Am Finale äußerst knapp vorbei

Die MBS-Arena bekam gestern Abend wieder einen Volleyballkrimi geboten. Im Halbfinale um den DVV-Pokal lieferten sich der SC Potsdam und der SSC Palmberg Schwerin einen packenden Fight über fünf Sätze. Am Ende verließen die favorisierten Gäste beim engen 2:3 (18:25, 25:19, 25:14, 19:25, 12:15) als die glücklicheren Sieger die Halle und bestreiten gegen Stuttgart das Finale am 24. Februar in Mannheim.

Guillermo Naranjo Hernandez, der erst seit Montag das Training beim SC Potsdam in der Hand hat, begann mit Marta Drpa, Alexa Dannemiller, Nia Grant (MVP), Annegret Hölzig, Silvana Chausheva sowie Aleksandra Jegdic – den erwarteten Sechser.

Beide Mannschaften benötigten eine gewisse Anlaufzeit, um zum eigenen Spiel zu finden. Das gelang den Gästen etwas schneller, die dann auch den Auftakt für sich entscheiden konnten.

Alles sah nach einem schnellen 0:3 aus, doch da hatte man sich gewaltig getäuscht. Plötzlich stand ein ganz anderer SC Potsdam auf dem Feld. Bestens vom Trainer eingestellt, hatten die Gastgeber das Geschehen vor den 998 Zuschauern fest in der Hand und gewannen den zweiten Satz 25:19. Im dritten Spielabschnitt wurde der Tabellenführer und amtierende Deutsche Meister regelrecht mit 25:14 an die Wand gespielt, da gab es ein großes Staunen in der Arena. Gab es jetzt doch die Pokalsensation durch Potsdam über den Ligaprimus?

Der Schweriner SC wurde offensichtlich durch die beiden gerade erlebten Satzerlebnisse wach gerüttelt und brachte jetzt sein vorhandenes Potential, sowie die vorhandene Routine zur Geltung und konnte das Blatt wenden. Dazu kamen noch diverse strittige Schiedsrichterentscheidung, welche die sich immer wieder aufbäumenden Potsdamerinnen etwas aus dem eigenen Rhythmus haben bringen lassen. So gab es nach dem 19:25 den 2:2 Ausgleich und der Tiebreak musste entscheiden, wer die Fahrkarte nach Mannheim bekommt. Sandra Szaboova entzauberte im fünften Satz gleich mit drei Assen Schwerin und so ging es über ein 3:0 bis zum 11:8 weiter. Das Finale hatte man fasst in der Hand und vor  Augen. Aber dann kam das 12:15 und der Volleyballdominator der Liga aus Schwerin ist nochmal mit dem berühmten ‚blauen‘ Auge davon gekommen.

Hier war beim 99:98 nach Spielpunkten für den SC Potsdam zu erkennen, wie eng die Mannschaften an diesem Abend leistungsmäßig zusammen lagen und diesbezüglich die Gastgeberinnen deutlich gegenüber dem SSC zulegen und aufschließen konnten.

„Großes Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat eine tolle Leistung geboten und besitzt das Potential, was man zum Volleyball benötigt. Klar bin ich enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben, in das Pokalfinale einzuziehen“, äußerte ein sichtlich emotional gezeichneter Naranjo Hernandez.

Sein Gegenüber Felix Koslowski sprach von einem geilen Spiel. „Potsdam hat eine starke Mannschaft, die uns alles abverlangt hat“.

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