Die zum zweiten Mal inklusiv durchgeführten Schwimmwettbewerbe im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Berlin waren für Brandenburgs Para-Schwimmer/-innen ein voller Erfolg. Ein inoffizieller Weltrekord, vier deutsche Rekorde und Medaillen in allen Events mit Potsdamer Beteiligung waren eine gelungene Generalprobe vor der Weltmeisterschaft in Manchester.
Gina Böttcher vom SC Potsdam, die vor weniger als vier Wochen bereits den Weltrekord über 200 Meter Lagen (Startklase SM4) knackte, bewies wieder einmal, dass das Becken der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark ein sehr schnelles ist. Mit einer konsequenten Verbesserung in allen vier Schwimmarten in den zurückliegenden Trainingswochen verbesserte sie ihren eigenen Weltrekord deutlich auf 3:57,68 Minuten. Mit ihrer Angangszeit über 50 Meter Schmetterling (0:48,76 Min.) stellte sie dazu gleich noch einen Deutschen Rekord auf. Auch über 100 Meter Rücken zeigte sich Böttcher in beeindruckender Form und schwamm sowohl im Vorlauf als auch im Endlauf deutschen Rekord (1:49,61 Min.).
Über 50 Meter und 100 Meter Freistil sowie 100 Meter Rücken waren die Damen des Potsdamer Bundesstützpunktes Para-Schwimmen ohnehin nicht zu schlagen und sicherten sich jeweils die Plätze eins bis drei. Janina Breuer (BPRSV) sicherte sich bei allen drei Starts Edelmetall bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften. Verena Schott (BPRSV) schwamm jeweils über 200 Meter Lagen und 100 Meter Rücken mit Saisonbestzeit zum Titel und blickt optimistisch auf die Weltmeisterschaften in knapp drei Wochen.
Ein Finale der besonderen Art gab es für den 20-jährigen Yannick Eckart (SC Potsdam, Startklasse S9), der über 100 Meter Freistil seinen ersten Titel in der offenen Klasse sichern konnte und dabei erstmalig die Ein-Minute-Marke knackte. Bereits im Vorlauf war er mit neuer persönlicher Bestzeit bis auf Zwei-Zehntel-Sekunden an die Marke herangekommen und konnte damit noch vor der Sommerpause seine NK I Norm bestätigen.
Im letzten Para-Finale des Wettkampfes trumpfte auch der 16-jährige Leon-Elias Kunert (SC Potsdam, Startklasse S10) auf. Nach Bestzeiten über 50 und 100 Meter Freistil in den Vorläufen, schwamm er die 100 Meter Rücken in 1:14,47 Minuten. Bereits bei der Hälfte der Strecke wendete er mit persönlicher Bestzeit über 50 Meter Rücken und unterbot im Zielanschlag mit zwei Punkten seine zweite NK 2 Norm.
Für die WM-Teilnehmer Böttcher und Schott waren die Teilnahmen an den Finals ein letzter wichtiger Test in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften, die Ende des Monats beginnen. Hier wollen beide Schwimmerinnen vor allem in ihren Hauptstrecken auf das Podest. Mit den Ergebnissen der Internationalen Deutschen Meisterschaften (Mai 2023) und den Finals (Juli 2023) setzt sich die erhoffte, positive Entwicklung des Bundesstützpunktes in Potsdam fort. Auch die Nachwuchsarbeit in den unterschiedlichen Startklassen konnte in den letzten Monaten einige neue Talente hervorbringen.
Übersicht DM Schwimmen SC Potsdam –Finals 2023
Gina Böttcher
50 m Freistil (Gold), 100 m Freistil (Gold), 200 m Lagen (Silber), 100 m Rücken (Silber)
Deutscher Rekord 100 m Rücken, 50 m Schmetterling, 200 m Lagen
Weltrekord (inoffiziell) 200 m Lagen (Die Finals waren nicht beim Weltverband angezeigt)
7 x persönliche Bestzeit
Yannick Eckart
50 m Freistil (Bronze), 100 m Freistil (Gold)
NK I Norm 100m Freistil
4 x persönliche Bestzeit
Leon-Elias Kunert
100 m Rücken (5. Platz), 50 m Freistil (11. Platz), 100 m Freistil (10. Platz)
NK II Norm 100m Rücken
4 x Persönliche Bestzeit
Foto: privat
