Die Begeisterung für die Leichtathletik war im Ulmer Donaustadion spürbar und für alle Teilnehmenden motivierend. Neben zahlreichen Vereinssportlerinnen und Sportlern des SC Potsdam waren die Mehrkämpfer Laura Duckhorn, Libby Buder und Tyrel Prenz in Einzeldisziplinen vertreten. Alle drei hatten bereits im Vorfeld die vom DLV geforderte Norm im Mehrkampf für die U 20-WM in Cali (Kolumbien) erreicht.
Mit einer Saisonbestleistung von 47,22 Metern im Speerwurf im Gepäck ging Laura Duckhorn an den Start. Am Ende waren es in Ulm „nur“ 42,61 Meter. „Ich muss sagen, ich bin von dem Wochenende enttäuscht“, so die junge Athletin hinterher. „Während der Vorbereitung auf die Sommersaison hatte ich mich am Arm verletzt und konnte seit April keine wirklichen Speerwettkämpfe machen. Dennoch dachte ich, ich könnte die Schmerzen durch eine gute Physiotherapie sowie Gesundheitstraining lindern und trotzdem ein paar gute Würfe bei den Deutschen Meisterschaften machen. Leider hat es mir der Arm schwerer gemacht, als ich dachte. Zurückblickend habe ich jedoch gelernt, dass man nichts erzwingen kann und man zu Wettkämpfen einfach schmerzfrei antreten muss, um gute Leistungen zu bringen. Ich hake das ab und bereite mich auf die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften Ende August vor, um nocheinmal ein gutes Ergebnis zu erreichen.“
Tyrel Prenz reiste mit dem Ziel an, für die WM in Cali zwei Leistungsnachweise über die Hürden und im Stabhochsprung zu erbringen. Gleich am ersten Tag erfolgte ein unerwarteter Paukenschlag. In der 4 x 100-Meter-Staffel konnte er mit seinen Vereinskameraden den Deutschen Meistertitel für den SC Potsdam gewinnen und kann nun mit viel Rückenwind ins Pre-Camp des DLV nach Florida starten. Er resümierte: „Die Deutschen Meisterschaften waren dieses Jahr die Vorbereitung auf die WM, welche ich mit Riesenvorfreude bestreiten werde.“
Libby Buder hatte in ihrem ersten Jahr in der U 20, genau wie Laura Duckhorn, bereits im Vorfeld die Norm für die WM in Cali erreicht. In ihrer Spezialdisziplin, dem Weitsprung, fehlten nur wenige Zentimeter zur Norm. Ein spannender Wettkampf stand bevor, denn noch war nicht klar, wer sich die Tickets für Kolumbien tatsächlich abholen würde. Das sportbegeisterte Publikum unterstützte die Weitspringerinnen mit viel Applaus. Buder konnte gleich im ersten Sprung mit 6,30 Metern eine neue persönliche Bestleistung aufstellen. Es ging weiter, wie in einem Krimi. Und nach 6,37 Meter im vierten Versuch als Führende im Wettbewerb fiel die Entscheidung am Ende: Platz zwei hinter der Mehrkämpferin Tabea Eitel aus Ulm – und die Gewissheit, die junge Athletin vom SC Potsdam fliegt auch nach Cali! Die Freudentränen liefen dann nicht nur bei Buder, die überglücklich ihre Silbermedaille und am Abend ihre Nationalmannschaftskleidung in Empfang nahm. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Wettkampf. Endlich konnte ich meine persönliche Bestleistung auf 6,37 Meter verbessern. Da die Qualifikationswettkämpfe nicht so liefen, wie ich es mir erhofft hatte, bin ich nun umso glücklicher, dass endlich alles funktioniert hat. Ich wusste, dass die Chancen für die U 20-WM in Cali sehr gering sein werden. Dass ich es wirklich schaffe, hätte ich nicht gedacht. Besonders hat mich die Stimmung im Stadion angespornt. Familie, Freunde und Trainer haben von Anfang an mitgefiebert und mich unterstützt. Dafür bin ich sehr dankbar! Es war eine Deutsche Meisterschaft, die ich definitiv noch lange in Erinnerung behalten werde“, freute sich Buder.
Aus der Sicht des Trainers Maco Gerloff sind alle bisherigen Ergebnisse der Saison sehr positiv zu bewerten: „Die Trainingsgruppe konnte viermal die WM-Norm erreichen. Zwei unserer Sportler sind in Kolumbien dabei. Es motiviert alle und zeigt, dass die Richtung stimmt. Mir macht es Freude, diesen Prozess zu steuern. Und ich hoffe, dass meine Sportlerinnen und Sportler auf dem Weg zu den weiteren Zielen gesund bleiben.“
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Foto: Tyrel Prenz und Libby Buder – hier mit ihrem Trainer Maco Gerloff – gehen bei der U 20-WM in Kolumbien an den Start (Quelle: SC Potsdam)
