Am Mittwoch (ab 17.00 Uhr deutscher Zeit) kann der SC Potsdam Geschichte schreiben. Das Team aus der Landeshauptstadt Brandenburgs will zum ersten Mal in der Vereinshistorie in ein Europapokal-Halbfinale einziehen. Den Grundstein dafür haben die Spielerinnen von SCP-Coach Riccardo Boieri bereits gelegt: Mit 3:0 (25:18, 25:14, 25:12) gewannen sie das Hinspiel gegen C.S.M. Targoviste am 8. Januar in der MBS Arena. Somit würden im Rückspiel bereits zwei gewonnene Sätze zum Erreichen des Halbfinales im CEV Challenge Cup reichen. Sollte das nicht gelingen, müsste ein sogenannter Golden Set darüber entscheiden, wer das Semifinal-Ticket löst.
Die Vorzeichen sind somit recht gut. Denn im Viertelfinal-Heimspiel zeigten die Potsdamerinnen eine souveräne Vorstellung. Besonders Eleanor Holthaus, Sabrina Starks, Danielle Harbin und Jade Cholet waren im Angriff blendend aufgelegt. Letztgenannte verletzte sich aber beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Wiesbaden schwer, zog sich einen Kreuzbandriss zu. Damit wird sie nicht nur in Rumänien, sondern lange Zeit fehlen. Aller Voraussicht nach wird sie durch Michelle Bachmann ersetzt. Die 19-Jährige sprang bereits nach der Cholet-Verletzung in Wiesbaden in die Bresche und war zuletzt gegen Dresden von Beginn an dabei.
„Das Spiel in Targoviste ist ein Highlight – nicht nur für den Verein, sondern auch für die Spielerinnen – besonders für die jungen, also für mich“, so Bachmann auf einer Pressekonferenz kurz vor der Abreise zum Europapokal-Auswärtsspiel. Die Potsdamer Außenangreiferin fuhr fort: „Klar gab es schon ein paar Turniere, auf denen ich etwas gewonnen habe. Aber auf dieser Ebene ist das natürlich etwas ganz anderes. Und auch wenn der Gegner jetzt vielleicht nicht ganz so schwer erscheint, wäre der Halbfinal-Einzug ein großes Ereignis. Wir freuen uns daher auf jeden Fall darauf.“
Die 20-jährige Anna Koulberg äußerte sich beim Abschlusstraining vor der strapaziösen Reise nach Rumänien ähnlich zuversichtlich. „Wir haben eine große Chance, auch wenn es traurig ist, dass sich Jade Cholet inzwischen verletzt hat. Aber Michelle Bachmann hat ihre Sache zuletzt gut gemacht.“ Für die Mittelblockerin des SC Potsdam ist es nicht die erste Reise zu einer Begegnung in Rumänien. „Die Zuschauer feuern ihre Teams da sehr lautstark an. Daher weiß ich, wir müssen uns auf unser Spiel fokussieren. Dann kann uns das Drumherum auch nicht zu sehr auf die Nerven gehen.“
Die Pressekonferenz von Montag gibt es auf dem YouTube-Kanal der MBS Arena zu sehen. Zum Video-Vorbericht geht es auf dem YouTube-Kanal des SC Potsdam. Eintrittskarten für die Heimspiele des SC Potsdam gibt es hier. Eine TV-Übertragung aus Targoviste wird es nach aktuellem Kenntnisstand nicht geben.
Foto: Beim Hinspiel gegen Targoviste war die Freude über den 3:0-Erfolg riesig (Bildquelle: Andreas Beckmann)