Der SC Potsdam besiegt Schwerin in dessen Hexenkessel

Der Saisonbeginn in der 1. Volleyball-Bundesliga der Damen endete mit einer großen Überraschung, denn der SC Potsdam besiegt auswärts den SSC Palmberg Schwerin mit 3:2 (25:20, 23:25, 19:25, 25:20,  15:11) und setzt damit ein Ausrufezeichen.

Es war ein typisches Auftaktspiel, in dem sich beide Mannschaften finden mussten, es war aber von großer Dramatik gekennzeichnet. Für den SC Potsdam ging es u.a. auch darum die Erkenntnis zu erhalten, ob man an eine der drei großen Mannschaften weiter aufschließen kann. Zumindest beim Saisonstart konnte das teilweise beantwortet werden. „Wenn wir die Chance zum Punkten haben, wollen wir sie nutzen“, äußerte Sportdirektor Toni Rieger vor dieser als Spitzenpartie bezeichnete Auseinandersetzung. Die Antwort hierzu war eindeutig, der SC Potsdam nutze mit einer beeindruckenden Leistung diese Chance und entführte wichtige Punkte aus der Volleyballhochburg Schwerin!

Gespannt war man, mit welcher Aufstellung Cheftrainer Guillermo Hernandez in der Palmberg-Arena beginnen würde. Er entschied sich für Vanessa Agbortabi, Maja Savic, Madison Lilley, Anett Nemeth, Anastasia Cekulaev und Laura Emonts. Auf der Liberoposition erwartungsgemäß Aleksandra Jegdic.

Die Mannschaft begann konzentriert und erkämpfte sich schnell eine 8:5 Führung gegen das Starensemble der Gastgeberinnen, die sich im Finale des Supercups unter Wettkampfbedingungen einspielen konnte – ein nicht zu unterschätzender Vorteil für den Favoriten. Erfreulich für alle, der Saisonauftakt fand vor Zuschauern statt. Potsdam punktete weiter zu einer zwischenzeitlichen 15:11 Führung. Beim Stand von 15:13 nahm der Cheftrainer eine Auszeit, nachdem Schwerin drei Punkte in Folge gelangen. Danach agierte man so weiter, wie man begonnen hatte. Über die Stationen 21:18 und 24:20 wurde nach einem soliden Auftritt nach 24 Minuten mit 25:20 der 1. Satz gewonnen. Herausragend war dabei Anett Nemeth mit 8 Punkten (am Ende waren es 20 Punkte) in diesem Abschnitt, wo der SCP bis hierher das effektivere Angriffsspiel zeigte. Die Mannschaft war bestens auf diesen Kontrahenten eingestellt.

Gespannt war man jetzt, wie entwickelt sich das Geschehen gegen den amtierenden DVV-Pokalsieger weiter und kann die Linie des Auftaktsatzes fortgeführt werden. Beim SSC zeigte der jetzt druckvollere Angriff deutlichere Wirkung, als es bisher war und bereitete Potsdam (6:8) einige Probleme, dennoch blieb man im Spiel und schaffte das 10:8. Klar war auch, wie dieser Satz enden würde, konnte bei der Ausgeglichenheit der Mannschaften nicht vorausgesagt werden. Es entwickelte sich ein enges und attraktives Geschehen (13:13, 17:17) auf Augenhöhe eines ansprechenden Fights. Bei dieser Gleichwertigkeit konnte sich keiner absetzen. Beim 19:21 und 19:23 nahm Potsdam eine Auszeit. Dann stand es 22:23 und Felix Koslowski bat seine Spielerinnen zu sich. Es ging 23:24 in dieser dramatischen Begegnung weiter und nach dem knappen 23:25 kam der 1:1 Ausgleich. Letztlich waren es „Kleinigkeiten“ in der Schlussphase, die dem SCP Zähler kosteten.

Schwerin kommt oft im dritten Satz richtig in das Spiel, wie es u.a. auch im Supercup gegen den Dresdner SC demonstriert wurde. Gespannt war man, ob es diesmal auch so sein wird. Es wurde zumindest ansatzweise so, denn nach dem 8:8 hatten die Gastgeberinnen die größten Anteile. Beim Stand von 10:12, brachte Guillermo Hernandez auf der Zuspielposition Sara van Aalen, um wieder besser den eigenen Rhythmus zu finden, denn Schwerin agierte so, wie man es erwarten musste. Nach einer Auszeit beim Stand von 15:21, änderte nichts daran, dass die Gastgeberinnen die eigene Linie bis zum 19:25 durchbringen konnten. Weiter ging es nun beim Stand von 1:2 nach Sätzen.

Der SC Potsdam überraschte jetzt mit einer 11:5 Führung. Kann der vierte Satz gewonnen und das Spiel offengehalten werden?

Jetzt kam (12:7) Adela Helic (Diagonal) auf das Feld. Bei 16:9 ging es weiter, der SSC konnte verkürzen und beim 16:12 folgte eine Auszeit für Potsdam. Es folgte das erhoffte, aber durchaus nicht zu erwartende 25:20 und die Brandenburger brachten das Kunststück fertig, auszugleichen und bereits einen Punkt im Gepäck zu haben. Dabei musste das Team beim 22:18 eine klare Fehlentscheidung vom 1. Schiedsrichter hinnehmen, die viel unnötige Emotionen zu Folge hatte, was einfach nicht sein muss!

Jetzt hatten wir es wieder – ein Spiel über fünf Sätze, was völlig offen und mit viel Spannung gewürzt war. Es war weiterhin eine knappe Angelegenheit. Nach dem 4:4 folgte das 8:5, dann wurden die Seiten gewechselt. Jetzt, wo beide Seiten mit viel Risiko agierten, zählte jeder Punkt. Es folgte die beste Dramaturgie für ein solches Spiel. Über die Zwischenstände 11:8, 11:10, (Auszeit Potsdam), 11:11, 12:11, Einwechslung Madison Lilley und Adela Helic, 13:11, Auszeit Schwerin, 14:11 (Emonts), es folgte der Matchball zum 15:11 und der hochverdiente und völlig in Ordnung gehende 3:2 Sieg für den SC Potsdam, wer hätte das gedacht!

Als ‚MVP` erhielten Laura Emonts (18 Pkt.), sowie Indy Baijens (SSC) die Ehrung von den Cheftrainern.

Ein Ausruhen gibt es nicht, denn bereits am Freitag muss der SC Potsdam wieder an das Netz, wo um 20.00 Uhr in einem weiteren Fernsehspiel in der heimischen MBS-Arena NawaRo Straubing zu Gast ist.

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