Am letzten Wochenende fand in Bitterfeld der 25. Jugendpokal des VC Bitterfeld-Wolfen statt. Bei diesem traditionellen Turnier haben fast 40 Mannschaften in den Altersklassen U 12, U 16 und U 18 in drei Spielhallen teilgenommen. Unsere Mädels der U 18 III starteten mit ihrem Trainer Uli Naujoks zum zweiten Mal bei diesem größten Turnier in Ostdeutschland. Im letzten Jahr erreichten die Mädels von den 12 teilnehmenden Mannschaften einen achtbaren siebten Platz. In diesem Jahr wollte man aber das Halbfinale anvisieren und unter den besten vier Teams von diesmal zehn teilnehmenden Mannschaften aus fünf verschiedenen Bundesländern beim U 18-Turnier landen. Dass zum Schluss sogar das Finale herauskam, konnte vorher niemand ahnen.
Nach der ersten Nacht in der Unterkunft auf Luftmatratze und Schlafsack folgte am Samstag in der Spielhalle die Eröffnung und das Turnier startete mit den Gruppenspielen in zwei 5er-Gruppen. Um am Sonntag ins Halbfinale einziehen zu können, musste man in seiner Gruppe den ersten oder zweiten Platz belegen. Gespielt wurde in der Gruppenphase mit jeweils drei Pflichtsätzen, die alle beim Spielstand von 5:5 begannen. Der erste Gegner unserer Mädels war das Team vom SV Hagenow 1. Mit den Mädels aus Mecklenburg-Vorpommern hatten unsere Spielerinnen wenig Probleme und konnten ihr gewohnt druckvolles Spiel durchsetzen und siegten schließlich deutlich mit 25:14/25:22/25:18.
Das zweite Spiel war für die Potsdamerinnen eigentlich schon der Höhepunkt des Turniers. Es ging gegen die Volley Juniors Thüringen, also gegen die Landesauswahl Thüringens. Alles großgewachsene und sehr spielstarke Mädels, aber unsere Volleyballerinnen haben sich dadurch nicht einschüchtern lassen und spielten sich in einen regelrechten Rausch. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Es blieb dramatisch spannend bis zum Schluss. Unter unbeschreiblichen Jubel siegten unsere Mädels mit 25:23/16:25/25:23 gegen die besten Mädels aus Thüringen und zeigten hier sicherlich das beste Spiel der gesamten Saison. „Wahnsinn – einfach großartig gemacht. Anders kann man dieses Spiel, diesen Sieg, nicht beschreiben“, so der stolze Trainer Uli Naujoks nach diesem nervenaufreibenden Fight seiner Mädels.
Im dritten Spiel hieß der Gegner Oscherslebener SC. Auch hier jetzt ein ähnliches Bild, wie im ersten Spiel gegen Hagenow: Das Team aus Sachsen-Anhalt konnte gegen das wiederum sehr starke druckvolle Spiel unserer Mädels kein Mittel finden und so siegte der SCP sehr deutlich mit 25:7/25:10/25:16.
Im letzten Gruppenspiel wurde es nun noch einmal spannend gegen das Team von Motor Mickten aus Dresden. Die Mädels aus Sachsen lieferten sich mit den Potsdamerinnen bis zum Schluss ein packendes Spiel auf Augenhöhe. Nach dem Verlust des ersten Satzes, der mit 23:25 knapp verlorenging, musste nun mindestens der zweite Satz gewonnen werden, um ins Halbfinale einziehen zu können. Diesen Druck konnten unsere Mädels standhalten und siegten mit 25:19. Was nun folgte, war nichts für schwache Nerven. Es ging hin und her und keine Mannschaft wollte dem Gegner etwas schenken. Leider verbuchten die Mädels aus Dresden das glücklichere Ende für sich und siegten nach tollem Fight unserer Mädels mit 31:29. Jetzt fing das große Rechnen an. Denn durch die bisherigen Ergebnisse hatten die Thüringer Mädels, Motor Mickten und unser Potsdamer Team die gleiche Punktezahl auf dem Konto und nun mussten die kleinen gespielten Punkte die Entscheidung um Platz 1, 2 und 3 in dieser Gruppe bringen. Nach kurzer Wartezeit konnte dann endlich gejubelt werden – Gruppenzweiter hinter der Landesauswahl Thüringen und somit das Halbfinale erreicht.
Am zweiten Abend konnten die Mädels dann wieder bei Pizza und Pasta in der Unterkunft neue Energie tanken, ihr Können beim „Pritschwettbewerb“ unter Beweis stellen, neue Kontakte mit Mädels aus den anderen Mannschaften knüpfen und das erste Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft der Damen auf einer Großleinwand verfolgen.
Am Sonntag hieß der Gegner im Halbfinale dann VC Parchim. Die Mädels aus Mecklenburg-Vorpommern konnten sich in ihrer Gruppe gegen das zweite Team aus Brandenburg, gegen den VC Herzberg, um den Gruppensieg durchsetzen. In diesem Spiel zeigten unsere Mädels von Anfang an, dass sie ins Finale wollten. Man merkte den Parchimer Mädels schon den großen Respekt an, den sie vor unserem Team, dem SC Potsdam, hatten. Gegen unser starkes Aufschlag- und Angriffsspiel hatte der Gegner nichts entgegenzusetzen. So konnte schließlich unter großem Jubel mit 25:16/25:13 der Finaleinzug gefeiert werden – FINALE!
Im Finale gab es dann das Wiedersehen mit den Mädels der Landesauswahl Thüringen. Die Stimmung unserer Mädels war hervorragend und nun hieß es einfach das Finale genießen. Die Thüringer Mädels zeigten im zweiten Aufeinandertreffen beider Teams einmal mehr ihre ganze Klasse und ihr Können. Trotzdem hielten unsere Mädels immer tapfer dagegen und konnten so den einen und anderen Punkt toll erkämpfen. Mit 25:17/25:16 haben die Thüringer Mädels dann schließlich verdient das Finale gewonnen. Doch die Potsdamerinnen konnten erhobenen Hauptes und mit stolzer Brust mit einem sensationell erreichten zweiten Platz das Feld verlassen.
„Im gesamten Turnier haben die Mädels in allen Spielen eine hervorragende Leistung gezeigt. Es war ein klasse Team, was dort aufgetreten ist mit einer tollen Stimmung. Ich bin wahnsinnig stolz auf diese Mädels, auf dieses Team“, sagte Uli Naujoks nach dem Finale.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Ausrichter dieses Turniers, den VC Bitterfeld-Wolfen, und besonders an Michael Haßmann und an seinem Helferteam für das tolle Turnier und für die super Organisation. Wir kommen im nächsten Jahr sehr gerne wieder.
Ein herzlicher Dank geht auch an Linda Auert, die Mutter von Caitlin, die uns bei der Fahrt und in Bitterfeld hervorragend unterstützt hat.