Supercup-Vorbericht: Zu was ist „Underdog“ Potsdam imstande?

Am 1. November (ab 17.00 Uhr live bei SPORT1) ist es so weit. Der SC Potsdam greift in der Stuttgarter Porsche-Arena nach dem Sparda-Bank Supercup. Sollte Potsdam gewinnen, wäre es der erste Profi-Titel überhaupt in der Volleyball-Vereinsgeschichte. Entsprechend motiviert geht das Team von Chefcoach Guillermo Naranjo Hernández an die Aufgabe heran. Doch viele Fakten sprechen gegen die Gäste aus der Landeshauptstadt Brandenburgs. Schon die Tatsache, dass der Vize-Meister beim Double-Sieger antritt, verrät eine Menge. Aber es gibt weit mehr, was den Allianz MTV Stuttgart zum Favoriten macht.

Da ist zunächst einmal die Kulisse von über 6.000 Zuschauern, die weitestgehend das Team vom Deutschen Meister und DVV-Pokalsieger anfeuern wird. In der Landeshauptstadt Baden-Württembergs ist am Dienstag ein gesetzlicher Feiertag, da passt die Partie um den Supercup gut in das Freizeit-Programm. Für die Gäste aus dem Brandenburgischen sieht es ganz anders aus: Kein Feiertag, früher Beginn – da ist es für viele Anhängerinnen und Anhänger nicht möglich, im 600 Kilometer entfernt liegenden Stuttgart beim Top-Duell dabei zu sein. Trotzdem werden 200 Fans die Potsdamerinnen unterstützen. Das ist unter den gegebenen Umständen ein großartiger Support.

Und auch die finanziellen Voraussetzungen sprechen eindeutig für die Gastgeberinnen. Der Etat Stuttgarts ist deutlich höher als der des Vize-Meisters. Entsprechend konnte sich der Allianz MTV vor Saisonbeginn noch einmal kräftig verstärken. Neuzugänge wie Michelle Petter, Marie Schölzel, Barbara Wezorke, Alexis Hart, Laura Künzler, Britt Bongaerts und Luisa Keller sprechen bei dem ohnehin schon starken Team für weitere Qualität. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Stuttgart beispielsweise mit Simone Lee, Krystal Rivers, Eline Timmerman, Roosa Koselko und Maria Segura Pallerés ohnehin Top-Spielerinnen erhalten blieben.

Zudem haben die Potsdamerinnen, die ebenfalls die meisten Stammspielerinnen halten konnten, die kürzere Verschnaufpause vor der Partie um den Sparda-Bank Supercup. Stuttgart startete bereits am Freitag mit einem Heimspiel in die neue Saison der Volleyball Bundesliga. Beim 3:0 gegen den VfB Suhl LOTTO Thüringen sorgten einmal mehr Krystal Rivers und Simone Lee für die meisten Punkte des Double-Siegers. Der SC Potsdam spielte erst am Samstag beim Dresdner SC. Beim 3:1-Auswärtserfolg zeigte sich auch der Vize-Meister formstark. Allerdings reiste das Team dann erst einmal nach Potsdam zurück, um am Montag nach Stuttgart aufzubrechen. Die Reisestrapazen und die kürzere Regenerationszeit dürften den Spielerinnen also noch in den Knochen stecken.

„Wir könnten am Dienstag den ersten Titel der Vereinsgeschichte gewinnen“, bringt Potsdams Chefcoach Naranjo Hernández die Motivation trotzdem auf den Punkt. „Stuttgart hat sich vor der Saison noch einmal verstärkt, darum werden sie noch schwieriger zu schlagen sein. Hinzu kommt ihr Heimvorteil. Aber wir werden versuchen, eine starke Leistung zu zeigen.“ Dabei könnte den Potsdamerinnen einmal mehr helfen, dass sie der Underdog sind. Denn diese Rolle schien ihnen schon in der abgelaufenen Saison zu liegen. Dazu kommt der Teamgeist, der vor und in einem Spiel schon so oft wichtiger war als die Fakten.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Heim-Tickets für den SC Potsdam gibt es hier. Weitere Nachrichten vom Volleyball-Bundesliga-Team des SC Potsdam gibt es hier!

Foto: Der Teamgeist bei SC Potsdam stimmt (Quelle: SC Potsdam)

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