Potsdam holt einen Punkt gegen Wiesbaden

In einem atemberaubenden Match über 122 Minuten hat der SC Potsdam am Samstagabend nur haarscharf den Sieg gegen den VC Wiesbaden verpasst. Nachdem der Gegner sich die ersten beiden Satzpunkte geholt hatte, drehten die Brandenburgerinnen auf, hatten am Ende aber mit 2:3 (25:21, 25:23, 20:25, 21:25, 15:13) das Nachsehen gegen den eigentlich klaren Favoriten.

Die Unterstützung der 1550 Wiesbadener Zuschauer konnten die Gastgeber gut gebrauchen. Schon in den ersten beiden Sätzen trat das Team von Alberto Salomoni stark auf und hielt mit. Im ersten Satz konnte sich der VCW erst nach dem 11:11 ein kleines Polster von 3 Punkten erspielen, das bis zum 13:20 ausgebaut wurde. Dann aber kam Potsdam zurück und kämpfte sich bis zum 20:22 heran. Mit 25:21 ging der erste Punkt an die Gastgeber. In die zweite Runde startete der SC mit einem Vorsprung, den er lange halten konnte: Über das 8:3 ging es zum 11:8. Dann gingen die Hessen mit 11:13 in Führung. Beim 23:23 leistete sich das Salomonis Team zwei Fehler und gab somit den 2. Satzpunkt an den Gegner.

Im dritten Satz lief Potsdam zunächst immer etwas hinterher, erst beim 16:16 konnten die SC-Spielerinnen ausgleichen und sich anschließend die Führung holen. Mit einer starken Aufschlagserie holte sich die Mannschaft mit 25:20 den ersten Satzpunkt. Im vierten Durchgang hatten die Brandenburgerinnen durchgehend die Nase vorn: Vom 10:6 ging es zum 14:8 zum 19:14. Bei 19:18 wurde es noch einmal knapp, aber Potsdam behielt die Nerven und holte sich mit 25:21 das Ticket für den Tiebreak. Auch hier agierte der SC stark und konnte einen 2:6-Rückstand mit einer Fünf-Punkt-Folge in die Führung verwandeln. Den Satzball nach dem 13:13-Gleichstand holte sich allerdings Wiesbaden, durch einen Aufschlagfehler der Potsdamerinnen ging der 3. Punkt und der Sieg an die Gäste.

Zufrieden ist Trainer Salomoni daher nicht: „Wie wir zurück ins Spiel gekommen sind, ist super. Das zeigt unsere Stärke. Aber wenn man so nah dran ist am Ziel, bleibt natürlich ein Beigeschmack. Es ist schade, dass wir in den letzten zwei Punkten nicht die Cleverness hatten, das Spiel für uns zu entscheiden.“ Er sieht den Verlauf als Konstante in dieser Saison: „Das war der sechste Tiebreak, den wir verloren haben. Wir wissen, wenn wir im Tiebreak sind, haben wir mehr zu verlieren, als zu gewinnen.“ Auch sei sein Team zu langsam gestartet und erst im zweiten Satz ins Spiel gekommen. Besonders die Zuspielerin Luisa Sydlik, die zur MVP gewählt wurde, habe dazu beigetragen, das Spiel umzukrempeln: „Sie hat komplett die Art und Weise, zu spielen, geändert“, lobt der Trainer.

Sein Team sei nicht leicht zu schlagen. „Aber wünsche mir, dass wir uns jetzt auch den Geschmack das Sieges holen, nicht nur gegen den VCO.“ Sich von Spiel zu Spiel zu steigern, reiche nicht mehr aus, „langsam müssen wir anfangen zu gewinnen, schon beim nächsten Spiel gegen Thüringen. Wir haben jetzt zwei Heimspiele in Folge, wir müssen die Siege nachhause fahren.“

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