SCP erkämpft einen Punkt im Fünfsatzfight

Im Auswärtsspiel unterlag der SC Potsdam nach 1:56 Std. beim SSC Palmberg Schwerin 2:3 (25:21, 25:21, 9:25, 24:26, 13:15) und verfügt jetzt über 29 Punkte.

Für den SC Potsdam ging es in diesem Meisterschaftsvergleich gegen den in eigener Halle favorisierten und mehrfachen nationalen Titelträger, sowie Pokalgewinner darum, sich immer besser in Form für die noch anstehenden Aufgaben zu bringen und im Weiteren an die bisherigen Leistungen bzw. Ergebnisse des Jahres anzuknüpfen. Da sind und waren die Gastgeberinnen immer ein willkommener Gradmesser. Dazu kommt noch, dass es mit großen Schritten in Richtung Abschluss der Hauptrunde geht und hier sind gute Platzierungen für die sich anschließenden Playoffs gefragt, was für die Teams von primärer Bedeutung bei diesem Aufeinandertreffen waren.

Cheftrainer Guillermo Hernandez begann mit Vanessa Agbortabi, Kelsey Veltman, Brittany Abercrombie, Symone Speech, Jennifer Nogueras, Laura Emonts sowie Aleksandra Jegdic (L) in der Palmberg-Arena. Im Verlauf des Spiels wechselte er noch Darja Erzen, Ana-Tiemi Takagui, Lindsay Flory und nach langer Verletzungsunterbrechung Lindsey Ruddins, die bei ihrem Comeback gleich 8 Punkte erzielte, ein.

Beide Teams begannen hochmotiviert und boten vom ersten Ballwechsel an einen attraktiven Fight, der bis zum 13:13 ausgeglichen war. Danach gelang dem SC Potsdam eine gute Serie bis hin zum 19:14. Auch die Endphase wurde bestimmt und das überraschte schon, wo dann beim 25:21 die Seiten gewechselt wurden.

Im zweiten Satz konnte das Guillermo-Team nahtlos an den Auftakt anschließen und erkämpfte sich durchgängig eine Führung, die sich zwischen einem und fünf Punkten bewegte. Nach einem 16:11 kämpfte sich der SSC Palmberg zum 21:20 heran. Es wurde eng. Danach nahm der SCP-Cheftrainer eine Auszeit mit Wirkung. Potsdam konnte die Schlinge ganz eng ziehen und nach einem erneuten 25:21 das 2:0 nach Sätzen beim Favoriten erzielen. Dieser Zwischenstand war schon eine Überraschung und man schaute mit höchster Spannung, wie es weitergeht.

„Wenn wir einen Punkt mit aus Schwerin mitnehmen, wäre es super“, äußerte sich Teammanager Eugen Benzel vor dem Vergleich und diese große Zielsetzung hatte man jetzt bereits geschafft. Damit gelang dem SC Potsdam im vierten Spiel des Jahres, wieder zu punkten. Munter und schnell ging es weiter, aber ganz anders, denn dieser Satz dauerte nur 17 Minuten, wo der SC Potsdam beim 9:25 nie den Faden auf dem Feld gefunden hat. Es war der völlige Gegensatz zu den vorausgegangenen beiden Sätzen, aber auch das ist Volleyball.

Das änderte sich aber schnell. Potsdam war wieder da und dieser Abschnitt war attraktives Volleyball, so wie man es erleben möchte. Ständig wechselte die Führung, was bis zum 24:24 so ging. Zwischenzeitlich stand es 17:13 sowie 23:20. Der Sportclub hatte die große Chance, den Satz und damit den Fight zu entscheiden. Der SSC Palmberg gab sich in heimischer Halle nie auf und konnte zum 2:2 ausgleichen, es ging in den Tie-Break.

Jetzt war das Fünfsatzspiel wieder da. Bereits in der Hinrunde trennten sich die Team 2:3. Dieser entscheidende Abschnitt begann mit einem 1:1 etwas kurios, denn der 1. Schiedsrichter Lutz Steinmetz zeigte vor dem ersten Ballwechsel beiden Cheftrainern die rote Karte, was zu diesem Zeitpunkt von den sich auf dem Feld befindenden Mannschaften Irritationen und Staunen auslöste. Aber diese waren dann schnell wieder bei ihrer Aufgabe und schenkten sich nichts. Um jeden Zähler wurde intensiv gefightet. Nach einem 3:7 konnte Potsdam zu 9:9 ausgleichen, aber trotz großen Kampf das 13:15 nicht verhindern.

Die bestens aufgelegte Aleksandra Jegdic erhielt von Felix Koslowski die Ehrung als „MVP“ und vom SSC konnte Lina Alsmeier Gold in Empfang nehmen. Für den SC Potsdam waren Laura Emonts sowie Brittany Abercrombie mit 20 bzw. 19 Punkten am erfolgreichsten.

Insgesamt konnte der SC Potsdam mit dem angestrebten Punktgewinn in Schwerin, bis auf den dritten Satz, durchaus spielerische Akzente setzen und auf Augenhöhe agieren und den Aufwärtstrend fortsetzen. In dieser Richtung muss es zielstrebig weitergehen, denn bereits am kommenden Mittwoch kommt es zur nächsten Herausforderung für das Team, da ist Allianz MTV Stuttgart um 19.00 Uhr zu Gast in der MBS-Arena. Da möchte man gegen den Tabellenzweiten das 0:3 aus dem Hinspiel korrigieren.

Sportdirektor Toni Rieger zum Spiel:

„Man sieht, dass der Aufwärtstrend weiter geht. Abgesehen vom dritten Satz haben wir ein gutes Spiel gemacht. Am Ende waren es Kleinigkeiten die entschieden haben. Aus meiner Sicht hat auch das Schiedsrichterteam ein bischen unglücklich agiert und hatte keine klare Linie von Anfang an. Dadurch kochen natürlich die Emotionen an der Seitenlinie hoch. Zum Glück gibt es beim DVV-Pokalfinale das Challenge-System. Am Ende muss man sagen, dass das Team super um jeden Ball gekämpft hat, auch als wir im fünften Satz bereits mit vier Punkten hinten lagen.“

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