SC Potsdam setzte Schwerin beim 2:3 ordentlich unter Druck

Was für ein Spiel. Der SC Potsdam verliert in einer spannenden Partie knapp mit 2:3 (26:24; 16:25; 18:25; 25:23; 11:15) gegen den Rekordmeister, Schweriner SC.

Die 1274 Zuschauer sahen eine Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenken wollten. Der SC Potsdam begann furios und ging sofort mit 4:0 in Führung. Die Startsechs mit Lisa Gründing, Bernarda Cutuk, Giulia Carraro, Jessica Rivero, Nikola Radosova, Michala Kvapilová und Libera Lisa Rühl war so präsent, dass Schwerins Trainer Koslowski schon nach wenigen Minuten gezwungen war eine Auszeit zu nehmen. Doch bis zum 8:4 war es weiterhin eine klare Angelegenheit für die Gastgeberinnen. Erst dann kam Schwerin besser ins Spiel und arbeitete sich auf 17:16 heran. SC-Potsdam-Trainer Alberto Salomoni nahm eine Auszeit. Diese zeigte Wirkung. Ein knallharter Angriffsschlag von Potsdams Diagonalangreiferin Michala Kvapilová sorgte für das 18:16. Beim Stand von 21:18 wechselte Alberto Salomoni dann die 16-jährige Sophie Dreblow für Jessica Rivero ein. Die eigentliche Libera sollte für mehr Stabilität in der Annahme sorgen. Dies gelang auch recht gut und der erste Satzpunkt war beim 24:19 zum Greifen nah. Doch Schwerin schaffte es fünf Satzbälle abzuwehren. Beim 24:24 behielten die SC-Mädels allerdings die Nerven und holten den Punkt mit 26:24 auf ihr Konto.

Im zweiten Satz waren die Schwerinnerinnen wesentlich sicherer und angriffsstärker als im ersten Satz. Beim 6:8 lag der SC zum ersten Mal im Spiel zurück und zeigte besonders in der Annahme Unsicherheiten. Doch Salomoni blieben kaum Alternativen zum Wechseln, da er auf seine Annahme-Spezialistin Seomara Sainz sowie auf seine Hauptangreiferin Ivonee Montano (beide mit ihren Nationalmannschaften unterwegs) auch am Samstag verzichten musste. Schwerin holte den zweiten Satz sicher mit 16:25 auf sein Konto.

Der SC Potsdam ließ sich jedoch vom Satzverlust nicht beeindrucken und spielte weiter munter auf. Besonders in der ersten Phase des dritten Satzes konnten sie den Favoriten aus Schwerin gehörig unter Druck setzen. Mit 12:6 enteilten sie der Mannschaft von Felix Koslowski, die überaus gefordert wurde in der MBS-Arena in Potsdam und doch immer wieder zurückkam. Schwerin kam auf 13:13 heran und zog mit 17:20 davon. Wie auch schon im ersten und zweiten Satz wechselte Salomoni wieder Sophie Dreblow für die Annahme ein. Für die 16-Jährige war es der erste Einsatz in der diesjährigen Bundesliga-Saison. Doch auch sie konnte am 18:25 nichts ändern. Der SC Potsdam lag mit 1:2 nach Sätzen zurück und musste nun den vierten für sich entscheiden, um wenigstens einen Punkt zu behalten.

Und genauso traten sie im vierten Satz dann auf. 5:3 führte der SC, beim 13:10 konnte Kapitänin Kathy Radzuweit ihr „Comeback“ nach ihrer dreiwöchigen Verletzungspause wegen eines Fingerbruchs geben. „Kathy ist wichtig für die Mannschaft“, sagte Salomoni nach der Partie. „Nicht weil es Lisa Gründing im Block schlecht macht. Aber Kathy ist in den entscheidenden Momenten da.“ Der vierte Satz war ein wahres Spiel auf Augenhöhe. Über die Spielstände von 20:18, 22:21 und 24:22 erlebten die Zuschauer einen wahren Krimi um die Punkte. Und ein letzter ewig andauernder Ballwechsel brachte die Halle beim 25. Punkt für Potsdam endgültig zum Kochen. Der Jubel war riesig.

Es ging in den Tiebreak. Der psychologische Vorteil lag zwar bei den Potsdamern, die den vierten Satz gewinnen konnten, doch Schwerin konnte noch etwas mehr aus sich herauskitzeln, als die Gastgeberinnen. Beim 4:7 zogen Lousiane Souza Ziegler und Co. davon. Beim 6:10 nahm Alberto Salomoni eine letzte Auszeit. Er motivierte sein Team noch einmal und es zeigte Wirkung. Jessica Rivero, Nikola Radosova und Michala Kvapilová punkteten noch einmal und brachten den SC auf 11:14 heran. Am Ende war das Glück nicht auf Potsdams Seite. Ein letzter Angriff von Rivero wurde wegen Übertretens der 3m-Linie für Schwerin gewertet.

Michala Kvapilová wurde nach dem Spiel als wertvollste SC-Potsdam-Spielerin geehrt. Die 24-Jährige konnte 25x punkten und war damit die Topscorerin des Spiels. Bemerkenswert ist allerdings, dass auch Nikola Radosova (17 Punkte) und Jessica Rivero (15 Punkte) über die 15-Punkte-Marke kamen. Von Schwerin wurde Saskia Hippe als wertvollste Spielerin ausgezeichnet. Sie kam auf 16 Punkte – ebenso wie Kapitänin Lousiana Souza Ziegler.

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