Der SC Potsdam steht im Halbfinale

Es ist geschafft. Der SC Potsdam erreicht zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte nach 2018/2019 das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. In einem abwechslungsreichen und dramatischen Fight gewannen die Gastgeber nach 1:38 Stunden 3:1 (20:25, 26:24, 27:25, 25:12) gegen die Roten Raben Vilsbiburg.

Es war erneut das erwartet enge Spiel zwischen beiden Mannschaften, was original von SPORT1 übertragen wurde. Die Ausgangslage war, Potsdam möchte mit einem Erfolg sofort in das Halbfinale einziehen und die Gäste mit einem Sieg ihrerseits ausgleichen und ein drittes Spiel erkämpfen. Dieses jeweilige Vorhaben der Mannschaften waren vom Beginn an unübersehbar. Besonders die Roten Raben taten alles, um dieses Match für sich zu entscheiden. So war dieses Viertelfinale vom Ablauf her eine Kopie des 3:1-Auftaktes vom Mittwoch.

Die Gäste waren sofort hellwach und in ihrem Spiel. Sie konnten durchgängig eine knappe Führung, die teilweise bis auf fünf Punkte angewachsen war, erkämpfen. Am Ende ging der Auftakt 20:25 verloren und das Vorhaben der Roten Raben begann, es stand es 0:1.

Aber der SC Potsdam war in der eigenen MBS-Arena nicht gewillt, noch ein drittes Mal antreten zu müssen. Man wollte nach diesem Spiel die Tür zum Halbfinale durchschreiten und das gelang.

Dieser zweite Satz war Dramatik in höchster Form. Hier ging es vom ersten Ballwechsel an von beiden Teams richtig zur Sache und es war eine äußerst enge Angelegenheit, wo die Führung oft wechselte. Vilsbiburg startete wieder besser und brachte die Gastgeber zwischenzeitlich in 12:16 Rückstand. Danach raffte sich das Guillermo-Team zu einer Energieleistung auf und brachte das Kunststück fertig, 18:18 auszugleichen. Aber der Gegner hieß Vilsbiburg und dieser antwortete, wieder gingen sie an Potsdam vorbei (20:22)! Es war alles offen. Doch Kelsey Veltman machte mit ihrem Ball diesem Treiben dann ein Ende und schaffte das 26:24, die Gastgeberinnen konnte ausgleichen.

Genauso ging es weiter, es war ein tolles Viertelfinale, da hatten beide Teams uneingeschränkt ihren Anteil. Diesmal startete der SC Potsdam besser, führte knapp und lag einmal gar 12:9 vorn. Die Roten Raben waren aber immer in der Lage zu antworten und schnell stand es 14:14, 19:19 sowie 25:25. Da war wieder die Frage, wer hat das besseren Finale in diesem dritten Satz. Dieses hatte Lindsey Ruddins, sie wurde auch als „MVP“ geehrt, denn ihr gelang das 27:25 – enger geht es kaum noch.

Die Frage war jetzt, kommt jetzt die Entscheidung oder hatten die Roten Raben noch etwas in der Hinterhand. Letztlich kam die Antwort schnell. Überraschend ging es in diesem Vierten relativ einseitig zu Gunsten des SC Potsdam zu. Es lief, man hatte den Ball und das Geschehen fest in der Hand und gab dieses nicht wieder ab. Schnell stand es 8:2, 16:8 und 25:12! Das war der 3:1 Sieg über die Roten Raben Vilsbiburg und das Durchschreiten der Tür zum Halbfinale.

Für den SCP waren die erfolgreichsten Punktesammlerinnen Lindsey Ruddins (21 Pkt.), Brittany Abercrombie (14 Pkt.) sowie Laura Emonts (17 Pkt.).

Insgesamt waren es zwei hochdramatische Viertelfinalspiele die das brachten, was man von ihnen im Vorfeld erwartet hatte.

Stimmen zum Spiel:

Sportdirektor Toni Rieger: „Es war für uns heute ein schwieriges Spiel. Mit dem Druck umzugehen ist, wenn man das erste Spiel gewonnen hat, nicht einfach. Wir haben uns wieder richtig reingekämpft. Der Motor war am Anfang einwenig am Stottern und die Nervosität war extrem zu spüren. Nach dem Gewinn des zweiten Satzes, war der Druck abgefallen, wir konnten befreiter aufspielen und haben hinten raus auch verdient gewonnen. Jetzt sind wir im Halbfinale, haben eine Medaille sicher und können nächste Woche frei aufspielen“.

Kapitän Antonia Stautz: „Wir sind am Anfang nicht so gut in das Spiel gekommen. Vilsbiburg hat sehr gut abgewehrt und hat uns da echt unter Druck gesetzt. Im weiteren Verlauf sind wir immer besser in das Spiel gekommen und haben dann selbst sehr gut abgewehrt, geblockt und aufgeschlagen. Im vierten Satz klappte alles bestens. Wir haben uns sichtbar gesteigert und sind verdient im Halbfinale. Es war vom Ablauf her wie im Hinspiel, nur, dass es diesmal enger war.

Florian Völker (Trainer RRV): „Ich denke, wir haben drei Sätze lang eine sehr gute Leistung gezeigt, haben Potsdam in der Blockabwehr das Leben schwergemacht. Es lief so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir waren deutlich besser, wie am Mittwoch. In der Endkonsequenz schaffen wir es in der Playoffserie nicht, die knappen Sätze zu gewinnen und das machte den Unterschied aus, warum Potsdam in der nächsten Runde steht, es ist aber verdient. Potsdam hatte weitere Spielerinnen, wie u.a. Lindsey Ruddins, die ein Spiel entscheiden können. Trotzdem finde ich, habe ich eine gute Leistung von unserer Mannschaft gesehen und darauf können wir hoffentlich in der Zukunft aufbauen“.

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