Spiel mit ungewollt angezogener Handbremse

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam haben am Samstagabend das erste Spiel im Playoff-Viertelfinale der Volleyball-Bundesliga beim VC Wiesbaden mit 0:3 verloren. Nach der deutlichen Niederlage müssen die Potsdamerinnen nun das zweite Match am Samstag in der heimischen MBS-Arena gewinnen, um in der „Best of three“-Serie ein Entscheidungsspiel am darauffolgenden Mittwoch in Wiesbaden zu erzwingen.

„Das Ergebnis ist deutlich“, sagte ein enttäuschter Alberto Salomoni nach dem Abpfiff. „Wieder ein 0:3“. Der Trainer des SC Potsdam fühlte sich an die Wiesbaden-Klatsche im letzten Hauptrundenspiel erinnert. Schon vor drei Wochen gingen die Potsdamerinnen beim Tabellenvierten in drei Sätzen unter. Im Februar hatte das Spiel allerdings wenig Bedeutung, am Samstag ging es um einiges mehr. Eine gute Ausgangsposition wollte sich die Salomoni-Truppe verschaffen. Nun heißt es als allererstes dieses Spiel wieder aus den Köpfen zu bekommen, um im zweiten Play-Off-Spiel mit neuer Motivation anzugreifen.

Von Anfang an lief nicht viel zusammen im Spiel des SC Potsdam in Wiesbaden. „Wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen“, sagte Libera Lisa Rühl. „Irgendwie hatte ich das Gefühl, wir haben mit angezogener Handbremse gespielt.“ Im ersten Satz häuften sich die kleinen Fehler: Angriffe, die knapp im Aus landeten, Netzroller, die wieder in die eigene Hälfte rutschten. „Da hatten wir wirklich Pech“, so Rühl. Auf der gegnerischen Seite lieferte das Team von Andreas Vollmer seine Leistung ab. „Der große Unterschied zwischen Wiesbaden und uns war die Fehlerquote“, betonte Salomoni. „Wir haben 19 eigene Fehler in drei Sätzen gemacht.“ Zu viel um gegen eine Topmannschaft zu bestehen. Besonders die Angreiferinnen hatten einen schwarzen Tag erwischt. Topscorerin Michalá Kvapilova blieb mit sieben Punkten weit unter ihren Möglichkeiten. Und auch Nikola Radosova (3 Punkte), Jessica Rivero (4) und Seomara Sainz (1) konnten die gegnerische Abwehrreihe nur selten überwinden. Immer wieder versuchte Salomoni mit den Einwechselspielerinnen neue Impulse zu setzen. Doch am Samstag war der SC Potsdam im Angriff chancenlos.

Im zweiten Satz, der mit 10:25 überdeutlich verloren ging, ließ sich böses erahnen. „Da haben wir überhaupt nicht mitgespielt“, erklärt der Potsdamer Coach. „Das hat mich sehr geärgert.“ Umso mehr freute es den Italiener, dass sich seine Mannschaft dennoch nicht aufgab. Obwohl sie auch im dritten Satz mit 3:10 deutlich zurücklagen, kämpften sich Rühl und Co. wieder heran, glichen gar zum 22:22 aus. „Das nehme ich als positives Signal für das nächste Spiel mit“, versuchte Salomoni noch ein wenig Optimismus aus der Partie zu ziehen. Den Glauben an sein Team und den Einzug ins Halbfinale habe er noch nicht verloren. „Wiesbaden ist eine Mannschaft, die wir schlagen können. Ich glaube nach wie vor an unsere Chance.“

Und selbst der Sicherheitsmann in der Wiesbadener Sporthalle wünschte den Potsdamerinnen eine gute Heimreise und freue sich auf ein Wiedersehen am 25. März. „Er war sich sicher, dass wir zu Hause gewinnen und somit am 25. März noch einmal in Wiesbaden spielen werden“, erzählte Lisa Rühl.

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