Wie sinnvoll ist EMS-Training?

Muskeln aufbauen durch nur 20 Minuten Training pro Woche? Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Oder funktioniert das wirklich? Die Lady`s 1st Fitnessstudios vom SC Potsdam bieten das EMS-Training (Elektro-Muskel-Stimulation) an. Dabei werden einfache Übungen, wie Liegestütze oder Kniebeugen, ausgeführt. Währenddessen senden Elektroden, die durch Gurte oder Westen am Körper befestigt sind, in kurzen Intervallen Impulse an die beanspruchten Muskelgruppen. Sie sorgen dafür, dass die Muskeln während des Trainings mehr beansprucht werden. Wir haben mit Lea Pasewalk, Kursleiterin und Coach im Lady`s 1st, über die Wirkung des Trainings gesprochen. 

Ist die Elektro-Muskel-Stimulation effektiver als normales Training mit Gewichten? Kann EMS anderen Sport ersetzen?

Lea Pasewalk: Wenn die Zielsetzung der Muskelaufbau ist, ist EMS effektiver als normales Training. Einerseits beansprucht es die Tiefenmuskulatur deutlich mehr, andererseits wird dabei vor allem eine Menge Zeit gespart. Das stellt einen großen Vorteil für beruflich stark eingebundene Menschen dar. Generell Sport ersetzen kann EMS-Training jedoch nicht, da Ausdauer und Beweglichkeit dabei nicht verbessert werden.

Hat EMS-Training noch andere positive Auswirkungen außer den Muskelaufbau?

Pasewalk: Bei Menschen mit chronischer Herzschwäche können die Stromimpulse die angesteuerte Muskulatur stärken und die Sauerstoffaufnahme und den Blutdruck verbessern. Rückenschmerzen können ebenfalls effektiv gelindert werden. Das liegt daran, dass die Tiefenmuskulatur im Rücken die Wirbelsäule stärkt.

Gibt es gesundheitliche Risiken?

Pasewalk: Dadurch, dass es sich trotz hoher Intensität nicht sehr belastend anfühlt, übertreiben Anfänger oftmals. Daher sollte es nur mit ausgebildeter Leitung im Einzeltraining ausgeübt werden. Durch professionelle Einteilung der Einheiten kann das Risiko stark reduziert werden. Einigen Personengruppen ist dennoch davon abzuraten.

Für wen ist EMS-Training geeignet, für wen nicht?

Pasewalk: Menschen mit einem Herzschrittmacher oder anderen elektrischen Implantaten sollten kein EMS-Training durchführen, da die elektrischen Signale zu Störungen der Geräte führen können. Die Auswirkungen auf ungeborene Kinder sind noch nicht erforscht. Deshalb ist auch Schwangeren dringend davon abzuraten. Bei bestimmten Krankheiten sollte gegebenenfalls vorher ein Arzt nach seiner Einschätzung gefragt werden. Für alle anderen Menschen ist das Training geeignet. Untrainierte Menschen, Freizeitsportler und auch Leistungssportler können innerhalb von kurzer Zeit ihre Muskelkraft gezielt verbessern. Auch für Senioren kann EMS-Training sinnvoll sein. Es kann nämlich den im Alter einsetzenden Muskelschwund abbremsen.

Wie regelmäßig und lange kann ein EMS-Training ausgeführt werden?

Pasewalk: Ein EMS-Training dauert bei uns 20 Minuten. Generell sollten es nicht mehr als 30 Minuten sein. Wir achten auch darauf, dass am Anfang höchstens einmal in der Woche trainiert wird. Nach elf Wochen reichen dann allerdings vier Tage zur Regeneration aus.

Gibt es aktuell besondere Angebote im Lady`s 1st?

Pasewalk: Bis zum 31. August 2023 kann man ein Probetraining für 14,90 Euro statt 23 Euro machen. Das gilt für Frauen, die nicht im Lady`s 1st angemeldet sind, EMS-Training aber trotzdem ausprobieren wollen.

Weitere Informationen zu den Angeboten bei Lady`s 1st gibt es hier.

Foto: Lea Pasewalk, Kursleiterin und Trainerin im Lady`s 1st (Quelle: SC Potsdam)

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