Potsdam verliert nach 2:0-Führung im Tiebreak gegen Wiesbaden

Beinahe hätte der SC Potsdam die ganze dicke Überraschung geschafft und den favorisierten VC Wiesbaden mit 3:0 aus der Halle gefegt. Doch dann kam es doch ganz anders. Am Ende unterlagen die Potsdamerinnen mit 2:3 (25:23; 25:16; 21:25; 18:25; 10:15).

Im dritten Satz schafften es die Gäste aus Wiesbaden, die bis dahin nach Sätzen bereits mit 0:2 zurücklagen beim Rückstand von 17:19 noch das Spiel zu drehen. Dabei waren die Potsdamerinnen besonders im zweiten Satz deutlich überlegen. Nach einem ausgeglichenen ersten Satz, der mit viel Kampfgeist und Emotionen mit 25:23 an die Gastgeberinnen ging, dominierte das Team von Alberto Salomoni im zweiten Satz in allen Belangen. In der Annahme kratzten Libera Lisa Rühl und Annahme-Spezialistin Seomara Sainz schon verloren geglaubte Bälle vom Boden, der Block um Bernarda Cutuk und Lisa Gründing stand sicher, Zuspielerin Giulia Carrara agierte flexibel und spielfreudig und Nikola Radosova und Michala Kvapilova knallten die Angriffsbälle ins gegnerische Feld. Folgerichtig ging der zweiten Satz deutlich mit 25:16 an den SC Potsdam.

Doch so einfach gaben sich die Wiesbadenerinnen nicht geschlagen. Sie schafften es schließlich auch schon im Spiel gegen Schwerin, einen 0:2-Rückstand zu ihren Gunsten zu drehen. Bis zum 19:17 lag jedoch der SC im dritten Satz vorne. Erst dann zündeten Regina Mapeli Burchardt und Co. den Turbo, glichen zum 20:20 aus und gewannen den dritten Durchgang mit 25:21.

Im vierten Satz schienen dann die Potsdamerinnen, wieder das bessere Team zu sein. Mit 5:1 legten sie vor, lagen zur ersten technischen Auszeit mit 8:6 vorne. Zur zweiten Auszeit hieß es dann allerdings schon 14:16 für Wiesbaden. Beim 14:17 nahm SC-Potsdam-Trainer Alberto Salomoni eine Auszeit. Doch auch diese brachte nicht die nötige mentale Stärke im Potsdamer Team. Der letzte Versuch Ivonee Montano und Doreen Engel für Michala Kvapilova und Giulia Carrara einzuwechseln blieb ebenso erfolglos. Der SC Potsdam musste auch den vierten Satz mit 18:25 an die Gäste abgeben.

Es ging in den Tiebreak. Dort war es zunächst ein hin und her. 3:3 und 8:8 hießen die Zwischenstände. Dann waren es die Hessinnen, die die stärkeren Nerven hatten und am Ende den entscheidenden fünften Satz mit 15:10 für sich entscheiden konnten. Freudentaumelnd stürmten Trainer und Ersatzspieler das Feld. „Das war ein harter Ritt für uns Trainer. Ich bin durch“, sagte Wiesbadens Trainer Andreas Vollmer nach der Partie. Alberto Salomoni brachte das, was die 1278 Zuschauer dachten auf den Punkt: „Die Niederlage ist sehr schade, weil wir 2:0 führten.“ Richtig erklären konnte den kuriosen Spielverlauf nach dem Spiel auch niemand. Nikola Radosova versuchte die Wende mit der mentalen Stärke der Wiesbadenerinnen zu begründen. „Sie haben es schonmal geschafft, einen 2:0-Rückstand zu drehen“, so die Außenspielerin. „Vielleicht liegt es auch daran, weil wir noch ein sehr junges Team sind.“ Dem schloss sich auch Lisa Rühl, die mit ihren 26 Jahren bereits zu den ältesten Spielerinnen im Team gehört an. „Anscheinend bekommen wir in brenzligen Situationen Schiss.“ Daran heißt es, in Zukunft zu arbeiten.

Mit 18 Punkten verbleibt der SC Potsdam nach 11 Spielen weiterhin auf dem fünften Tabellenplatz.

Als wertvollste Spielerinnen wurden von den beiden Trainern Potsdams Michala Kvapilova, die mit 26 Punkten erneut die Topscorerin des Spiels war und Regina Mapeli Burchardt (19 Punkte) vom VC Wiesbaden gewählt.

Bereits am Samstag, den 3. Januar 2015 gibt es erneut Erstliga-Volleyball in Potsdam zu sehen. Der SC Potsdam empfängt um 18.30 Uhr zum ersten Rückrundenspiel die Ladies in black Aachen.

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