Aus im Achtelfinale

Für den SC Potsdam wird es in dieser Saison kein Pokalviertelfinale geben. Mit 2:3 unterlag der 1. Bundesligist nach 128 Minuten den Volleystars Thüringen im Achtelfinale um den DVV-Pokal. Es waren lange, dramatische Minuten für die 523 Fans in der heimischen MBS-Arena, in denen das Team von Alberto Salomoni nach einer 2:0-Führung erneut den greifbaren Sieg aus der Hand gab. Dem Gegner schenkte er so den ersten Sieg der Saison. Trainer Alberto Salomoni fühlte sich an ein ähnliches Spiel gegen den USC Münster erinnert. Bittere Enttäuschung stand den Spielerinnen ins Gesicht geschrieben.

„Wir sind natürlich sehr enttäuscht“, sagt Teamkapitänin Regina Mapeli Burchardt. „Und der Verlauf des Spiels hat nicht zum ersten Mal so stattgefunden. Wir müssen uns hinterfragen, warum das passiert.“ Das Match gegen den Gegner, der zum Saisonauftakt noch bezwungen wurde, war zunächst vielversprechend gestartet: Die Spielerinnen des SC traten von Anfang an sicher und druckvoll auf, Block und Annahme standen, geschmettert wurde gezielt in die Lücken. Suhl fand nichts ins Spiel, machte viele Fehler. Früh setzte sich der SC ab, mit einem 12:7-Vorsprung ging das Team in die Auszeit, mit 16:9 in die nächste. Den bequemen Vorsprung nahmen die Potsdamerinnen mit in den Satzball: Mit Unterstützung der klatschenden und johlenden Fans holte sich der SC mit 25:18 den ersten Punkt.

Der zweite Satz begann ausgeglichen: Punkt um Punkt ging es zum 5:5, bis Salomonis Team erneut seine Stärke fand. In die erste technische Auszeit nahmen die Spielerinnen ein Polster von 8:6, welches sie bis zur zweiten Auszeit auf 15:9 ausbauten. Auch schwierige Bälle nahmen sie sicher, brachten diese zurück und durchbrachen mit scharfen Angriffen den gegnerischen Block. Ein starkes Zusammenspiel brachte Unruhe in das verunsicherte Suhler Team. Potsdam wirkte gesammelt, gut abgestimmt und nutzte die Fehler des Gegners. Ein Angriff folgte dem nächsten, bis das 18:11 stand. Mit 25:19 holte Manuela Roani den zweiten Satzpunkt für Potsdam.

Die dritte Runde startete so ausgeglichen wie die ersten beiden und blieb es bis zum Ende: Immer wieder wechselten sich die Mannschaften in der Führung ab. Die Suhlerinnen fanden ihren Rhythmus, Potsdam verlor seinen. Durch gegnerische Fehler und eigenen Auftrieb konnte der SC über das 10:10 und 15:15 dann doch die 20:17 Führung übernehmen. Nach einem erneuten 23:23-Gleichstand erkämpfte sich Potsdam den Satzball, aber Suhl schmetterte den Ausgleich und mit 26:24 den ersten Punkt.

Im vierten Satz startete der SC verunsichert, so dass die Teams mit 4:4, 9:9, 14:14 und 18:18 gleich auf blieben und sich einen dramatischen Kampf um jeden Punkt lieferten. Dann setze sich der VST mit 19:23 nach vorn ab. Die Unsicherheiten im Potsdamer Feld häuften sich. Salomoni wechselte im Zuspiel, auf der Diagonalposition und in der Annahme. Für Regina Mapeli Burchardt ging Diana Arrechea ans Netz und gab ihr Debut. Danach machte Potsdam noch zwei Punkte, bis der zweite Satzpunkt mit 21:25 an Suhl ging.

Im Tiebreak folgte ein ähnliches Spiel: Nach einem 8:8-Gleichstand gingen die Potsdamer Bälle ins Aus, Suhl erhöhte auf 8:12. Arrechea ging für Manuela Roani rein, Luisa Sydlik für Marina Katic. Die Mannschaft sammelte sich noch einmal und glich mit Arrecheas und Ivonne Montanos Block zum 13:13 aus. Bis zum Satz- und Matchball folgte ein dramatisches Hin und Her: Mit 16:18 endete der Tiebreak schließlich zugunsten Suhls.

Trainer Salomoni zeigte sich tief enttäuscht: „Es kann nicht sein, dass wir jedes Mal deutlich führen und dann die Führung aus der Hand geben. Das ist sehr schade. Das müssen wir reflektieren. In diesem Moment, versteht man das nicht.“

„Unsere Effektivität ist nicht stabil geblieben, sondern hat abgenommen“, sagt Mapeli Burchardt. „Damit haben wir Suhl die Chance gegeben, ins Spiel zu kommen. Wir haben uns selbst unter Druck gesetzt und unser Spiel verloren.“ Daran müsse nun gearbeitet werden: „Wir passen unser Training an. Die Saison ist ja noch lang. Nur weil man nicht den erhofften Start hatte, muss man nicht schwarz malen. Wir sind ein gefestigtes und gestandenes Team.“

 

 

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