Der SC Potsdam beeindruckte bei Dinamo Kazan

Im Auswärtsspiel um den CEV-Pokal unterlag der SC Potsdam von Dinamo Kazan 1:3 (20:25, 25:15, 12:25, 23:25) und bot dabei eine beeindruckende Leistung gegen den gegenwärtigen Tabellendritten der Russischen Extraliga. Im Heimspiel konnte man gegen diesen renommierten und international erfahrenen Gegner ein 2:3 erkämpfen.

Beim ersten internationalen Auftritt begann der SC Potsdam mit der erwarteten Aufstellung. Cheftrainer Guillermo Hernandez schickte zunächst Valerie Nichol, Anna Escamilla, Brittany Abercrombie, Sofija Medic, Antonia Stautz sowie Lisa Gründing, die gerade ihre Nominierung zur Nationalmannschaft für das Qualifikationsturnier zu Olympia 2020 erhielt, auf das Feld im Volleyball-Center der Millionenstadt.

Dinamo begann erwartungsgemäß mit viel Druck, darauf musste sich Potsdam erstmal einstellen. Die Gastgeberinnen wussten, dass ihr heutiger Gegner im CEV-Cup nicht im Schnelldurchlauf zu bezwingen ist. Auf ihrer Vereinsseite war zu lesen, dass Kazan beim Hinspiel auf einen ‚unerwarteten Widerstand‘ gestoßen ist, das hatten sie im Hinterkopf. So enteilte dieses russische Spitzenteam schnell und brachte den Sportclub 3:7 in das Hintertreffen. Doch jetzt hatte man sich besser auf den Kontrahenten eingestellt und konnte 16:17 verkürzen. Doch die Schlussphase des ersten Satzes gehörte Dinamo, er endete 20:25.

Im Folgenden ein völlig anderes Bild. Hier zeigte die Mannschaft um Kapitän Antonia Stautz eine beeindruckende Leistung und hatte diesen Abschnitt fest in der Hand. Das Team führte vom ersten Ballwechsel an und musste lediglich einen Ausgleich zum 6:6 hinnehmen. Ansonsten agierte und bestimmte der SC Potsdam das Geschehen. Da ist das 25:15 ein in dieser Höhe durchaus überraschender Satzgewinn, was den 1:1 Ausgleich bedeutete, aber auch den Verlauf wiederspiegelte.

Der dritte Satz gehörte wieder den Gastgeberinnen. Hier trat das Team des russischen Tabellendritten eigentlich so auf, wie man es von einer internationalen Volleyballgröße erwarten konnte. Sie dominierten nachhaltig, das 12:25 belegt es. Es stand jetzt 1:2 und man war gespannt, wie der vierte Abschnitt verlaufen wurde. Er konnte bereits diesen Fight entscheiden bzw. den Tiebreak bringen.

Dieser sah zunächst wieder den SC Potsdam vorn. Hier war unübersehbar, den Satz möchte man auf die Habenseite bringen und das Spiel offen halten. Es war eng und ausgeglichen bis zum 7:7. Dann gelang Kasan drei Punkte in Folge zum 7:10. Jetzt zeigte man Stärke, glich zwischenzeitlich 12:12 aus und lag wieder 13:12, 15:14, 19:14 in Führung. Es war Volleyball mit besten dramatischen Akzenten und die setzte das Guillermo Team in der Hochburg des Volleyballs Kazan!  Das hatten sich die Gastgeberinnen, welche sich mit allen Mitteln gegen den Satzverlust stemmten, sicherlich etwas anders vorgestellt und konnten verkürzen. Es stand jetzt 20:18, 22:19, 23:20, 23:23 – es entwickelte sich ein Krimi für das Nervenkostüm aller. Zum Schluss, wo die Entscheidung nahte, gab es nach 104 strapaziösen Minuten das 23:25 und das 1:3 – die mögliche Überraschung blieb aus.

Der SC Potsdam konnte bei ihrem internationalen Debüt beweisen, dass sie mit einem Klasseteam, wie es Dinamo Kasan ist, durchaus auf Augenhöhe agieren kann und hat dabei die Landeshauptstadt besten präsentiert und in der Region nachhaltig bekannt gemacht und das verdient größte Anerkennung sowie Respekt. Letztlich war es das zweifellos vorhandene Quäntchen individuelle Klasse der Gastgeberinnen, die für den knappen Ausgang, diesmal noch entscheidend war.

Ein ausruhen gibt es für die Mannschaft nicht, denn am Sonnabend geht es in der 1. Bundesliga in der MBS-Arena wieder um Meisterschaftspunkte.

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