Rückreise mit der Bronzemedaille im Gepäck

Das zweite Halbfinale zwischen dem SC Potsdam und dem Dresdner SC 1898 endete 2:3 (25:16, 25:21, 20:25, 26:28, 10:15). Damit erreichen die favorisierten Gastgeberinnen das Finale um die Deutsche Meisterschaft.

Für das Team von Cheftrainer Guillermo Hernandez endet die Saison 2020/2021 nach Silber im Pokal, mit der zweiten Medaille, einer Bronzenen in der Meisterschaft – insgesamt ein bemerkenswertes Ergebnis, es ist das Beste für den SC Potsdam, seid der Zugehörigkeit zur 1. Volleyball-Bundesliga.

Der Höhepunkt war unmittelbar nach dem Spielende und zwar Überreichen des Edelmetalls nach einer grandiosen Rückspielleistung an die Mannschaft, dem Trainerstab sowie Management für den 3. Platz. Der aktuellen Situation geschuldet wurde diese Ehrung nicht durch den Verband, sondern von Kapitänin Antonia Stautz vorgenommen. Es war der verdiente Lohn einer bemerkenswerten Saison härtester Arbeit in einer gegenwärtig komplizierten Lage in der Sportlandschaft.

Dieses Halbfinalspiel war ein Fight, der nichts für schwache Nerven auf beiden Seiten war und die Entscheidung erst nach fünf Sätzen zu Gunsten des DSC fiel. Potsdam ist in die Margon-Arena angereist und wollte die Chance nutzen und erkämpfen, um ein drittes Spiel bestreiten zu können und so trat die Mannschaft auch auf.

Letztlich war es eine enge Angelegenheit, was die 106:105 Punkte der fünf Sätze belegen, wo durch der SC Potsdam dem Favoriten in dessen Arena alles abverlangt wurde.

Cheftrainer begann mit der erwarteten Formation und schickte zunächst Brittany Abercrombie, Jennifer Nogueras, Symone Speech, Lindsey Ruddins, Kelsey Veltman, Laura Emonts sowie Aleksandra Jegdic (L) auf das Feld und der Sechser begann furios und agierte nahezu makellos. Schnell erkämpfte man sich eine 8:1 Führung, die im weiteren Verlauf auf 11:10 schmolz. Doch Potsdam, bestens auf den DSC eingestellt, bestimmte danach das Geschehen wieder, hielt den Ball fest in den Händen und das überraschte schon, wie das Team beim Hauptrundenersten da auftrat. Das 25:16 spiegelte den Ablauf des ersten Satzes auch nachhaltig wieder.

Nahezu analog gestaltete sich der zweite Abschnitt. Der SC Potsdam war in der Lage, sein druckvolles und variables Auftreten fortzuführen, aber es war etwas knapper. Nach einer 9:6 Führung konnte Dresden zwischenzeitlich 13:13 ausgleichen. Danach verschaffte sich das Team etwas Luft und erzielte das 25:21, es stand jetzt 2:0. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Chance in Richtung drittes Spiel genutzt.

Der dritte Satz gehörte den Gastgeberinnen, die sich ihrerseits jetzt besser auf den SCP eingestellt hatten. Sie enteilten schnell mit drei Punkten in Folge. Ausgeglichen ging es über die Zwischenstände 5:5, 12:12 bzw. 17:17 zu. Danach hatte Dresden die bessere Schlussphase (20:25) und konnte den Satz gewinnen. Es stand jetzt 2:1, da war für beide Mannschaften die Option in Sachen Spielausgang noch völlig offen.

Für den vierten Satz hätte man kein besseres Drehbuch schreiben können. Beide Teams boten einen Krimi attraktivster Volleyballkost, der ein starkes Nervenkostüm verlangte. Da hieß es Rückstand, Ausgleich Führung, ab dem 25:24 Matchball Potsdam, weiter Matchball Dresden, Videobeweis und dann kam das 26:28. Hier war für den SC Potsdam die große Chance zum 3:1 vorhanden, aber auf der Anzeigetafel stand das Zwischenergebnis des Spieles von 2:2.

Jetzt musste der fünfte Abschnitt entscheiden und die Frage beantworten, gibt es ein weiteres Spiel oder setzt sich der Favorit durch, welcher durch den Satzausgleich jetzt den mentalen Vorteil klar auf seiner Seite hatte.

Nach einem holprigen Beginn durch ein offensichtlich technisches Problem geriet der SCP schnell in einen 1:5 Rückstand und konnte noch auf 7:8 verkürzen, aber das beste Team der Hauptrunde hatte das letzte und letztlich spielentscheidende Ende für sich und musste sich insgesamt einer in dieser Form wohl kaum erwarteten Gegenwehr des SC Potsdam erwehren und bestreitet nach den beiden Halbfinalsiegen das Finale um die Volleyballkrone 2020/2021 bei den Damen.

Im letzten Saisonauftritt des Teams von Guillermo Hernandez erhielt Laura Emonts die Ehrung als `MVP`, sie war neben Brittany Abercrombie (21 Pkt.) mit 23 Zählern auch die erfolgreichste Punktesammlerin in diesem Spiel.

Foto: Denis Trapp

Datum: