SC Potsdam holt 3 Punkte gegen Schweriner SC

Das waren fulminante 113 Minuten in der MBS-Arena, in denen die Volleyballerstligistinnen des SC Potsdam ganz bei sich waren: Mit einer leidenschaftlich erkämpften 3:1-Sensation gegen den Schweriner SC boten sie den knapp 700 Zuschauern einen aggressiven und druckvollen Hochleistungskrimi.

Das Team von Trainer Alberto Salomoni holte alles heraus: Gleich im ersten Satz legten die Brandenburgerinnen richtig los, zeigten tolle Aktionen mit viel Kampfgeist, so dass es mit 8:4 in die erste Technische Auszeit ging. Zwischenzeitlich etwas durcheinander, mit Schwächen in Aufbau, Annahme und Aufschlag schaffte es das Team schnell, wieder Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen. Zum 11:11 kam der Gegner noch einmal heran. Aber Lisa Rühl agierte stark in der Annahme, Saskia Hippe pfiff, schleuderte oder hob die Bälle übers Netz direkt auf den gegnerischen Boden und Regina Mapeli-Burchardt, Wiebke Silge Anne Hölzig und Marina Katic agierten aggressiv. Mit 17:14 ging es in die zweite Technische Auszeit, zum 20:19 holte Schwerin auf, gab den Satz dann aber mit 25:21 an Potsdam ab.

Der zweite begann ausgeglichener, mit leichten Vorteilen für den SSC. Salomonis Team kämpfte in langen Ballwechseln, wenngleich nicht fehlerfrei in Aufschlag, Annahme und Abstimmung, so wurden einige Punkte unnötig vergeben. Aber der SC schloss die eigenen Reihen, strukturierte sich, landete harte Schläge und brachte Schwerin auch mit druckvollen Aufschlägen in Bedrängnis. Bis zum Schluss blieben die Mannschaften gleichauf, Potsdam kämpfte sich immer wieder heran an das 6:6, 11:11, 16:16, 19:19 bis zum 27:27. Dann machte Schwerin die entscheidenden zwei Punkte zum 27:29.

Auch die dritte Runde lief ebenmäßig von Ausgleich zu Ausgleich. Zeitweise verlor Potsdam die Ruhe und hatte Abstimmungsprobleme, aber auch der SSC machte Fehler. Mit 7:8 ging es in die Technische Auszeit. Die Potsdamerinnen jagten jedem Ball hinterher, Schwerin ließ sich beeindrucken. Über das 10:10 ging es zum 15:15 und weiter zum 20:20, dazwischen der SSC leicht vorn. Mit starken Block- und Angriffsaktionen schafften die Spielerinnen bei 24:23 den ersten Satzball. Insgesamt drei Satzbälle ließ Potsdam verstreichen, beim vierten holte ein Aufschlagass das 29:27 und den zweiten Satzpunkt für den Gastgeber.

Gestärkt und selbstbewusst gingen sie in  den vierten Durchgang und brachten den Gast aus dem Rhythmus. Bis zum 6:6 blieb der Gegner mit scharfen gezielten Angriffen am Ball, dann folgte eine lange fatale Fehlerserie. Vom 14:10 ging es über das 16:11 zum 19:14. Die Mecklenburger kamen nicht mehr ins Spiel. Potsdam blockte stark, nahm gut an, spielte aggressiv in Angriff und Aufschlag und nutzte die gegnerische Unruhe. Bei 21:15 nahm Schwerin eine Auszeit, aber für eine Kehrtwendung reichte es nicht mehr. Nach einem gebrüllten „1-2-3“ der Zuschauer knallte ein scharfer Potsdamer Ball zum 25:19 auf den gegnerischen Boden und sicherte den 3:1-Sieg.

„Gut gemacht, Kompliment“, sagte Alberto Salomoni glücklich: „Die Mannschaft hat in jedem Satz Druck gemacht und war präsent auf dem Feld. Sie haben gekämpft, wenn es gut lief und sie haben die Drecksarbeit gemacht. Sie haben immer einen Ball mehr geholt. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie an einem guten Tag jeden Gegner in Schwierigkeiten bringen kann, wenn jede Einzelne kämpft. Ich hoffe, heute haben wir verstanden, dass, wenn wir mit Herz spielen, wir richtig gut sind. Und dass jeder Ball wichtig ist.“

 

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