Seit einiger Zeit gab es für dieses Datum einige Fragezeichen im Hinterkopf: Welche Teams werden uns auf dem Spielfeld gegenüber stehen? Ist unser Team stark genug, um vorn mit zu spielen und um eine Medaille zu kämpfen? Welcher Wettkampfort wird unser Fahrtziel an diesem Tag? ….
Nachdem endlich klar war, wir fahren nach Magdeburg und die teilnehmenden Teams sind jetzt namentlich bekannt, blieben weiterhin einige Fragen offen. Alle drei Teams aus Sachsen/Anhalt hatten sich während der gesamten Saison bei keinem überregionalen Turnier gezeigt. Wir hatten keinen Anhaltspunkt zu ihrer Spielstärke. Das hohe Leistungsvermögen der drei Berliner Teams kannten wir bereits. Was wird die Auslosung für uns bereit halten?
Wir müssen im ersten Spiel gegen die Jungs vom Berliner TSC ran. Wohl einer der namhaftesten Vereine für den männlichen Volleyballnachwuchs steht uns gegenüber. Aber wir kennen die Jungs. Anfang Februar waren wir beim Dresdener Turnier nach langem Kampf noch als Sieger vom Platz gegangen. Ob das wieder gelingen würde? Der Trainingsrhythmus in der Vorbereitung war durch Klassenfahrten sowie kleinere Krankheiten und Verletzungen mehrfach unterbrochen. Entsprechend aufgeregt gingen unsere Jungs in das Spiel und wieder sollte es ein langer Kampf werden. Es entwickelte sich ein intensives Spielgeschehen mit für diesen Altersbereich sehr hochklassigen Spielzügen. Doch immer wieder sahen wir Aktionen, die deutlich von der Aufregung der Spieler zeugten. Allen war bewusst, wer dieses Spiel gewinnt, ist schon nah am Medaillenbereich. Teilweise waren die Nerven der Spieler bis zum Zerreißen gespannt. Der erste Satz ging nach zwischenzeitlicher Führung doch noch knapp verloren. So gab es keine nervliche Entspannung. Jetzt mussten unsere Trümpfe stechen: ein sehr starker Spieler gepaart mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Das Spiel endete 2 : 1 für unser Team!
Nachdem wir dann die Spielweise der Jungs des gastgebenden USC Magdeburg gegen die Berliner beobachten konnten, wuchs bei unserem Team die Zuversicht, den Staffelsieg zu erreichen. Egal, wer von unseren Spielern auf dem Feld stand, kleinere Fehler wurden gemeinsam wieder behoben und alle leisteten ihren Beitrag für ein sicheres 2 : 0 trotz einiger schwächerer Spielphasen. Damit war die erste Etappe geschafft und eine Medaille sicher.
Die Auslosung der Spielfolge in der Finalrunde gegen die beiden anderen Staffelsieger bescherte uns zunächst einen weiteren Berliner Gegner. Die Jungs vom SCC hatten in ihrer Staffel den Landesmeister aus Sachsen/Anhalt bezwungen und waren in bester Spiellaune.
Jetzt bewährte sich, dass wir viel daran gearbeitet hatten, immer wieder aus der Abwehr heraus den eigenen Gegenangriff aufzubauen. So konnten unsere Jungs oftmals kleinere Unsicherheiten überbrücken und zahlreiche lange Spielzüge erfolgreich gestalten.
Der dritte Sieg im dritten Spiel wurde mit viel Fleiß auf hohem Spielniveau vom ganzen Team erarbeitet und war eine prima Leistung.
Im letzten Spiel des Tages stand uns nun unser Hauptkonkurrent aus der Landesmeisterschaft, der VC Angermünde, gegenüber. Obwohl die Angermünder ihr Spiel gegen den SCC verloren hatten, war uns bewusst, dass dieses Team immer zu einer Steigerung fähig ist. Zuvor hatten sie immerhin den Berliner Meister in ihrer Gruppe auf Platz zwei verwiesen. Das hieß also für unsere Jungs am fortgeschrittenen Nachmittag noch einmal volle Konzentration. Ein Spiel auf hohem Niveau war zu erwarten. Doch unsere Jungs agierten taktisch sehr klug und nahmen dem Gegner frühzeitig den Wind aus den Segeln. Der stärkste gegnerische Angreifer kam durch das überlegte Spiel unseres Teams kaum zum Zuge. So konnte ein deutlicher Vorsprung erarbeitet werden und es ging Punkt für Punkt zielsicher zum Turniersieg. Der Schlusspfiff des Schiedsrichters war das Signal für den einsetzenden Jubelgesang unserer Jungs.
Stolz präsentieren die Jungs ihre Medaillen. Ein langer Wettkampftag, der mit viel Nervosität begann, lässt die Hoffnungen und Erwartungen Wirklichkeit werden.
Nach fast acht Stunden bekamen unsere Spieler ihre wohlverdienten Medaillen überreicht. Erschöpfte Jungs, glückliche Gesichter = Nordostdeutsche Meister!
Herzlichen Glückwunsch an Jakob, Richard, Jannek, Jared, Jacob, Henry und Hannes!
