Anastasia Cekulaev: „Ich habe gemerkt, dass ich hier meine Perspektive gefunden habe“

Anastasia Cekulaev gehört zu den Shootingstars ihrer Sportart. Das Volleyball-Magazin kürte sie Ende Mai zur „Aufsteigerin der Saison“. Und auch in der Nationalmannschaft ist die Mittelblockerin bereits zu sehen. Trotzdem hat sich die inzwischen 19-Jährige vorzeitig für eine langfristige Vertragsverlängerung (bis 2025) beim SC Potsdam entschieden. Wie sie im Interview verrät, ist sie beim Vize-Meister „glücklich“.

Mit dem SC Potsdam haben Sie in der abgelaufenen Saison eine Menge erreicht. Starke Hauptrunde, Einzug in die Final-Playoffs, Vize-Meisterschaft, Vertragsverlängerung – und das alles in einem Höllentempo. Haben Sie überhaupt die Möglichkeit gehabt, die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten und zu sortieren?

Anastasia Cekulaev: Ja, natürlich. Es gab viele positive Dinge, die verarbeitet man ohnehin viel besser und schneller als die negativen. Ich habe mich sehr sicher gefühlt – das galt auch für die Vertragsverlängerung. Ich habe gemerkt, dass ich hier meine Perspektive gefunden habe und glücklich bin.

Am 1. Juli sind Sie 19 Jahre alt geworden. Sie waren damals in Kanada und haben mit der Frauen-Nationalmannschaft in der Volleyball Nations League Belgien mit 3:1 besiegt. Sieht so der typische Geburtstag einer Volleyballerin aus?

Cekulaev: Das kann man so sagen. Es war trotzdem ein sehr schwerer Tag für mich, weil ich nicht bei meiner Familie und bei Freunden sein konnte. Aber die Mädels aus der Nationalmannschaft haben alles getan, damit ich mich wohlfühle. Und dann haben sie mir ja auch den Sieg gegen Belgien geschenkt – bei dem ich zwei Sätze lang spielen durfte.

Nach der Saison in der Volleyball Bundesliga ging es also gleich mit dem Nationalteam weiter. Ab dem 2. August geht es zur WM-Vorbereitung nach Kienbaum. Hatten Sie zwischendurch überhaupt ein wenig Zeit, um sich zu erholen?

Cekulaev: Ja, ich hatte vier Wochen Pause – zum ersten Mal seit fünf Jahren. Ich habe zuletzt bei der Familie in Wiesbaden den Urlaub genossen und hoffe, dass ich das zukünftig wieder machen kann.

Vom 23. September bis zum 15. Oktober findet in den Niederlanden und in Polen die Volleyball-Weltmeisterschaft der Frauen statt. Was trauen Sie dem deutschen Team zu?

Cekulaev: Ich denke, dass wir als Nationalmannschaft durchaus Perspektive haben. Wir sind zwar in der Volleyball Nations League nicht sonderlich erfolgreich gewesen, aber am Ende waren wir ein Team. Wir haben an uns gearbeitet und haben Elan. Bei der WM werden wir deshalb ein besseres Gesicht zeigen.

Zwei Wochen nach WM-Ende geht es in der Volleyball Bundesliga schon wieder weiter. Im ersten Spiel reist der SC Potsdam zum Dresdner SC. Das ist zu Saisonbeginn gleich ein ganz schöner Brocken…

Cekulaev: Ja, das ist ein Brocken. Aber es ist auch nicht unmöglich, in Dresden etwas zu holen.

Brocken ist ein gutes Stichwort. Am 1. November steht dann der Volleyball Supercup auf dem Programm. Es geht in Stuttgart gegen den amtierenden Deutschen Meister und DVV-Pokalsieger Allianz MTV. Sie spielen zum ersten Mal um den Supercup. Freuen Sie sich darauf?

Cekulaev: Ja, schon als Jugendliche gefiel mir der Supercup-Wettbewerb richtig gut. Die Konstellation, gleich zwei Top-Teams gegeneinander antreten zu lassen, hat mir gefallen. Um den Supercup zu spielen, war  früher wie ein Traum für mich. Jetzt geht er in Erfüllung.

Es folgt das erste Heimspiel der Bundesliga-Saison, am 4. November gegen den VC Neuwied. Fehlt es Ihnen schon, endlich wieder vor heimischem Publikum zu spielen?

Cekulaev: Ja, auf jeden Fall. Ich vermisse das total. Als wir in der MBS Arena gegen Stuttgart in den Final-Playoffs gespielt haben, war die Halle voll. Die Atmosphäre war gigantisch. Wie uns die Fans motiviert haben und auch für uns da waren, als wir verloren hatten, das war großartig. Deshalb freue ich mich sehr darauf, alle beim Heimspielauftakt wiederzusehen.

Mitte November geht es dann auch im DVV-Pokal los. Sie reisen zu den Roten Raben Vilsbiburg. Wie schätzen Sie das Team aus Niederbayern ein?

Cekulaev: Klar, ich finde es nicht so gut, dass wir auswärts spielen. Ich finde trotzdem, dass wir eine gute Chance auf ein Weiterkommen haben.

Ab Dezember ist der SC Potsdam dann erstmals in der Champions League unterwegs. Freuen Sie sich darauf?

Cekulaev: Die Champions League war auch immer ein riesiger Traum von mir. Ich bin schon sehr gespannt auf die Auslosung.

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Foto: Anastasia Cekulaev gehört zu den Top-Talenten im deutschen Volleyball (Quelle: Nicol Marschall)

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