DVV-Pokal: Potsdam verpasst knapp den Finaleinzug

Der SC Potsdam hat den vierten Einzug in das DVV-Pokalfinale in Mannheim verpasst. Das Team aus der Landeshauptstadt Brandenburgs unterlag dem Dresdner SC, aktuell Tabellenführer der Volleyball Bundesliga, im Halbfinale denkbar knapp. Am Ende hieß es 2:3 (25:21, 21:25, 25:23, 22:25, 11:15) nach Sätzen – kein Wunder, dass es trotz Video-Challenge einige umstrittene Situationen gab. Ähnlich emotional ging es auch auf den Rängen zu. Denn Potsdam führte zweimal und musste sich am Ende dann doch noch geschlagen geben – ein echtes Wechselbad der Gefühle, auch für die Dresdner-Fans. Letztlich waren es Nuancen, die über den Finaleinzug entschieden – und die extrem starke Annahme und Abwehrleistung der Gäste aus Sachsen.

Der SC Potsdam startete mit einem Punkt von Jade Cholet in die Partie (1:0). Dresden glich aus, nachdem ein Angriff über Eleanor Holthaus über die Netzkante ins Aus rollte (1:1). Dafür schlug die Außenangreiferin des SC Potsdam im Anschluss zu und sorgte für das 2:1. Die Gastgeberinnen blieben in der Folge meistens vorn, ohne sich deutlicher abzusetzen. Ein Block von Anna Koulberg brachte das 8:5. Zwischenzeitlich ließ DSC-Top-Spielerin Marta Kamelija Levinska immer mal wieder ihre Klasse aufblitzen. Trotzdem erzielte Sabrina Starks mit einem Block das 12:7. Cholet erhöhte auf 14:8. Eine Netzberührung der Gäste brachte einen Sieben-Punkte-Vorsprung (15:8). Im Anschluss kam der Tabellenführer der Volleyball Bundesliga etwas auf. Allerdings war das Team von Trainer Alexander Waibl nicht in der Lage, den klaren Rückstand aufzuholen. Cholet entschied mit dem 25:21 den ersten Satz für den SCP.

Im zweiten Durchgang legten die Dresdnerinnen beim Aufschlag von Lorena Lorber Fijok erst einmal ein 2:0 vor. Aber den Gastgeberinnen gelangen vier Punkte in Folge (4:2). Ein Fehler der ansonsten stark aufspielenden Holthaus brachte das 6:6. Beim Service von Emma Scarlett Clothier lagen die Gäste dann aber mit 10:7 vorn. Das Heimteam ließ sich dennoch nicht abschütteln, Starks gelang mit einem Block das 11:11. Und wieder hatten die DSC-Damen die richtigen Antworten parat und setzten sich beim Aufschlag von Fijok mit 16:11 ab. Der SC Potsdam begann eine Aufholjagd und war mit dem 15:16 wieder an Dresden dran. Doch der Ausgleich gelang dem Boieri-Team nicht. Dann kam die große Phase von DSC-Mittelblockerin Nathalie Lemmens. Zunächst sorgte sie durch das 24:20 für den ersten Satzball des Waibl-Teams. Dann machte sie den entscheidenden Punkt zum 25:21 – und somit zum Satzausgleich.

Zu Beginn des dritten Durchgangs boten sich beide Teams packende Ballwechsel. Die Dresdnerinnen nahmen aber den Schwung zunächst mit und lagen beim Stand von 8:5 mit drei Punkten vorn. Eine missglückte Annahme von Cholet sorgte für das 6:10. Dann berappelte sich das Team aus der Landeshauptstadt Brandenburgs aber wieder und ging durch Danielle Harbin mit 13:12 in Führung. Ein Ass von Lemmens sorgte wenig später für das 14:13 der Gäste. Jetzt wurde die Begegnung zu einem echten Krimi. Beim Service von Starks glückte Potsdam das 18:15 – jetzt schien das Momentum wieder auf Seiten der Gastgeberinnen zu liegen. Doch die Freude währte nicht lange, Dresden schaffte den Ausgleich (18:18) und dann die erneute Führung (19:18). In der Schlussphase des Durchgangs hatte Potsdam allerdings noch einige Überraschungen parat – und entschied den Satz mit 25:23 nach einem Block durch Starks für sich.

Beflügelt durch die 2:1-Satzführung begann der SC Potsdam im dritten Durchgang gut, lag schnell mit 6:3 vorn. Besonders Holthaus und Cholet waren jetzt extrem gut in der Partie. Daran änderte auch der mehrmalige Ausgleich der Gäste (6:6, 7:7 und 10:10) erst einmal nichts. Doch nachdem ein umkämpfter Ballwechsel an das Waibl-Team ging, lagen die Gäste aus dem Freistaat Sachsen plötzlich mit 12:10 vorn. Die Dresdnerinnen ließen in der Folge nicht locker und erkämpften sich zum Teil Bälle, die längst verloren schienen. Doch auch SCP-Libera Yurika Bamba lief immer mehr zur Top-Form auf. Und so lag Potsdam zwischenzeitlich mit 15:14 erneut vorn. Die Spannung war jetzt kaum noch zu übertreffen. In der Crunchtime des Satzes legte Dresden aber zu und sicherte sich mit dem 25:22 erneut den Ausgleich.

Jetzt musste der Tiebreak über den Einzug in das DVV-Pokalfinale entscheiden. Entsprechend blieb die MBS Arena stimmungstechnisch ein echter Hexenkessel. Der erste Punkt ging zwar an Dresden, doch die Gastgeberinnen glichen postwendend aus. Entsprechend knapp ging es auch danach zu. Beim Stand von 8:7 für den SC Potsdam wurden letztmalig die Seiten gewechselt. Aber dann rissen die Gäste das Geschehen an sich. Am Ende war es ausgerechnet SCP-Kapitänin Harbin, die das Spiel zu Gunsten des sechsfachen Pokalsiegers entschied: Ihr Angriffsball blieb an der Netzkante hängen, sodass Dresden mit 3:2 siegte und in das Finale am 2. März einzog.

Ergebnis: 2:3 (25:21, 21:25, 25:23, 22:25, 11:15)

Starting Six SC Potsdam: Anna Koulberg (Mittelblock), Jade Cholet (Außenangriff), Danielle Harbin (Diagonal), Jenna Ewert (Zuspiel), Eleanor Holthaus (Außenangriff), Sabrina Starks (Mittelblock) und Yurika Bamba (Libera)

Zuschauer: 1.466

Most Valuable Player: Marta Kamelija Levinska (Gold), Eleanor Holthaus (Silber)

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Foto: Dresden hatte sich speziell auf Danielle Harbin bei Potsdam recht gut eingestellt (Bildquelle: Gerhard Pohl)

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