Volleyballerinnen treffen auf Schwarz-Weiß Erfurt

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam treten am Samstag (18 Uhr) in der Bundesliga bei Schwarz-Weiß Erfurt an. Es ist das letzte Auswärtsspiel der Hauptrunde. Gegen den Abstiegskandidaten sollen drei Punkte her. Antonia Stautz freut sich auf das Duell gegen ihren Ex-Verein.
MAZ – Wenn Antonia Stautz das Spielfeld betritt, dann platzt es aus ihr raus. „Ohne Emotionen geht es bei mir nicht. Das gehört für mich beim Volleyball dazu, egal, ob wir einen Punkt gemacht haben oder nicht“, sagt die Außen-Annahme-Spielerin, die am Samstag (18 Uhr) mit dem SC Potsdam in der Bundesliga bei ihrem Ex-Verein Schwarz-Weiß Erfurt antritt. „Das ist natürlich ein ganz besonderes Spiel für mich“, sagt Antonia Stautz. „Ich freue mich total darauf.“

Denn sie hat sechs Jahre in Erfurt gelebt und gespielt. „Dort habe ich mein Abi gemacht und studiert. Dadurch habe ich viele Bekannte in Erfurt. Von der Mannschaft kenne ich zwar nur noch drei, vier Spielerinnen, aber der Hallensprecher und Vereinsverantwortliche sind mir schon noch geläufig“, erzählt Antonia Stautz. „Ich kenne da halt viele Leute.“

Fußball-Fan von Eintracht Braunschweig

Begonnen hat ihre Volleyball-Karriere aber in Braunschweig, beim SC Langenhagen spielte sie auch eine Saison in der 2. Liga mit Mittelblockerin Lisa Gründing zusammen. Letztere wechselte 2011 nach Potsdam und Antonia Stautz nach Erfurt. Sie ist übrigens Fan von Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig. Ein Verwandter sei mit den Niedersachsen 1967 deutscher Meister geworden. Auch ihr im Dezember bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommener Vater Michael Stautz war einst Profi-Kicker.

Als die 24-Jährige im vorigen Jahr vom Abstiegskandidaten aus Thüringen – Erfurt war sportlich schon abgestiegen und liegt auch derzeit als Zehnter auf dem Abstiegsplatz – nach Potsdam wechselte, war das für die starke Aufschlägerin ein Quantensprung. „Zumal Potsdam in der vorigen Saison ja Vierter war.“

In die Startformation gespielt

Warum es in dieser Saison nicht so recht läuft, kann Antonia Stautz nicht sagen, „weil ich den Vergleich zum Vorjahr nicht habe“. Der neu-trale Beobachter stellt jedoch fest, dass es beim SC besser läuft, seitdem die Spielerin mit der Nummer 8 in der Startaufstellung steht. Und das passierte Mitte Januar. „Mir war am Anfang schon klar, dass ich weniger Einsatzzeiten bekommen würde. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich trotzdem immer mal wieder eingesetzt wurde und meine Spielzeiten bekam.“ Natürlich sporne es sie an, von Anfang an auf dem Feld zu stehen. Und die Mannschaft braucht Antonia Stautz, die nun mit ihrer WG-Partnerin Anne Hölzig das Duo auf Außen-Annahme bildet. Stautz, deren Freund Beachvolleyball-Nationalkader Philipp Bergmann ist, zeigt zwar einerseits die so wichtigen Emotionen. Andererseits strahlt sie auch eine enorme Ruhe aus bei ihren Aktionen, kommuniziert viel mit den Mitspielerinnen. Das gibt dem Team Sicherheit.

Positive Energie auf dem Feld

Trainer Davide Carli sagt: „Antonia ist eine positive Überraschung. Sie hat in jedem Training eine professionelle Einstellung. Sie bringt mehr Energie auf das Feld.“ Einig sind sich Trainer und Spielerin, dass in den verbleibenden drei Hauptrundenspielen gegen die Kellerkinder Erfurt und VC Olympia Berlin sowie abschließend gegen Vilsbiburg möglichst neun Punkte geholt werden. „Das ist unsere einzige Chance, um im Viertelfinale Stuttgart aus dem Weg zu gehen“, schätzt Antonia Stautz ein, die nach ihrem Bachelor-Abschluss in Sportmanagement nun ein Online-Masterstudium für Generalmanagement absolviert. „Denn das wäre der größtmögliche Brocken für uns. Dresden würde uns aus dem Spitzentrio am ehesten liegen.“

Von Peter Stein

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