Am 10. und 11. Mai findet in der neuen Dreifeldsporthalle am Luftschiffhafen die Deutsche Meisterschaft im Sitzvolleyball statt. Zum ersten Mal ist der SC Potsdam Ausrichter der hochkarätigen Veranstaltung. Im Mixed sind die Gastgeber/-innen sogar mit einem eigenen Team am Start. Bei den Frauen gibt es eine Spielgemeinschaft mit dem SCC Berlin. Nationalspielerin Marlies Dreblow (63), die wohl erfolgreichste Sitzvolleyballspielerin Potsdams, verrät im Interview, was die Zuschauer bei der DM erwartet. Der Eintritt ist übrigens frei!
Frau Dreblow, am 10. und 11. Mai findet die Deutsche Sitzvolleyball-Meisterschaft in Potsdam statt. Wie kam es dazu, dass die neuen Titelträger/-innen in Potsdam ermittelt werden?
Marlies Dreblow: Das ist ein Turnus. Für die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft bewerben sich die Teams abwechselnd. Uns gibt es ja noch nicht so lange. Jetzt passte es: Wir haben uns als Team gesagt, wir schaffen es, die Meisterschaft zu organisieren.
Der SC Potsdam wird mit einer Mixed-Mannschaft und bei den Frauen mit einer Spielgemeinschaft an den Start gehen. Bei welchem Team werden Sie mitspielen?
Dreblow: Ich bin in beiden Teams dabei. Mixed bedeutet, wir müssen mit drei VS1*-Spielern starten. Da haben wir drei im Team, die müssen demzufolge durchspielen. In der Damen-Konkurrenz können wir mit Berlin zusammen die Anzahl von drei VS-Spielerinnen erreichen, die dann auch durchspielen müssen.
Besonders groß ist natürlich das Interesse am SCP-Mixed-Team, weil es sich hier um keine Spielgemeinschaft handelt. Wer wird neben Ihnen mit dabei sein?
Dreblow: Bei uns sind noch Torben Schmidtke und Sascha Starke als VS1-Spieler mit am Start. Darüber hinaus sind meine Töchter Marie und Sophie Dreblow mit dabei. Zudem gehören Lisa Senger, Jamie Thieme und Hannes Kaplick zu unserem Team.
Bei Weltmeisterschaften wäre beispielsweise eine körperliche Beeinträchtigung aller Spieler/-innen Voraussetzung. Auf nationaler Ebene ist das nicht der Fall. Welche ‚Variante‘ finden Sie selbst charmanter?
Dreblow: Es hat beides seinen Reiz. National ist es super, dass drei ‚Gesunde‘ auf dem Feld sein können. Das ermöglicht mehr Teams die Teilnahme und erhöht die Qualität auf dem Spielfeld. Und man muss auch sagen: Ohne diese Möglichkeit könnten einige Nationalspieler gar kein Heimtraining machen und würden deutlich weniger Wettkampferfahrung sammeln.
In den letzten Jahren war meistens der TSV Bayer 04 Leverkusen bei der Deutschen Meisterschaft das Maß aller Dinge. Wen sehen Sie in diesem Jahr in der Favoritenrolle? Welche Chance hat aus Ihrer Sicht das Potsdamer Team?
Dreblow: Im Mixed sind Dresden und Leverkusen sicher wieder die Favoriten. Sie können nur mit Männern spielen, die außerdem fast alle Nationalspieler sind oder waren. Die Netzhöhe ist wie bei den Männern. Das ist für die Frauen ein Nachteil. Daher ist es schön, dass es auch die Frauen-Meisterschaft gibt, die erst zum dritten Mal überhaupt stattfindet. Hier ist das Netz niedriger.
Die Sitzvolleyball-Meisterschaft ist das erste Top-Event, das in der neuen Sporthalle stattfindet. Wie finden Sie die Bedingungen – gerade auch mit Blick auf Menschen mit körperlichen Handicaps?
Dreblow: Die Halle ist behindertengerecht, das sind super Bedingungen. Insofern ist es schön, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, die Deutsche Meisterschaft hier auszutragen. Auch an behindertengerechte Toiletten, Duschen und einen Fahrstuhl wurde gedacht.
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* Volleyball Sitting und „Grad der Beeinträchtigung“
Foto: Marlies Dreblow vom SC Potsdam (hier bei „Inklusiv gewinnt Potsdam“) ist auch Nationalspielerin (Bildquelle: Jan-Philipp Burmann/City-Press GmbH)