Potsdam entführt drei Punkte aus Münster

Der SC Potsdam konnte das in Wetterkapriolen eingebundene Spiel gegen den USC Münster nach 78 Minuten mit 3:0 (25:18, 25:20, 28:26) für sich entscheiden.

Durch die vom Wetterdienst angekündigte Situation, hatte die VBL es dem SC Potsdam freigestellt, am Sonnabend die Reise nach Münster anzutreten und angeboten, den Vergleich zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. „In Abstimmung mit dem Busunternehmen, Management und der Mannschaft, haben wir uns in Abwägung des Risikos entschieden, die Fahrt dennoch anzutreten. Dazu kam noch, dass bei dem engen Spielplan kaum ein freier Nachholtermin zu finden ist“, äußerte sich Teammanager Eugen Benzel zur Anreiseentscheidung in Richtung Münster.

Die Hinfahrt zur Sporthalle klappte am Sonntag einigermaßen, aber das Schiedsrichterteam war nicht komplett. „Hier kamen wir im Interesse des Vergleiches zugestimmt, eine lizenzierte Linienrichterin aus Münster einzusetzen“, so Eugen Benzel.

Von diesen Vorzeichen zeigte sich der SC Potsdam relativ unbeeindruckt und konnte beim USC den dritten ‚Dreier‘ in Folge erkämpfen und verfügt jetzt über 28 Punkte, was gegenwärtig den 5. Tabellenplatz bedeutet.

„Es waren drei wichtige Punkte für uns. Insgesamt waren wir zumindest in den ersten beiden Sätzen sehr stabil und haben wenig Fehler gemacht. Wir hatten es in der Hand, den dritten Abschnitt eher für uns zu entscheiden. Am Ende haben wir das 3:0 und die Punkte eingefahren“, äußerte sich Sportdirektor Toni Rieger zum Auftritt des Teams in der Sporthalle Berg Fidel.

Potsdam begann in der erwarteten Aufstellung mit Vanessa Agbortabi, Brittany Abercrombie, Symone Speech, Jennifer Nogueras, Kelsey Veltman, Laura Emonts sowie Aleksandra Jegdic (L).

Die ersten beiden Abschnitte hatten nahezu den analogen Verlauf. Bis über die Hälfte hinaus, war es ein jeweiliges enges Spielgeschehen. Potsdam hatte die Sätze mit einer knappen Führung in der Hand, konnte sich aber nicht deutlich absetzen. Da hielten die Gastgeberinnen konsequent dagegen. Nach den jeweiligen Satzständen von 14:12 bzw. 16:14 war man aber in der Lage, solide die Beiden relativ deutlich mit 25:18 bzw. 25:20 für sich zu entscheiden.

Der dritte Satz war spannend und bis zum 28:26 jederzeit offen, was den Ausgang anging. Die Teams zeigten einen tollen Fight mit attraktiven Ballwechseln. Bei Münster war unübersehbar, es soll noch nicht Schluss sein und so trat man auch auf. Beim Stand von 14:16 punktete der SC Potsdam und brachte sich mit 18:16 in Führung, eine Vorentscheidung? Sie war es nicht, denn nach dem 22:22 stand es 23:24, 25:26! Danach nahm Guillermo Hernandez eine Auszeit mit Wirkung, denn es folgten drei Punkte zum 28:26, was den Sieg bedeutete.

Brittany Abercrombie erhielt die Goldmedaille als ‚MVP‘, ihr gelangen beachtliche 20 Punkte im Spiel. Silber ging an Linda Bock (Münster).

„Die Formkurve geht nach oben, es war heute eine geschlossene Teamleistung, der Angriff war top. Im dritten Satz haben wir in der entscheidenden Phase die Nerven behalten. Als Mannschaft erkämpften wir im neuen Jahr neun Punkte in Folge“, bemerkte der Teammanager. Der blickte aber unmittelbar nach dem letzten Ballwechsel sorgenvoll auf die Rückfahrt.

„Wir haben nach dem Spiel sofort die Rückreise angetreten und standen ständig mit dem Busfahrer im Kontakt und wollten die erste Etappe bis Hannover bewältigen und wenn es die Bedingungen zulassen, unbedingt bis Potsdam durchfahren. Im Voraus hatten wir mit Münster bereits eine mögliche Übernachtung abgestimmt, wie auch eine Variante, in Hannover zu bleiben. Letztlich mussten wir mit dem Busfahrer gemeinsam verantwortungsvoll entscheiden, ob wir bei diesen Wetterbedingungen bis Potsdam fahren könnten. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei unserem langjährigen Busfahrer, Christoph, der die Mannschaft zu genau Mitternacht sicher nach Hause gebracht hat“, blickte Eugen Benzel auf die Heimfahrt.

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