Im Terminkalender des SC Potsdam jagt aktuell ein Highlight das andere. Da trifft es sich ganz gut, dass das Team von Chefcoach Riccardo Boieri nur zwei Tage nach dem Champions-League-Spiel gegen den Allianz MTV Stuttgart vom Donnerstag in der Volleyball Bundesliga erneut auf den Deutschen Meister trifft. Denn so mussten die Potsdamerinnen gar nicht erst zurückreisen und konnten vor der letzten Hauptrundenpartie in der Stuttgarter SCHARRena (Beginn am Samstag um 17.00 Uhr) ein wenig Kräfte sparen.
Nicht nur, weil es nach der Partie mit der Zwischenrunde weitergeht, heißt es am Samstagabend einen Strich unter die Hauptrunde zu machen. Denn der SC Potsdam erhielt vom Lizenzierungsausschuss der Volleyball Bundesliga (VBL) vor der Begegnung die Nachricht, dass er – genau wie der VfB Suhl LOTTO Thüringen und der VC Wiesbaden – mit einem Punktabzug belegt wird. In einer Erklärung des Ligaverbandes heißt es dazu: „Damit hat der Standort ebenfalls die Voraussetzungen geschaffen, um auch die Sanktionierung der Lizenzierungsverstöße früherer Spielzeiten abschließend zu regeln. Mit finanziellen Sanktionen und einem Abzug von sechs Punkten in der Hauptrunde ziehen VBL und Club einen Schlussstrich unter dieses Kapitel.“ Die vermeintlichen Ermittlungen der Finanzbehörden und Staatsanwalt dauern derweil noch an. „Diese Verfahren können sich noch über mehrere Jahre ziehen“, glaubt VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler. „Uns war es aber ein Anliegen, nunmehr Rechtssicherheit für alle zu schaffen; dies auch im Lichte der Tatsache, dass unsere sportrechtlichen Sanktionsmöglichkeiten beschränkt sind.“ Die Punktabzüge (Potsdam und Suhl sechs Punkte, Wiesbaden drei) werden sofort vollzogen.
Eugen Benzel, Geschäftsführer der SC Potsdam Sport & Marketing GmbH, bewertet die Situation mit gemischten Gefühlen. „Wir müssen das hinnehmen, aber ich finde den Abzug von sechs Punkten unverhältnismäßig. Denn die neu gegründete Spielbetriebsgesellschaft hat meiner Meinung nach in den letzten Monaten großartige Arbeit geleistet und das, was war, wieder ins Reine gebracht. Trotzdem sehe ich die Entscheidung als große Chance. Denn damit wird die Vergangenheit seitens der Liga zu den Akten gelegt und wir können mit unserem Team endlich nach vorne schauen.“ Aus sportlicher Sicht kann der SC Potsdam zum Abschluss der Hauptrunde mit nun 26 Punkten noch auf Platz fünf abrutschen. Entsprechend motiviert sind Mannschaft und Trainer, bei der Auswärtspartie in Stuttgart das Bestmögliche herauszuholen.
Dass es beim aktuellen Tabellenführer noch einmal ganz schwer werden dürfte, konnte man bereits am Donnerstag im Hinspiel der Champions-League-Playoffrunde sehen. Da unterlag der SC Potsdam mit 0:3 (18:25, 25:27, 19:25). „Das Ergebnis hört sich für mich deutlicher an als es wirklich war“, so Benzel. „Unsere Mannschaft hätte es durchaus verdient gehabt, einen Satz zu gewinnen. Wir ziehen unsere Lehren aus der Partie und greifen am Samstag erneut an.“ Aufpassen sollte das Boieri-Team dabei einmal mehr auf Kristal Rivers (Diagonal) und Maria Segura Palleres (Außenangriff). Beide zeigten zusammen mit Zuspielerin Britt Bongaerts wie wertvoll sie für Stuttgart sind.
SPORT1 überträgt die Partie am 3. Februar live im Free-TV.
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Foto: Auch im Hauptrunden-Hinspiel der Volleyball Bundesliga im Dezember unterlag Potsdam gegen Stuttgart mit 0:3 (Bildquelle: Nicol Marschall)