U14-Mädels holen Gold bei der Nordostdeutschen Meisterschaft

Am Sonntag fand in der Schwanenhalle in Zepernick die mit Spannung erwartete Nordostdeutsche Meisterschaft der Altersklasse U14 statt. Das Turnier, welches so ausgeglichen wie lange nicht mehr besetzt war, diente gleichzeitig als Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft. Die zwei bestplatzierten Teams des Regionalbereiches Nordost sind für die Deutschen Meisterschaften gesetzt.

In der Vorbereitung konnten wir seit den Trainingstagen im April große Fortschritte erzielen. Zudem konnten wir erstmalig in Bestbesetzung antreten, denn auch Rona, die sowohl bei der Landesmeisterschaft, als auch beim TSC-Cup und in Dresden fehlte, konnte dieses Mal mit dabei sein.

Zunächst wurden die Gruppen ausgelost. Wir mussten in einer 3er -Gruppe mit dem VC Bitterfeld-Wolfen (1.; Sachsen-Anhalt) und dem Marzahner VC (2.; Berlin) mindestens Platz 2 erreichen um im Halbfinale eine DM-Chance zu haben.

Auftaktniederlage gegen Bitterfeld

Im ersten Spiel gegen Bitterfeld hatten wir enorme Mühe ins Spiel zu finden. Eine wackelige Annahme und zu viele Fehler im Angriff sorgten für einen schnellen 15:25-Satzverlust. Auch der zweite Satz begann ähnlich. Bitterfeld spielte mit viel Druck im Aufschlag, beweglich in der Feldabwehr und mit sehr wenigen Eigenfehlern. Im zweiten Satz nahmen wir den Kampf an und es wurde ein Spiel auf Augenhöhe. Leider wurde die Leistungssteigerung nicht belohnt und auch der zweite Satz ging unglücklich verloren.

Dem Druck im zweiten Spiel standgehalten

Nach der Auftaktniederlage standen die Mädels vom Trainerduo Lina Baumert/ Martin Rosseck im zweiten Gruppenspiel schon unter Druck. Gegen den Marzahner VC musste ein Sieg her, um noch eine Chance auf das Halbfinale zu haben. Die Eindrücke des ersten Spiels bewegten die Trainer dazu, die beiden Angriffsreihen neu aufzustellen und dies zahlte sich aus. Im ersten Satz konnte der Druck im Aufschlag und Angriff deutlich erhöht werden und es gelang ein klarer 25:19-Satzgewinn. Leider sorgte die Ansage der Trainerin, am Anfang eine Position zurück zu drehen, für völlige Verwirrung, sodass wir wieder wie im ersten Spiel aufgestellt waren. Diese Verunsicherung machte sich bemerkbar und wir starteten mit einem Rückstand in den Satz. Im weiteren Verlauf konnte Marzahn mit vielen ersten und zweiten Bällen mehrfach punkten und der Satz ging leider verloren. Mit dem Rücken zur Wand und taktisch besser auf den Gegner eingestellt, brannten die Mädels im Tiebreak ein 15:5-Feuerwerk ab und hielten mit dem 2:1-Sieg die Halbfinalchance am Leben.

Nun mussten wir beim Spiel Bitterfeld gegen Marzahn tatenlos zusehen und auf einen Sieg der Bitterfelder hoffen. Bei einem 2:0 von Marzahn wären wir raus und bei einem 2:1 von Marzahn hätten die kleinen Punkte entscheiden müssen. Zudem kam die Tatsache das Bitterfeld mit einem Satzgewinn sicher Gruppensieger gewesen wäre und dann durchaus auch hätte wechseln können. Aber die Bitterfelder, das möchte ich hier ausdrücklich betonen, spielten sportlich fair und siegten mit der stärksten Formation deutlich mit 2:0.

Ein Anfang braucht Begeisterung, ein Ende Disziplin

Das Halbfinale entscheid nun, ob wir das Größte erreichen, was in dieser Altersklasse möglich ist – die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Eine letzte Ansprache an die Mädels mit taktischen Hinweisen und dem Appell, dass wir nur gewinnen können, wenn wir uns daran halten, sowie der Aufforderung mutig zu sein – englisch „do or die“!

Gegner war das VolleyTeam Berlin. Zum einen waren wir froh, nicht gegen Zepernick spielen zu müssen. Gegen die Randberliner gab seit der U12 in unzähligen Duellen keinen Sieg für uns. Andererseits machte Berlin den bisher stärksten Eindruck in der Vorrunde.

Ich könnte jetzt den Spielverlauf beschreiben, mit deutlichen Führungen, großen Rückständen und Aufholjagden beider Mannschaften, doch ich lasse es. Was die Mädels in diesem Spiel, dem wichtigsten ihrer bisherigen Volleyballkarriere, zeigten, sorgt bei mir jetzt noch für Gänsehaut. Es wurde mit Mut und eiserner Disziplin dafür gesorgt, dass der vermeintliche Favorit nie wirklich ins Spiel kam. Die Schwachpunkte des Gegners wurden konsequent ausgenutzt und das hohe Risiko in Angriff und Aufschlag belohnt. Mit Kampf, Emotion und Leidenschaft konnten wir unerwartet deutlich mit 2:0 (25:21; 25:16) gewinnen. Mädchen und Trainer lagen sich mit Freudentränen überglücklich in den Armen.

Gold und der erste Sieg gegen Zepernick

Das bei einer Nordostdeutschen Meisterschaft das Finale bei weitem nicht so emotional und spannend wie die Halbfinalspiele ist, ist grundsätzlich keine neue Erkenntnis. Allerdings war das folgende Endspiel besonders eigenartig. Im ersten Satz konnten wir schnell eine deutliche Führung erspielen ohne wirklich zu glänzen. Als dann der Satz eigentlich bei 23:12 entschieden war, riss ein wenig der Faden und nichts wollte mehr so richtig gelingen. Am Ende konnten wir aber noch ein 25:19 ins Ziel retten. Zepernick spielte auch mit einigen Wechselspielern und hatte schon den Verlust von zwei Stammkräften durch Verletzungen zu kompensieren. An dieser Stelle gute Besserung und eine schnelle Genesung für die Deutsche Meisterschaft.

Im 2. Satz stellte Zepernick aber seine, den Umständen entsprechend, beste Mannschaft auf. Es begann wieder sehr unruhig. Eine völlig sinnlose Diskussion, wo sich denn eigentlich Mädels hinzustellen haben, die nicht auf der Mannschaftsliste stehen, kochte auf einmal hoch und tat ihr übriges zum Durcheinander. Der Satz begann mit vier Aufschlagfehlern gefolgt von kuriosen Ballwechseln, Nullbällen, Eigenfehlern und Unaufmerksamkeiten auf beiden Seiten. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzten oder zu ihrem Spiel finden. In der Folge blieb der Satz bis zum Ende offen und wir hatten die besseren Nerven und/oder das nötige Glück mit 2:0 (25:19; 25:23) zu gewinnen und damit Nordostdeutscher Meister zu werden. Es war der erste Sieg gegen Zepernick in diesem Jahrgang überhaupt. Ein großes Kompliment an unsere Mädels, die trotz des deutlichen Spannungsabfalls im Endspiel die Nerven behielten.

„So schön wie überraschend“

Jugendkoordinator Martin Rosseck schätzt das Ergebnis wie folgt ein: „Ich bin immer noch etwas sprachlos, über das was, sich da am Samstag ereignete. Es freut mich vor allem für die Mädchen und Trainerin Lina Baumert, die im ersten Jahr beim SC Potsdam gleich einen solch großen Erfolg feiern kann. Auch wenn sie es auf und neben dem Feld nicht immer einfach hatte. Es ist das fünfte Mal in Folge, dass wir die Deutsche Meisterschaft in der U14 erreicht haben Dies spricht für eine kontinuierliche Nachwuchsförderung der letzten Jahre. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dies aber die größte und schönste Überraschung. Nach dem letzten Platz beim Juniorcup im November war das Selbstvertrauen der Spielerinnen und Trainer am Boden. Das Team rappelte sich aber danach auf und entwickelte sich spielerisch weiter. Natürlich war es ein großes Glück mit Lara, Emmi und Rona im Laufe der Saison verstärkt worden zu sein, ohne die es, so ehrlich muss man sein,  wahrscheinlich nicht gereicht hätte. Die großen Anstrengungen in der Trainings- und Wettkampforganisation haben sich nun ausgezahlt.

In den kommenden vier Wochen bis zur Deutschen Meisterschaft gibt es noch Einiges zu tun. Besonders in der Stabilität der Leistung schlummert noch eine Menge Potential in der Mannschaft. Wir wollen bei der Deutschen Meisterschaft in Gladbeck noch einmal alles geben und schauen, was wir gemeinsam erreichen können. Die Mannschaft ist sehr ausgeglichen besetzt und jeder kann bei einer kleinen Schwächephase gut ersetzt werden. Das ist eine große Stärke des Teams.“

Dass Zepernick, trotz des Verletzungspechs, die DM- Quali geschafft hat, verdient großen Respekt und ist auch in Anbetracht der letzten Jahre in diesem Jahrgang absolut verdient! Herzlichen Glückwunsch sowie vielen Dank für die gute Ausrichtung des Turniers!

An dieser Stelle noch ein großer Dank an alle mitgereisten Eltern, die es sicherlich nicht bereut haben mitgekommen zu sein. Eure Unterstützung war großartig! Außergewöhnlich auch die Unterstützung von Familie Drehmel und Helena Kasterich, die extra angereist sind, um ihre  Vereins- oder Sportschulkameradinnen zu unterstützen!

 

 

 

 

 

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