Pflichtsieg (fast) im Schnelldurchgang

MAZ – Die Volleyballerinnen des SC Potsdam haben den Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten der Bundesliga, VC Olympia Berlin, mit 3:0 eingefahren. Kontrastprogramm folgt: Am Mittwoch wartet Spitzenreiter Dresdner SC.

Im dritten Satz war er auf einmal wieder da: der Schlendrian, der den Volleyballerinnen des SC Potsdam in dieser Bundesliga-Saison das Leben so schwer macht. Ein Aufschlagfehler da, eine schwache Annahme hier – und schon war der Vorsprung wieder dahin. Aber der Favorit wackelte nur kurz, gewann am Samstagabend schließlich glatt mit 3:0 (25:20, 25:14, 25:21) gegen den VC Olympia Berlin. Die Pflichtaufgabe gegen das sieg- und punktlose Tabellenschlusslicht war schnell abgehakt. Schon geht der Blick nach vorn – Kontrastprogramm im Spielplan der Frauen-Bundesliga. Denn bereits am Mittwoch müssen die Potsdamerinnen beim Spitzenreiter Dresdner SC antreten.

Veränderung auf Außen-Annahme

Mit dem 71 Minuten kurzen Auftritt beim U20-Talenteteam in der Hauptstadt war SC-Trainer Davide Carli „insgesamt zufrieden“. Der Italiener sagte: „Zweieinhalb Sätze haben wir das umgesetzt, was ich taktisch vorgegeben hatte. Die Positionen haben gestimmt. Angriff und Aufschlag waren in Ordnung.“ Erstmals kam Antonia Stautz auf der Außen-Annahme-Position für Anne Hölzig neben Ljubica Kecman von Anbeginn zum Einsatz. „Antonia hat ihre Sache gut gemacht. Vor allem am Ende, als wir ein wenig gewackelt haben, gab sie unserem Spiel Sicherheit“, bemerkte Carli, der das nicht als eine Entscheidung gegen Anne Hölzig und Natasa Cikiriz werten wollte. „Ich schaue immer, wie in der vergangenen Woche trainiert wurde. Das heißt auch nicht, dass Anne und Natasa schlecht trainiert haben. Ich war mit der Einstellung der Mannschaft zufrieden. Ich habe ihr gesagt, wir dürfen gegen den VCO nicht nachlassen, müssen konzentriert bleiben. Leider hat das nicht ganz durchgängig geklappt.“

Im dritten Satz wird es noch mal eng

So wurde es nach zwei überlegen geführten Sätzen im abschließenden noch einmal eng. Der SC verspielte seine Drei-Punkte-Führung und beim 20:21 war das junge Gastgeberteam wieder dran. „Wir waren immer vorn. Das hat uns natürlich geholfen“, bemerkte Carli, der nur einmal eine Auszeit nehmen musste.

Es sei immer schwer, gegen einen offensichtlich schwächeren Gegner die Konzentration hoch zu halten. „Aber unsere Einstellung hat gestimmt. wir sind mit dem notwendigen Respekt an die Aufgabe rangegangen. Was passiert, sobald man den Gegner unterschätzt, hat sich ja im dritten Satz gezeigt. Insofern war das allen eine Lehre“, sagte der 34-Jährige.

Marta Drpa und Antonia Stautz holen die meisten Punkte

Punktbeste Spielerinnen waren Marta Drpa (17) und Antonia Stautz (15), die ebenso wie Lisa Gründing vier Punkte mit dem Aufschlag erzielen konnte. Im Zuspiel schenkte Carli erneut Denise Imoudu das Vertrauen, obwohl zuletzt beim 2:3 gegen Aachen Ann-Marie Knauf eine überzeugende Leistung bot. „Ich weiß, dass Ann-Marie eine sehr gute Alternative ist. Doch ich wollte Denise durchspielen lassen, damit sie Sicherheit bekommt“, erklärte der Trainer.

Das galt auch für Marta Drpa. Carli gab zu: „Unser Spiel steht und fällt mit ihrer Leistung. Wenn sie sicher agiert, reißt das die gesamte Mannschaft mit. Ich hoffe, nicht nur sie geht nun mit einem guten Gefühl in das nächste Spiel“, erläuterte der Trainer, der sich am Sonntag bei einem Spaziergang mit seiner hochschwangeren Frau in Schwerin erholte, bevor am Montag wieder das Training in Potsdam beginnt.

Von Peter Stein

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