstände sind bei der Gymnastik verboten. Diese Variante schont den Rücken.

Viel Arbeit für die Schneiderin

Und weil es bei den zweieinhalb Minuten langen Kür-Übungen nach Musik in der Gruppe auch auf die Optik ankommt, freuen sich die Talente, die zwei- bis dreimal in der Woche trainieren, nun schon auf ihr neues, schickes Outift. „Die Schneiderin ist beauftragt. Die Kostüme werden neonlachsfarben sein“, beginnt Susanna Weiß bereits voller Vorfreude zu strahlen. Die 30-Jährige erzählt: „Bisher war es so, dass die Mädchen von ihren Vorgängerinnen die Anzüge geerbt haben. Nun können wir uns dank der Spende erstmals eigene Anzüge leisten.“ Viel Strass gehört ebenso dazu.

Wenn im nächsten Jahr die ersten Wettkämpfe anstehen, dann wird die Gruppe statt mit den Keulen wie in diesem Jahr mit den Reifen auftreten, soll alles passend sein – das sportliche Programm und die Kostüme.

Von Peter Stein MAZ

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