Cheftrainer Riccardo Boieri wird den SC Potsdam nach dem Ende der Saison verlassen und zu HAOK Mladost Zagreb nach Kroatien wechseln.
„Mladost war in der Vergangenheit einer der wichtigsten Clubs der Welt“, sagt Boieri über die neue Herausforderung, die ihn gereizt habe. „Sie haben Spielerinnen hervorgebracht, die zu den stärksten der Geschichte gehören, wie Sokolova und Osmokrovic. Und sie haben 1990 die Champions League gewonnen. In den letzten Jahren haben sie sich darauf konzentriert, ein Budget aufzubauen, um in zwei bis drei Jahren wieder auf europäischer Ebene konkurrenzfähig zu sein.“
Trotzdem, die Arbeit in Potsdam – er kam bereits 2014 zum SCP und war mit einer kurzen Ausnahme immer beim Erstligateam aus der Landeshauptstadt – werde ihm sicher fehlen. „Es gibt so viele Erinnerungen“, sagt Boieri. „Das ist auch logisch nach zehn Jahren. Zwei Siege gegen Grot Budowlani Lódz im letzten Jahr in der Champions League, drei Finalteilnahmen im DVV-Pokal, der Sieg im Challenge-Cup-Halbfinale gegen Rom im ersten Spiel – es ist schwer, etwas hervorzuheben. Aber auch die Menschen, die mich nach jedem Spiel grüßen, sind ein wichtiger Teil meiner Reise. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, und die Potsdamer und Potsdamerinnen haben mich gewissermaßen aufwachsen sehen.“
Eugen Benzel hat den Weg des Trainers beim SCP vom ersten Tag an begleitet. „Es war eine schöne Zeit mit Riccardo Boieri“, so der Geschäftsführer der SC Potsdam Sport & Marketing GmbH. „Ich schätze an ihm die Strukturiertheit, aber auch die Lockerheit. Wir haben gemeinsam viele Ziele erreicht. Bevor er Cheftrainer wurde, haben wir das Beste herausgeholt und auch, nachdem er es war, haben wir das Optimum aus der Situation gemacht. Gerade in den letzten beiden Jahren haben wir mehr geschafft als zu erwarten war. Ich glaube, das geht nur mit harter und akribischer Arbeit. Riccardo brennt für den Volleyball – und zwar 24 Stunden am Tag. Er bereitet sein Team immer bestmöglich vor. Das hat man auch wieder in dieser Saison gesehen, mit dem Einzug ins Halbfinale des CEV Challenge Cups oder des DVV-Pokal-Halbfinales. Das sind alles Dinge, die uns in Erinnerung bleiben werden.“
Benzel hat für den Wunsch Boieris, nach Kroatien zu gehen, ein wenig Verständnis: „Solche Dinge kommen im normalen Leben und natürlich auch im Sport vor. Als die Anfrage kam, ob wir die Zusammenarbeit beenden können, gab es verschiedene Gründe, dem zuzustimmen. Um beim SC Potsdam neue Impulse zu setzen, aber auch um Riccardo neue Möglichkeiten zu eröffnen, haben wir uns dann gemeinsam darauf verständigt, diesen Weg zu gehen.“
Benzel schaut aber direkt wieder nach vorne. Schon in Kürze soll die Boieri-Nachfolge geklärt sein. Doch wie soll der neue Chefcoach aussehen? „Natürlich muss er sportliche Expertise mitbringen. Dazu wäre es gut, wenn er sich hier ein bisschen auskennt, damit er sich nicht so lange in neue Gegebenheiten einarbeiten muss. Was aber viel wichtiger ist: Er soll sich in Potsdam wohlfühlen und Freude am Volleyballsport haben. Dann haben wir sicher wieder einen so akribischen Arbeiter wie zuletzt. Wenn dann noch das Zeitmanagement stimmt, ist alles perfekt“, so Benzel.
Zu weiteren Nachrichten vom Volleyball-Erstliga-Team des SC Potsdam geht es hier! Tickets für das erste Playoff-Viertelfinale am 22. März gegen den VfB Suhl LOTTO Thüringen gibt es hier.
Foto: Riccardo Boieri wird in der nächsten Saison in Kroatien als Trainer arbeiten (Bildquelle: Nicol Marschall)